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Kommandosache HC-9

Kommandosache HC-9

Titel: Kommandosache HC-9
Autoren: K. H. Scheer
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mit den Druck­wel­len wur­den die Ober­res­te nach oben ge­wir­belt, wo sie noch­mals mit an­de­ren Hin­der­nis­sen kol­li­dier­ten.
    Das war das En­de für Ad­mi­ral Por­ter; dar­über konn­te es kei­ne Zwei­fel ge­ben. Lang­sam dreh­te ich mich um – und blick­te in die ent­setz­ten Au­gen der Sol­da­ten. Für ih­re Be­grif­fe hat­te ich so­eben einen Ad­mi­ral er­mor­det. In die­sen Mi­nu­ten war es für mich ei­ne Be­ru­hi­gung zu wis­sen, daß der Chef des Si­cher­heits­diens­tes in der Nä­he war.
    »Se­hen Sie mich nicht so dro­hend an«, wand­te ich mich an den jun­gen Ka­pi­tän­leut­nant, der als dienst­ha­ben­der Schal­t­of­fi­zier der Schleu­se fun­gier­te. »Ad­mi­ral Por­ter war das Ober­haupt ei­ner Spio­na­ge­ban­de, die im Stütz­punkt ihr Un­we­sen trieb. Si­chern Sie mit Ih­ren Leu­ten die Schleu­se. Es kommt mir hier nie­mand durch. Ist das klar?«
    Un­si­cher sah der Mann auf den Si­cher­heits­chef, der zor­nig ein­warf:
    »Rich­ten Sie sich zu­fäl­ligst nach den Be­feh­len, die Sie er­hal­ten ha­ben, und se­hen Sie nicht zwei­felnd in der Ge­gend her­um.«
    »Ja­wohl, Sir«, ent­geg­ne­te der Mann und gab so­fort die er­for­der­li­chen Kom­man­dos.
    Ka­pi­tän Or­lop hat­te be­reits das Funk­sprech­ge­rät in der Hand. Im glei­chen Au­gen­blick schlu­gen sei­ne Sol­da­ten los. Sie be­fan­den sich schon vor dem Haupt­quar­tier und hat­ten au­ßer­dem sämt­li­che Schlüs­sel­po­si­tio­nen des Stütz­punk­tes be­setzt.
    Als wir nach ra­sen­der Fahrt in dem rie­si­gen Fels­dom an­ka­men, wim­mel­te die un­ter­ir­di­sche Stadt von Sol­da­ten des Si­cher­heits­diens­tes. Die Stabs­of­fi­zie­re wa­ren in der großen Emp­fangs­hal­le ver­sam­melt. Als wir ein­tra­ten, be­gan­nen in den Diensträu­men des Ad­mi­rals die Ther­mo­ni­tal-La­dun­gen zu zi­schen, mit de­nen die bei­den Mam­mut­tre­so­re auf­ge­schmol­zen wur­den, über de­ren Zah­len­kom­bi­na­tio­nen nur Por­ter in­for­miert ge­we­sen war.
    Es dau­er­te ei­ne hal­be Stun­de, bis die Pan­zer­tü­ren aus mo­le­ku­lar­ver­dich­te­tem Edel­stahl auf­ge­schmol­zen wa­ren und wir ein­tre­ten konn­ten.
    Es war so, wie ich es er­war­tet hat­te. Por­ter hat­te die Frech­heit be­ses­sen, sämt­li­che Un­ter­la­gen, oh­ne die er nicht hat­te aus­kom­men kön­nen, in den Tre­so­ren auf­zu­be­wah­ren.
    An­schlie­ßend wur­den zahl­rei­che Ver­haf­tun­gen vor­ge­nom­men. Wir räum­ten so gründ­lich auf, daß uns kein Mann ent­ging, der mit der Or­ga­ni­sa­ti­on in Ver­bin­dung ge­stan­den hat­te. Stabs­of­fi­zier Le­wrik, den ich so ver­däch­tigt hat­te, ge­hör­te nicht zu der Spio­na­ge­or­ga­ni­sa­ti­on.
    Funk­sprü­che wur­den mit Wa­shing­ton ge­wech­selt. Ich sprach di­rekt mit dem GWA-Chef. Ge­ne­ral Re­ling ord­ne­te die so­for­ti­ge Ver­haf­tung des U-Boot-Kom­man­dan­ten Wil­son an, der die Nach­richt zur Zu­rück­nah­me der No­ten über­mit­telt hat­te.
    Dann wur­den Han­ni­bal und ich in die Kli­nik des Stütz­punk­tes ein­ge­lie­fert.
    In der Stim­me des Chef­arz­tes schwang Ver­är­ge­rung mit, als er uns mit den Wor­ten emp­fing:
    »Es wird aber lang­sam Zeit, daß Sie kom­men! Sie wol­len wohl un­be­dingt ei­ne so star­ke Ver­än­de­rung Ih­res Kno­chen­marks er­lei­den, daß wir Ih­nen nicht mehr hel­fen kön­nen, wie?«
    Wir er­hiel­ten so­fort un­se­re Ab­sor­be­r­in­jek­tio­nen, die man seit fünf Jah­ren kann­te und so ver­voll­komm­net hat­te, daß man Strahl­schä­den hei­len konn­te, so­bald die auf­ge­nom­me­ne Strah­len­do­sis nicht drei­hun­dert­fünf­zig Rönt­gen­ein­hei­ten über­stieg. Die me­di­zi­ni­sche Be­hand­lung er­folg­te bei uns ge­ra­de noch recht­zei­tig.
    Han­ni­bal lag ne­ben, mir. Sein Stöh­nen ver­stumm­te erst, als ihm die Ärz­te schmerz­stil­len­de Me­di­ka­men­te inji­zier­ten.
    Nach zwei Stun­den such­te uns Si­cher­heits­chef Or­lop auf. Sein Ge­sicht drück­te Zu­frie­den­heit aus. Er schick­te die Schwes­ter hin­aus und rück­te sei­nen Stuhl zwi­schen un­se­re Bet­ten.
    Ich rich­te­te mich et­was auf und frag­te er­regt:
    »Nun, ha­ben Sie
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