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Komme, was Wolle

Komme, was Wolle

Titel: Komme, was Wolle
Autoren: Gil McNeil
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auf.«
    »Gott, wie schrecklich.«
    »Mach dir keine Sorgen, Bruno steht an der Tür, und keiner kommt an Bruno vorbei.«
    Ed winkt mir zu, als Maxine mich über den Flur zu Bruno führt.
    »Sie ist da drin.«
    Ich zögere, und sie nickt.
    »Na los, sie wartet auf dich.«
    Ich öffne die Tür, und da ist sie, liegt in ihrem Bett, lächelt und hält ein winziges Baby, eingewickelt in ein rosa Laken.
    »Hallo, Jo. Ich möchte dir gern Lily May Harrison vorstellen.«
    Sie sieht so stolz aus, als sie das Baby hochhebt, damit ich sein Gesicht sehen kann.
    »Oh, Grace, sie ist wunderschön.«
    »Ist sie, nicht wahr?«
    »Absolut perfekt.«
    Wir lächeln jetzt beide.
    »Und wie geht es dir? Du siehst wundervoll aus.«
    »Ich fühle mich auch wundervoll, und du hattest recht, es war toll. Erstaunlich eigentlich. Eben noch baten sie mich, ihnen zu sagen, ob ich irgendetwas spüre, und gleich darauf reichten sie sie mir. Und sie hat nicht geweint, weißt du, sie hat nur die Augen geöffnet und mich angesehen. Es war der schönste Moment meines Lebens.«
    Ich spüre förmlich, wie ich lächele, als sie ihr Baby ansieht.
    »Ich kann einfach meine Augen nicht abwenden von ihr. Sie ist so perfekt. Möchtest du sie mal halten?«
    »Wahnsinnig gern.«
    »Aber halte sie nicht weiter als zwanzig Zentimeter von mir weg. Mehr als zwanzig Zentimeter kann ich nicht ertragen.«
    »Natürlich.«
    Sie reicht mir das Baby, das so gut wie nichts wiegt. Ich hatte vergessen, wie winzig sie sind, besonders wenn es nicht die eigenen sind. Sie öffnet ein Auge und schließt es dann wieder.
    »Das macht sie andauernd. Sie hat wirklich blaue Augen, und sieh nur, ihre Finger, ist das zu glauben?«
    »Wunderschön.«
    Sie öffnet die Geschenke und legt sich sofort das Schultertuch um. »Das ist perfekt.«
    Die rosa Schühchen sind auch ein voller Erfolg.
    »Woher wusstest du, dass es ein Mädchen wird?«
    »Ich wusste es einfach.«
    »Oh.«
    Ich zeige ihr die blauen Schuhe in meiner Tasche.
    »Ich habe es unterwegs in den Nachrichten gehört.«
    »Hast du gehört, Schätzchen? Du bist ein Medienstar, und du bist noch nicht mal einen Tag alt.«
    »Sie ist offensichtlich ein sehr schlaues Baby.«
    »Sie hatte schon zwei Mahlzeiten, na gut, zweieinhalb eigentlich, aber dann ist sie eingeschlafen.«
    »Wirklich? Also, das war sehr clever von ihr, und auch ziemlich clever von ihrer Mum.«
    »Für ihr Alter ist sie schon sehr weit.«
    »Da bin ich mir sicher. Und Lily ist ein ganz wunderschöner Name.«
    »Meine Mum hieß Lily, und meine Oma May.«
    Eine Weile schweigen wir und sehen nur das Baby an.
    »Ich kann es kaum erwarten, sie mit nach Haus zu nehmen.«
    »Wie lange bleibst du hier?«
    »Solange ich will. Noch ein paar Tage, denke ich. Das hier kommt morgen raus.« Sie hält den Arm hoch, an dem auf ihrem Handrücken die Kanüle für einen Tropf festgeklebt ist. »Und dann hängt es davon ab, wie ich mich fühle.«
    »Also, überstürze nichts. Es ist merkwürdig, nach Haus zu kommen. Lass dir Zeit.«
    »Max hat mir für die ersten paar Wochen eine Schwester besorgt und eine Nanny für sie, so dass wir prima zurechtkommen müssten. Wenigstens hoffe ich das.«
    »Natürlich werdet ihr das. Es wird großartig.«
    Maxine kommt herein.
    »Ed wollte sich vergewissern, ob es okay ist, eine Presseerklärung rauszugeben.«
    »Fein.«
    »Sollen wir ihnen ihren Namen geben?«
    »Ja, gut.«
    »Aber Ed meint, wir sollten damit lieber warten, bis du rauskommst.«
    »Okay, das ist wahrscheinlich besser.«
    »Brauchst du irgendetwas?«
    »Nein, danke.«
    Während sie redet, sieht Maxine die ganze Zeit das Baby an.
    Grace lächelt.
    »Möchtest du sie jetzt halten?« Sie wendet sich mir zu. »Ich habe sie vorhin schon gefragt, aber sie war zu nervös. Aber sie möchte sie zu gern halten, ich weiß, dass sie das möchte. Jo wird es dir zeigen, Max. Du kannst es.«
    »Oh nein, wirklich.«
    »Max, halt den Mund und halte sie für eine Minute. Es wird dir gefallen, ich verspreche es.«
    Maxine sieht sehr nervös aus, als ich ihr das Baby in die Arme lege.
    »Oh Gott.«
    Das Baby bewegt sich, dann wird es wieder ganz ruhig.
    »Oh Gott. Sie ist … ich weiß auch nicht. Meine Güte, sie hat gerade ihre Augen geöffnet.«
    »Sie muss dich mögen, was sehr praktisch ist, weil du mir dabei helfen musst, sie mitten in der Nacht auf und ab zu tragen, wenn die Nanny im Urlaub ist. Jetzt gib sie Jo zurück und kläre das mit Ed.«
    »Okay.«
    Sie rührt sich nicht von der Stelle.
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