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Komme, was Wolle

Komme, was Wolle

Titel: Komme, was Wolle
Autoren: Gil McNeil
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das noch mal tut. Jedenfalls sollte er das besser lassen, aber trotzdem. Ich dachte wirklich, ich hätte ihn verloren, Con. Und es war mein Fehler. Ich hätte ihn nie ganz allein da unten sitzen lassen dürfen.«
    »Ich bin auch mal weggelaufen, als ich klein war. Ich bin einkaufen gegangen, aber Tante Rosario hat mich auf dem Markt gefunden und nach Haus gebracht.«
    »Was hat deine Mum getan?«
    »Mich stundenlang angeschrien. Und mir dann mein Lieblingsessen gekocht.«
    Wir lächeln beide.
    »Es wird nicht leichter, Mutter zu sein, nicht wahr?«
    Connie schüttelt den Kopf.
    »Es wird noch schlimmer, glaube ich.«
    »Ich weiß. Wir haben noch Sex und Drogen und Rock’n’ Roll vor uns.«
    Sie lächelt. »Ich glaube, mit Nelly wird es grauenhaft.«
    »Du meine Güte, ich fing gerade an, mich etwas zu beruhigen, und jetzt sehe ich Archie mit Haartolle und einer unpassenden Freundin vor mir, der mir sagt, dass ich mich verpissen und um meinen eigenen Kram kümmern soll.«
    »Vielleicht ist sie ja nett.«
    »Wer?«
    »Die Freundin.«
    »Jacks möglicherweise, aber Archie wird sich in die Sorte Mädchen verknallen, die du besser nicht mit nach Haus nimmst, um sie deiner Mutter vorzustellen, da bin ich mir sicher.«
    »Mark sagt, er glaubt, dass Nelly ein echter Fangwild wird.«
    »Wildfang.«
    »Ja.«
    »Mann, du denkst, der Teil, wo sie würgen, wenn sie Karotten essen sollen, ist schon schwierig, aber es ist ein Kinderspiel im Vergleich zum Rest.«
    »Ja, aber wenigstens ist es nicht langweilig. Wenn alles ganz geordnet abläuft, das wäre doch schrecklich, ja?«
    »Ich mag es eigentlich gern, wenn alles geordnet ist.«
    Sie lacht. »Geht es dir wieder besser? Ich müsste zurück zum Pub jetzt – Mark wird viel zu tun haben.«
    »Tut mir leid, Connie, daran habe ich gar nicht gedacht. Natürlich, geh nur. Mir geht es gut. Und ich danke dir.«
    Ich umarme sie, als sie geht, und dann gehe ich in die Küche und sehe zu, wie die Jungs Fußball spielen. Ich werde gleich ein paar Sandwiches machen zu Mittag, und ihnen etwas zu trinken bringen. Wir könnten ein Picknick machen. Sie lieben Picknicks, und wir machen sie viel zu selten. Ich fühle mich jetzt viel ruhiger. Ich glaube, dass so viele Menschen nach ihm gesucht haben, hat mich daran erinnert, wie viel sicherer man hier unten ist. Ich glaube, wir gehören wirklich hierher. Das bedeutet natürlich nicht, dass man nicht befürchtet, dass alles Mögliche passiert; nichts kann das verhindern, denke ich, obwohl ich es verdammt noch mal versuchen werde. Ich denke, ich fange mal mit dem Picknick an. Wir könnten draußen im Garten essen, und ich werde den Wigwam für sie aufstellen, wenn Trevor heimgegangen ist, weil er Wigwams nicht so toll findet. Auch wenn es kalt ist, aber zumindest regnet es nicht, und wir können unsere Mäntel anziehen.
    Ich öffne gerade eine Büchse Thunfisch für Archies Lieblingssandwich mit Thunfisch und Salat, aber ohne Tomate, als Jack hereinkommt.
    »Können wir was zu trinken kriegen?«
    »Ja, mein Schatz. Ich mache gerade unseren Lunch.«
    »Oh, gut, machen wir ein Picknick?«
    »Ja.«
    Er grinst. »Wir spielen Fußball, aber es ist schon Halbzeit.«
    »Gut.«
    »Ich bin ziemlich froh, dass Martin Archie gefunden hat, du auch?«
    »Ja, Schätzchen.«
    »Weil ich nicht nur mit Trevor Fußball spielen möchte.«
    »Nein.«
    »Es war sehr ungezogen von ihm, allein zum Strand zu gehen, nicht wahr, Mum?«
    »Ja. Sehr.«
    »Du musst sehr viel älter sein, bevor du ganz allein irgendwo hingehen kannst, stimmt’s?«
    »Ja.«
    »Wie alt?«
    »Sechsundzwanzig.«
    Er nickt.
    »Hattest du Angst, Mum?«
    »Ja, Schätzchen.«
    »Ich auch, ein bisschen. Aber jetzt ist alles in Ordnung, nicht wahr?«
    »Ja, mein Spatz.«
    Er nimmt den Saftbecher in die Hand und geht sehr behutsam damit zur Tür.
    Es sind Augenblicke wie dieser, in denen ich mir wünsche, dass Nick hier wäre. Er war so viel forscher als ich. Er hätte längst Witze darüber gerissen, Archie geneckt und mich dadurch entspannt. Er könnte der Forsche, Anregende sein, der sie ermutigt, Risiken einzugehen, und ich könnte diejenige sein, die im Hintergrund für Getränke und belegte Brote sorgt. Er war immer für ein spontanes Picknick zu haben, aber schon nach einem halben Sandwich wurde es ihm zu langweilig, und er warf es sich über die Schulter, was die Jungs natürlich klasse fanden. Und jetzt muss ich diejenige sein, die die Sandwiches macht und sie dann auf den Boden wirft.
    Aber
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