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Kommandosache HC-9

Kommandosache HC-9

Titel: Kommandosache HC-9
Autoren: K. H. Scheer
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muß­te. Stel­len Sie sich ein­mal vor, was ein Mi­kro­film al­les ent­hal­ten kann!
    Wenn ich den In­halt in der Form von Pa­pie­ren hät­te trans­por­tie­ren müs­sen, dann hät­te das ei­ni­ge Kis­ten und Kof­fer ge­füllt.
    Der Un­be­kann­te frag­te Do­ris El­va­dor nach der Uhr­zeit. An­schlie­ßend er­klär­te er auf­fal­lend has­tig:
    »Mei­ne Zeit ist be­grenzt, Mr. Li­ming. Sor­gen Sie da­für, Ridge­man, daß man den Ka­pi­tän nicht be­läs­tigt. Ist das klar ver­stan­den wor­den?«
    »Okay«, knurr­te der Klei­ne, der fie­bernd auf mein Zei­chen war­te­te.
    »Gut, Mr. Li­ming, se­hen Sie her. Ehe Sie den Stab über Bord wer­fen oder ihn durch Ih­re Un­ter­was­ser­mül­lent­lee­rung aus­sto­ßen, müs­sen Sie die­sen Knopf nie­der­drücken.«
    Ich beug­te mich vor. Er nes­tel­te un­be­hol­fen mit sei­nen schwe­ren Hand­schu­hen an dem Be­häl­ter her­um. Ich ver­nahm einen lei­sen Fluch. Plötz­lich zog er den lin­ken Hand­schuh aus.
    »Hier … . da ist der Knopf. Se­hen Sie ihn?«
    Un­ver­mit­telt galt mei­ne vol­le Auf­merk­sam­keit nur noch ei­ner Brand­wun­de, die auf sei­nem Hand­bal­len sicht­bar ge­wor­den war. Sie wies ei­ne stern­ar­ti­ge Form auf und war et­was bläu­lich ver­färbt.
    Wo hat­te ich die­se Nar­be frü­her schon ein­mal ge­se­hen? Ich wuß­te mit Si­cher­heit, daß sie mir be­reits auf­ge­fal­len war, aber ich kam mit dem bes­ten Wil­len nicht dar­auf, mit wel­cher Per­son ich sie in Zu­sam­men­hang brin­gen soll­te. Die Wahr­neh­mung war wohl sei­ner­zeit un­be­wußt von mir re­gis­triert wor­den, als ich mit dem be­tref­fen­den Mann ge­spro­chen oder ihn flüch­tig ge­se­hen hat­te. Ich war ja dar­an ge­wöhnt, auf je­de Klei­nig­keit zu ach­ten.
    In mir fie­ber­te al­les. Wenn ich nicht ein har­tes GWA-Trai­ning ab­sol­viert hät­te, hät­te ich mich jetzt zu­min­dest durch ei­ni­ge has­ti­ge Atem­zü­ge ver­ra­ten.
    »Wenn Sie den Knopf drücken, strahlt die hier oben an­ge­brach­te Lin­se in­fra­ro­tes Licht aus. Au­ßer­dem be­ginnt der ein­ge­bau­te Klein­sen­der Peil­si­gna­le ab­zu­set­zen. Die Hül­se kann von un­se­rem war­ten­den U-Boot leicht ent­deckt wer­den, denn es ist spe­zi­ell da­für ein­ge­rich­tet. Das ist al­les, was Sie zu tun ha­ben.«
    »Wo soll ich die Hül­se aus­schleu­sen? Wel­che Po­si­ti­on?«
    »Au­ßer­halb der Drei­mei­len­zo­ne. Ge­nau auf 178 Grad west­li­cher Län­ge und 51 Grad nörd­li­cher Brei­te. Das ist süd­lich der In­sel, di­rekt über dem Aleu­ten-Gra­ben. Die Da­ten sind leicht zu be­hal­ten. Wie­der­ho­len Sie.«
    Er hat­te sei­nen Hand­schuh wie­der an­ge­zo­gen. In mei­nem Kopf über­stürz­ten sich die Über­le­gun­gen. Ich dach­te un­un­ter­bro­chen über die stern­för­mi­ge Nar­be nach, doch ich kam zu kei­nem zu­frie­den­stel­len­den Er­geb­nis. Wäh­rend ich noch an­ge­strengt über­leg­te, ob ich auf Grund die­ser Tat­sa­che un­se­ren Ge­gen­schlag hin­aus­zö­gern soll­te, knall­te es dicht hin­ter mir.
    Ich fuhr ruck­ar­tig her­um und er­kann­te, daß dem Ser­gean­ten mei­ne Pis­to­le aus dem Gür­tel ge­rutscht und auf den Bo­den ge­fal­len war.
    »Sie Töl­pel, pas­sen Sie doch auf«, rief der Chef zor­nig.
    Stru­bing bück­te sich has­tig. Sei­ne Hän­de zit­ter­ten so hef­tig, daß er beim Er­grei­fen der Waf­fe an den Ab­zug kam, bei dem sich durch den Auf­prall die Si­che­rung der durch­ge­la­de­nen Pis­to­le her­um­ge­scho­ben hat­te.
    Ich sah das auf­blit­zen­de Mün­dungs­feu­er. In mei­nen Oh­ren gell­te der peit­schen­de Knall der Waf­fe.
    Im glei­chen Au­gen­blick flamm­te es rechts von mir auf. Die durch­sich­ti­ge Plas­tik­wand der Ka­bi­ne be­gann zu bro­deln.
    Das Spe­zi­al­ge­schoß mit der star­ken Ther­mo­ni­tal-La­dung hat­te ge­zün­det. Ein weiß­glü­hen­der Feu­er­ball von zwölf­tau­send Hit­ze­gra­den fraß sich in das so­fort zer­lau­fen­de, glut­flüs­sig zi­schen­de Ma­te­ri­al.
    Das war das En­de! Ent­we­der jetzt oder nie. In dem Au­gen­blick muß­te ich han­deln! Ther­mo­ni­tal-Ge­schos­se hat­te nur die GWA.
    Ich sprang aus mei­nem Ses­sel auf und rann­te zu dem Schüt­zen
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