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Kommandosache HC-9

Kommandosache HC-9

Titel: Kommandosache HC-9
Autoren: K. H. Scheer
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hin­über. Der Ser­geant tau­mel­te ge­schockt zu­rück und lief mir di­rekt in die Fäus­te.
    Er­bar­mungs­los schlug ich zu und stieß mit dem Knie nach. Durch den Ge­nick­schlag war er nach vorn ge­sun­ken; in­fol­ge­des­sen traf ich ihn mit dem Knie so hart, daß er laut­los zu Bo­den ging.
    Al­les hat­te sich in we­ni­gen Se­kun­den er­eig­net. Han­ni­bal hat­te eben­so rasch ge­han­delt.
    Dicht ne­ben mir hör­te ich ein zi­schen­des Ge­räusch. Im nächs­ten Se­kun­den­bruch­teil schrie ein Mensch so durch­drin­gend, daß ich mir bei ei­ner an­de­ren Ge­le­gen­heit schau­dernd die Oh­ren zu­ge­hal­ten hät­te.
    Han­ni­bal wuß­te, wor­auf es an­kam. Es ging nicht nur um den Er­folg un­se­rer Er­mitt­lun­gen, son­dern auch um un­ser Le­ben. Des­halb hat­te er sei­ne Not­wehr­waf­fe an­ge­wandt.
    Der mir un­be­kann­te Mann, den ich als Be­wa­cher ein­ge­stuft hat­te, ließ die Ma­schi­nen­pis­to­le fal­len und tau­mel­te stöh­nend zu­rück. Die teuf­li­sche Säu­re zer­fraß sein Ge­sicht.
    Ich sah, daß der Mann mit dem Na­men Ed­gar sei­ne MPi hoch­riß, so­fort fuhr mein Fuß nach oben. Ei­ni­ge Schüs­se peitsch­ten auf, die aber nur noch die De­cke der Ka­bi­ne durch­schlu­gen, da die schwe­re Waf­fe auf Grund mei­nes Fuß­tritts durch die Luft wir­bel­te. Im nächs­ten Mo­ment hat­te ich auch die­sen Mann kampf­un­fä­hig ge­macht.
    Un­ser An­griff war der­art über­ra­schend und schnell ge­kom­men, daß die Geg­ner kei­ne Zeit ge­habt hat­ten, ent­spre­chend zu rea­gie­ren.
    Ich woll­te so­eben her­um­fah­ren, als ich Han­ni­bals gel­len­de Stim­me hör­te.
    »Vor­sicht, hin­wer­fen!«
    Ich han­del­te in­stink­tiv und fiel so hart auf den Bo­den, daß ich dach­te, mein Kopf müß­te zer­sprin­gen.
    Hin­ter mir peitsch­te ein Schuß auf. Das Ge­schoß fuhr so dicht über mich hin­weg, daß ich den hei­ßen Luft­zug ver­spür­te.
    Mit ei­nem ver­zwei­fel­ten Ruck schob ich mich nach vorn. Es ge­lang mir, mei­ne Pis­to­le zu er­grei­fen, die dem Ser­gean­ten ent­fal­len war. Ich warf mich so­fort her­um und brach­te die Waf­fe in An­schlag, als schon wie­der ein Mensch zu schrei­en be­gann.
    Do­ris El­va­dor wand sich auf dem Bo­den. Sie hat­te den Schuß ab­ge­feu­ert. Han­ni­bal hat­te des­halb von sei­ner Not­wehr­waf­fe er­neut Ge­brauch ma­chen müs­sen.
    Der elek­tri­sche Stuhl wä­re der Spio­nin oh­ne­hin si­cher ge­we­sen, aber einen so grau­sa­men Tod hät­te ich ihr doch nicht ge­wünscht. Ein Mensch, der von ei­nem sol­chen Säu­re­strahl ge­trof­fen wor­den war, konn­te auch mit den me­di­zi­ni­schen Mit­teln des Jah­res 2002 nicht mehr ge­ret­tet wer­den.
    Ich sah mich nach dem Un­be­kann­ten um; doch sein Ses­sel war leer. Gleich­zei­tig er­blick­te ich Dr. Ton­ther, der so­eben ver­such­te, durch die Ne­ben­tür zu flüch­ten.
    Mei­ne rech­te Hand zuck­te nach vorn; die 38er peitsch­te auf. Zwi­schen den Fü­ßen des Phy­si­kers wall­te der weiß­glü­hen­de Ball der ab­bren­nen­den Ther­mo­ni­tal-La­dung auf.
    »Da drau­ßen ist er«, schrie Han­ni­bal. Ich fuhr vom Bo­den hoch und be­merk­te die ver­mumm­te Ge­stalt, die eben durch die spalt­weit ge­öff­ne­te Blei­tür ent­floh.
    Ent­we­der war der Chef nicht be­waff­net ge­we­sen oder er hat­te es trotz­dem vor­ge­zo­gen, sei­ne Ret­tung in der Flucht zu su­chen.
    Ich rann­te wie ein Wahn­sin­ni­ger im Amok­lauf. Han­ni­bal eil­te dicht hin­ter mir her. Zu­sam­men er­reich­ten wir die schwe­re Pfor­te, be­vor sie fest ins Schloß glei­ten konn­te. Ich warf mich förm­lich hin­durch und er­blick­te den Mann, der in die­sem Mo­ment durch ei­ne an­de­re Tür ver­schwand, die eben­falls aus ei­ner star­ken Blei­wand be­stand.
    Hin­ter mir stieß Han­ni­bal einen wil­den Fluch aus. Ich schoß, oh­ne lan­ge zu zie­len.
    In der Hast hat­te ich aber um we­nigs­tens drei Me­ter mein Ziel ver­fehlt. Die Ther­mo­ni­tal-La­dung des Ge­schos­ses flamm­te in der me­ter­star­ken Be­ton­wand auf. Ehe ich noch­mals ab­drücken konn­te, war der Ver­mumm­te ent­kom­men. Die schwe­re Tür hat­te sich ge­schlos­sen.
    Drau­ßen klan­gen ei­ni­ge dump­fe
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