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Komme, was Wolle

Komme, was Wolle

Titel: Komme, was Wolle
Autoren: Gil McNeil
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mit dem Liegestuhl tut mir leid.«
    Grace lächelt, und als sie wieder in den Wagen steigt, setzt nochmal Blitzlichtgewitter ein, begleitet von einer Runde Applaus von allen, die hier sind und stricken und skandieren, was offenbar gut ankommt, weil sie das Fenster herunterlässt und winkt, als der Wagen wegfährt, und das tut sie normalerweise nicht.
    Ellen sieht hochgradig zufrieden aus. »Das war fantastisch.«
    »Sie war brillant, nicht wahr? Ich war ein bisschen besorgt, weil es mir so kurz vorkam.«
    »Nein, es war hervorragend. Sie weiß genau, was sie tut, und es war toll, dass sie meinen Namen erwähnt hat. Ganz große Klasse. Sie hat wunderbare Haut, findest du nicht auch?«
    »Ja, finde ich auch.«
    »Oh, sieh mal einer an, sie haben Verstärkung geholt. Ist doch erstaunlich, wie Megastars es immer wieder schaffen, die hohen Tiere in Marsch zu setzen.«
    Sie dreht sich um und betrachtet den mit Blaulicht ankommenden Streifenwagen.
    »Meine Güte, ich hoffe, dass sie nicht gekommen sind, um uns zu verhaften.«
    »Wofür denn? Für Stricken in der Öffentlichkeit?«
    »Nein, aber sie sehen nicht sonderlich glücklich aus, oder?«
    Ein schon etwas älterer Polizist kommt an und geht hinüber zu PC Mike, während der Fahrer aussteigt und eher unnötigerweise beginnt, den Verkehr zu regeln.
    »Geh hinüber und starte eine deiner speziellen Charmeoffensiven, ja, Ellen?«
    »Du liebe Güte, muss ich wirklich? Ich dachte, wir könnten uns in den Pub verdünnisieren.«
    »Ich kann doch nicht mitten in einem Knit-in in den Pub gehen. Und außerdem ist er geschlossen. Connie und Mark sind beide hier. Geh einfach hin und regel das für uns, bevor er Lady Denby oder sonst jemanden verhaftet.«
    Die Knipser machen noch ein paar mehr Fotos von uns beim Stricken, als die Gemeindeverwaltung und die Leute von der Baubehörde eintreffen, und Ellen gibt PC Mike und dem neuen Griesgram Autogramme und führt ihnen den Aufnahmewagen vor, und der Griesgram sieht schon bedeutend glücklicher aus und steht jetzt offensichtlich recht zufrieden mit sich neben der Eingangstür der Bücherei, während die Knipser jede Menge Fotos von Ellen machen, und dann kommt der Mann in dem schicken Anzug wieder heraus und verschwindet zügig über die High Street.
    Linda lacht. »Sieht ganz danach aus, als hätte die Sitzung nicht ganz so lange gedauert wie geplant. Sollen wir noch so lange bleiben, bis der Rest von ihnen herauskommt?«
    »Warten wir noch ein klein wenig, okay? Sie lassen sich bestimmt bald blicken.«
    Ich stehe neben Connie und Ellen, als der Mann von der Lokalzeitung herüberkommt und ein bisschen panisch aussieht.
    »Ich glaube nicht, dass ich auch nur ein einziges gutes Foto von Grace Harrison habe. Ich meine, ich habe es versucht, aber sie haben mich ständig weggeschubst; einige dieser Fotografen sind echt rabiat. Sie wird wohl nicht noch mal zurückkommen, oder?«
    »Tut mir leid.«
    »Ich habe allerdings eins von Ihnen und Miss Malone, und von ihr habe ich ein gutes, wie sie wieder in den Wagen steigt. Glauben Sie, dass das reicht?«
    Ellen lächelt. »Ganz sicher.«
    »Ich könnte nicht zufällig ein Autogramm von Ihnen bekommen, oder? Ich weiß, dass meinem Boss das gefiele, und es könnte hilfreich sein, wenn er meine Fotos sieht. Er neigt dazu, mit Sachen zu schmeißen, wenn er wütend wird.«
    »Natürlich. Ich gebe Ihnen auch gern ein Zitat, wenn Sie möchten. Würde das helfen?«
    »Das wäre spitze.«
    Die kleine Gruppe von der Baubehörde kommt zuerst heraus und rennt praktisch die Straße hinunter, und dann kommt der Mann vom Gemeinderat zusammen mit Angelas Ehemann Peter, der fuchsteufelswild aussieht.
    »Was um alles in der Welt tust du hier, Angela? Ich dachte, ich hätte mich klipp und klar ausgedrückt.«
    Wir tun alle so, als würden wir nicht zuhören.
    »Ich bin zur Abwechslung eben mal anderer Meinung, Peter.«
    »Wie bitte?«
    »Ich tue nur das, was ich für richtig halte.«
    »Es ist nur ein Vorschlag, das sagte ich dir doch. Möglicherweise wird gar nichts daraus.«
    »Also, das will ich doch stark hoffen.«
    Er fängt an zu stottern.
    »Ich meine es ernst, Peter.«
    Er stapft davon zum Parkplatz.
    Tina lacht.
    »Da hast du ihm aber ganz schön die Meinung gegeigt, Ange.«
    Angela ist leicht errötet. »Ich glaube, es wurde langsam Zeit, meinst du nicht auch? Ich habe ihm viel zu lange nachgegeben.«
    Linda erhebt sich. »Wir gehen jetzt alle auf ein Sandwich in den Pub. Warum kommst du nicht
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