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Komm, trau dich

Komm, trau dich

Titel: Komm, trau dich
Autoren: Jo Leigh
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sagst. Ich habe dich auf der Hochzeit gesehen und bei unserem Sonntagsbrunch. Es hat dich schwer erwischt. Ich hoffe nur, Trevor kriegt die Augen lange genug auf, um zu erkennen, was er an dir hat. Ihr beide braucht einander."
    „Du irrst dich", sagte sie und entzog ihm ihre Hände. „Wir sind nur Freunde, die ein bisschen Sex miteinander haben."
    „Ich bin zwar Schauspieler, liebe Lee, aber ich bin nicht blöd. Und ich bin nicht blind. Dass ihr am Anfang nur Freunde wart, das glaub ich dir ja, aber jetzt seid ihr mehr als das. Also gebt euch Mühe. Was in all den Liebesgedichten über die Liebe gesagt wird, stimmt wirklich. Glaub mir."
    Sie lächelte traurig. "Es sind zwei nötig, damit es Liebe geben kann, Peter."
    „Er liebt dich doch auch, Lee. Aber du darfst nicht vergessen, dass er ein Mann ist, und die sind manchmal nicht besonders hell im Kopf.
    Gib ihm ein wenig Zeit. Er wird's schon noch kapieren."
    „Ich liebe dich, Peter, aber das stimmt nicht. Trevor wird sich niemals zu einer festen Beziehung aufraffen können."
    „Bist du dir da sicher?"
    Darauf konnte sie ihm mit absoluter Autorität antworten. „Oh, ja. Es ist so ziemlich das Einzige, was ich hundertprozentig weiß."
    Lee konnte nicht länger still sitzen. Trevor würde jeden Moment kommen. Noch nie hatte er ihren Geburtstag vergessen, und so würde er auch heute pünktlich wie immer sein. Ihre Nerven waren kurz vorm Zerreißen. Sie brauchte unbedingt etwas zu trinken, aber das kam nicht in Frage. Heute Abend war es so weit. Sie würde ihm von dem Baby erzählen. Irgendwie war es passend, dass es gerade an ihrem Geburtstag geschehen würde.
    Wo blieb er nur?
    Nach ihrer Katzenuhr zu schließen, deren Schwanz wackelte und deren Augen jede Sekunde hin und her tickten, würde Trevor sich verspäten, wenn er nicht in den nächsten fünf Minuten kam.
    Sie ging ins Badezimmer, knipste das Licht an und griff nach der Haarbürste. Ihr Haar war in Ordnung und musste nicht gebürstet werden, aber sie wollte ihren Händen etwas zu tun geben. Doch stattdessen betrachtete sie kritisch ihr Spiegelbild. Sie hatte sich sehr große Mühe mit ihrem Make-up gegeben und trug das neue tiefrote Kleid, das sie zur Feier des Tages heute gekauft hatte. Für eine Frau, die dem Vater ihres Kindes sagen wollte, dass sie durchaus bereit war, eben dieses Kind allein aufzuziehen, hatte sie sich ganz schön herausgeputzt. Sie seufzte und ging wieder ins Wohnzimmer zurück.
    Kaum war sie dort, klopfte er.
    Ihr Herz raste, als wollte es zerspringen. Ihr Mund wurde trocken, ihre Hände wurden feucht. Sie konnte sich nicht bewegen.
    Er klopfte wieder, und sie zwang sich zu einem freundlichen Lächeln, das ihre Panik nicht erahnen ließ. Dann öffnete sie die Tür.
    Verdammt, er zeigte genau das gleiche aufgesetzte Lächeln wie sie.
    Bestimmt wollte er ihr etwas Entsetzliches sagen. Sie hatte es doch gewusst! Vielleicht hatte er in Kalifornien eine andere kennen gelernt und wollte sie, Lee, zur Hochzeit einladen? Ja, etwas in der Art musste es sein.
    „Kann ich hereinkommen?" fragte er.
    Sie machte ihm Platz, und er ging an ihr vorbei und gab ihr einen Kuss auf die Wange.
    Was für ein Trottel sie doch war! Wie hatte sie auch nur für einen Moment glauben können, dass sie ihn aufgeben könnte, ohne dass ihr das Herz brach? Und er gab ihr einfach so einen freundschaftlichen Begrüßungskuss auf die Wange. Nicht einmal einen Freundschaft-mit-Sex-Kuss. Und ganz bestimmt keinen Liebling-willst-du-michheiraten-Kuss.
    „Herzlichen Glückwunsch!"
    Sie knallte die Tür so laut zu, dass sie beide zusammenzuckten.
    „Danke."
    „Du hast mir gefehlt", sagte er und ließ sich aufs Sofa fallen.
    „Wie war deine Reise?"
    „In Ordnung. Ich habe vieles erledigen können. Der Artikel ist fertig, und ich habe sogar Material für weitere."
    „Prima. Was kann ich dir bringen?"
    „Wie? Kein Champagner?"
    Sie hatte es total vergessen. Sie tranken immer Champagner an ihrem Geburtstag. „Ich dachte, du hättest nach deiner Reise erst mal genug von Wein. Wie war's mit Soda?"
    „Warum nicht", stimmte er nach einer kurzen Pause verblüfft zu.
    Während sie Gläser holte und sie mit Eis und Sodawasser füllte, überlegte sie angestrengt, wie sie ihm die Neuigkeit sagen sollte. Erst mal musste sie ruhiger werden! Mit zitternden Händen holte sie den Garnelensalat aus dem Kühlschrank und trug ihn ins Wohnzimmer.
    Trevor hatte die Arme auf die Rückenlehne des Sofas gelegt und sich entspannt
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