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Kommissar Joakim Hill - 02 - Die Frau im Schatten

Kommissar Joakim Hill - 02 - Die Frau im Schatten

Titel: Kommissar Joakim Hill - 02 - Die Frau im Schatten
Autoren: Bodil Mårtensson
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Passangelegenheit, die du abgeklärt haben wolltest …«
    »Ja?«
    »Ich habe etwas gefunden.«
    Joansson spitzte die Ohren und richtete sich erwartungsvoll in seinem Drehstuhl auf. »Und was?«
    »Im Computer, genauer gesagt auf dem Server, liegt diesbezüglich ein Gesuch von irgendeinem Minister in Stockholm vor.«
    Joansson wurde still, doch Hill klärte ihn schonungslos weiter auf.
    »Dein Mann ist offensichtlich ein geschätzter Reiseführer mit akademischer Ausbildung, der sich darauf spezialisiert hat, die Bediensteten aus dem Außenministerium auf ihren Reisen rund um die Welt zu begleiten. Jetzt hat sich die Bewilligung seines neuen Passes hier verzögert, und das Ministerium droht mit Repressalien, wenn er ihn nicht spätestens heute Abend zum Abflug seiner Maschine nach Stockholm in Händen hält. Er soll den Premierminister auf dem Weg zu seinem offiziellen Besuch nach Japan begleiten.«
    Joansson sagte kein Wort. Sein Mund fühlte sich entsetzlich trocken an.
    »Joansson? Hallo, bist du noch da?«, wollte Hill wissen.
    »Äh …, ja, sicher.«
    »Joansson?«
    »Ja? Was ist denn?«
    »Hast du nie in den Computer geschaut?«
    »Äh, ich dachte …« Joansson wollte nur ungern vor Hill zugeben, dass er alles, was mit Computern zu tun hatte, hasste.
    »Was dachtest du?«, wollte Hill weiter wissen.
    Doch Joansson antwortete nicht auf seine Frage. »Ich werde das regeln«, sagte er stattdessen abweisend und beendete schnell das Gespräch. Er schwitzte unbehaglich, als er den Finger vom Knopf der Sprechanlage löste.
    Der effektive Putzmann stand unerwartet vor seiner Glaskabine und klopfte vorsichtig an die Scheibe.
    »Problem, Chief? Need help?« ,fragte er.
    Joansson starrte den freundlich lächelnden Mann erbost an und sah mit einem tiefen Seufzer ein, dass er sich geschlagen geben musste. Dieser Tag war für ihn gelaufen.
    »No problem – you Enduro wash!«, antwortete er. Enduro Babele aus Eritrea, von Beruf studierter Zivilingenieur, nickte und wandte sich wieder seiner Arbeit zu.

15:33:48
    Knut Sahlman hatte es auf dem Weg nach Norden in Richtung Krankenhaus ziemlich eilig. Der Schneematsch, der die Straßen an diesem späten Nachmittag überzog, hüllte die Stadt unerbittlich in eine winterlich graue Anonymität.
    Die Weihnachtszeit hatte den Helsingborgern offenbar neuen Schwung verliehen. Sie hatten die Kräfte der Dunkelheit der letzten Wochen besiegt und bejahten nun in vollen Zügen die frohe Botschaft des Kommerzes.
    Menschen, die sich noch vor ein paar Tagen angesichts des schlechten Wetters und des Windes hinter dem warmen Ofen verkrochen hatten, wagten sich jetzt mit neuer Energie aus ihren Häusern und strebten voller Erwartung in die City.
    Dort hatte das Leben einen hektischen Rhythmus angenommen, obgleich die meisten sicher von den Morden gehört hatten, die sich in den letzten Tagen nicht weit von hier ereignet hatten. Es war auch nicht ganz auszuschließen, dass der eine oder andere sogar Gerüchte von einer Gespensterjagd in der stolzen Festung oberhalb der Stadt aufgeschnappt hatte.
    Doch das war gestern – und heute war ein neuer Tag!
    Sahlman wunderte sich, wie leicht sich seine Schritte trotz des feuchtkalten Wetters, das seine empfindlichen Knie beeinträchtigte, heute anfühlten. Nach den heftigen Niesattacken des gestrigen Nachmittags hatte er eigentlich erwartet, eine Erkältung zu bekommen. Doch als er heute Morgen aufgewacht war, hatte er sich unglaublich fit gefühlt, geradezu wunderbar!
    Und jetzt fühlte er sich noch besser, denn nun würde er endlich unter Beibehaltung seiner Selbstachtung seinen Bericht verfassen können. Er hatte gerade über Handy mit Joansson gesprochen, der allerdings merkwürdig gedämpft klang.
    Wie auch immer. Jedenfalls hatte Sahlman ihm mitgeteilt, dass oben im Kärnan nun soweit alle Untersuchungen abgeschlossen waren und sich die merkwürdigen Ereignisse als ganz gewöhnlicher Kriminalfall entpuppt hatten. Und zwar genau so einer, wie er ihn am liebsten mochte. Sozusagen eine Nuss, die er eigens mit seinem Scharfsinn geknackt hatte
    »Aber … hat es sich nicht um ein Gespenst gehandelt?«, hatte Joansson gefragt, bevor er seiner Zunge Einhalt gebieten konnte.
    »Ein Gespenst? Nein, Joansson. Woher hast du denn den Unsinn?«, hatte Sahlman amüsiert zurückgefragt.
    »Und was war es dann?«
    »Tja …«, sagte Sahlman und zögerte den Genuss seines Triumphes noch einen Augenblick hinaus, »wir können es wohl mit Fug und Recht als
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