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Kommissar Joakim Hill - 02 - Die Frau im Schatten

Kommissar Joakim Hill - 02 - Die Frau im Schatten

Titel: Kommissar Joakim Hill - 02 - Die Frau im Schatten
Autoren: Bodil Mårtensson
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unseren Mann. Er wird nicht widerstehen können, alles bis ins kleinste Detail zu schildern. Er ist viel zu stolz auf seine handwerklichen Fähigkeiten und wird sich die Chance, sich ein wenig brüsten zu können, wohl kaum entgehen lassen.«
    »Was ist das nur für ein Kerl?«
    »Überhaupt keiner.«
    »Überhaupt keiner?«
    »Er hätte etwas aus sich machen können. Er hätte mit seinem verblüffenden Fund berühmt werden können. Wie die Entdecker des Regalschiffes Vasa oder das archäologische Team in Uppåkra. Er hätte sich seine Bekanntheit für eine große Karriere zunutze machen können. Aber nein, das reichte ihm nicht. Er wollte lieber alles für sich allein haben. Deshalb nahm er auch einen enormen Kredit für die hochwertige Ausrüstung auf. Und nun steht er vollends ohne was da, abgesehen vom Gerichtsverfahren, dem er entgegenfiebern kann.«
    Sie dachte über seine Worte nach, doch ihre Frage stand immer noch im Raum.
    »Aber er muss doch einen Namen haben. Nach all den Unannehmlichkeiten, die er uns hier im Museum bereitet hat, möchte ich wirklich wissen, wie er heißt.«
    »Mikael, er heißt Mikael Rasmusson.«
    Sie nickte, denn es war einfach gut, es zu wissen. Dann lachte sie geradeheraus. »Vielleicht sollte man tatsächlich etwas in dem Stil hier aufziehen«, sagte sie dann, und Sahlman merkte, dass sie um einen lockeren Tonfall bemüht war. »Hier und da ein paar mit Stimmen unterlegte Hologramme installieren, um Besucher anzulocken und die Touristen in Stimmung zu bringen, oder?«
    »Glauben Sie mir«, versicherte er ihr, »die Stimmung in den alten Sälen da oben reicht voll und ganz aus.«
    »Es war wirklich extrem gruselig dort oben«, gab sie zu.
    »Ja, das stimmt.«
    »Ich kann verstehen, wenn Sie es albern finden, doch ich fand es die ganze Zeit über ziemlich unbehaglich.«
    »Ich finde es keineswegs albern. Im Gegenteil, es hat mir imponiert, wie Sie mit der Situation umgegangen sind. Die meisten hätten mit Sicherheit völlig die Fassung verloren.«
    »Es hat Ihnen imponiert?«
    Gegen ihren Willen genoss sie das Kompliment des Mannes, den sie am gestrigen Abend vor dem Schlimmsten bewahrt hatte.
    »Ja, Sie haben mir zweifellos das Leben gerettet«, versicherte er.
    »Ach … ich war jedenfalls ganz schön wütend auf diesen Aufschneider«, sagte sie etwas geniert.
    »Nun schmälern Sie bitte nicht Ihren Verdienst, Linda. Sie waren mutig, und ich möchte Ihnen gerne in irgendeiner Form danken.«
    Sie lächelte, diesmal vorbehaltlos.
    »Also, gestern war Zahltag, und ich wollte Sie fragen, ob ich Sie vielleicht irgendwann zum Essen einladen darf«, setzte er hoffnungsvoll hinzu.
    »Gern«, sagte sie und nickte. »Wann?«
    »Was halten Sie von heute Abend?«
    »Ausgezeichnet! Wann und wo?«
    »Vielleicht im Oscars Trapp gleich hier unten? Um sieben Uhr? Soweit ich weiß, herrscht dort eine unglaublich authentische mittelalterliche Spukstimmung.«
    Sie lachte und fügte hinzu: »Genau das Richtige für uns ›Ghostbusters‹, oder?«
    Sie hörten Schritte auf der Außentreppe. Vermutlich näherte sich der erste und gleichzeitig letzte Tourist, denn es dauerte nicht mehr lange, bis das Museum für heute schließen würde.
    Sahlman hielt es für besser, sich auf den Weg zu machen. Doch er fingerte erneut nervös an seinen wildschweinledernen Handschuhen. Eins wollte er noch loswerden, bevor er ging.
    »Ja, also, Sie haben am Montag völlig Recht gehabt, Linda«, gestand er ihr beschämt ein. »Ich habe gelogen. Es ist wirklich etwas ziemlich Merkwürdiges dort oben passiert. Doch das kann ich Ihnen ja beim Essen erzählen.«
    Sie lächelte erneut, und er wusste, dass sie ihm zuhören würde, wie dämlich seine Geschichte auch klingen mochte.
     
    Enduro Babele hatte sowohl einen Putzeimer als auch einen Wischmopp von der flotten Polizeiassistentin mit den hochhackigen Schuhen und dem knappen Rock erhalten.
    Er hatte ihr mit ausgewählten Worten klar gemacht, dass er hart arbeiten und zum Wohl der schwedischen Gesellschaft beitragen wollte. Und sie hatte daraufhin sein Schicksal in ihre gepflegt manikürten und überaus resoluten Hände genommen.
    Genau wie er von Anfang an überzeugt gewesen war, hatte sich das lange Warten gelohnt. Nach einigen Telefonaten hatte sie ihn kurzerhand zum Aushilfsraumpfleger ernannt, ihn mit einer Arbeitsausrüstung versehen, die von Svea Rikes Arbeitsschutzorganisation höchstpersönlich geprüft und für angemessen befunden worden war, was ihn wiederum
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