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Komm mit mir nach Caracas

Komm mit mir nach Caracas

Titel: Komm mit mir nach Caracas
Autoren: Lynne Graham
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Familie, die alle auf seiner Ranch in Venezuela arbeiteten, hinauswarf, und schluckte.
    „Du hast dich verraten. Dein Verhalten ... Na ja, ich bin misstrauisch geworden und dann von allein darauf gekommen."
    „Du lügst ... Soledad hat es dir erzählt." In seine Augen trat ein grimmig-amüsierter Ausdruck, als sie zusammenzuckte. „Ich hätte es mir denken können. Zwei Frauen wochenlang unter einem Dach. Ihr habt euch angefreundet..."
    „Sie konnte es nur nicht ertragen, so zu tun, als würde sie dich nicht kennen", fiel sie ihm ins Wort.
    „Mir ist klar, dass ich einen Fehler gemacht habe", räumte Raul zu ihrer Überraschung ein. „Ich hätte nicht nach Vermont kommen dürfen."
    Ein Fehler? Er war so aalglatt und so beherrscht. Am liebsten hätte sie ihm das Gesicht zerkratzt, um ihn zumindest eine Sekunde lang spüren zu lassen, was sie durchgemacht hatte.
    „Und arbeiten Soledad und ihre Familie noch für dich, nun, da du es weißt?"
    erkundigte sie sich steif.
    Raul lächelte ironisch. „Ihre Familie schon, aber Soledad ist nach Caracas gegangen, um sich um ihre Enkel zu kümmern, während ihre Tochter arbeitet."
    Ein leises Klopfen an der Tür kündigte die Schwesternhelferin an, die den Tee brachte. Ungeachtet der Tatsache, dass Besucher nichts zu essen oder zu trinken bekamen, bat Raul sie, ihm einen Kaffee zu bringen, und sie eilte errötend davon.
    Die Kaffeetasse in einer Hand, sank er auf den Sessel gegenüber von Polly. „Fühlst du dich hier wohl?"
    „Sehr sogar."
    „Aber offenbar langweilst du dich. Ich werde dir einen Videorecorder und einige Videos und Bücher schicken lassen. Ich hätte eher daran denken sollen."
    „Mein Aufenthalt hier muss dich ein Vermögen kosten, und das gefällt mir nicht", erklärte sie unvermittelt. „Besonders weil ich mich nicht an den Vertrag halte."
    Ein schwaches Lächeln umspielte seine Lippen. „Du brauchst etwas Zeit und Ruhe, um darüber nachzudenken. Ich will dich nicht unter Druck setzen ..."
    „Du setzt mich schon unter Druck, wenn du im selben Raum bist", erwiderte Polly unbehaglich. „Und dass du meine Rechnungen bezahlst, macht es nur noch schlimmer."
    „Was immer auch passiert, ich bin der Vater deines Babys und daher auch für dich verantwortlich."
    „Ich bin es leid, von anderen ständig zu hören, dass ich nicht weiß, was ich will oder was ich tue." Sie hob das Kinn und begegnete seinem Blick. „In den letzten Monaten bin ich erwachsen geworden..."
    Raul hob die Hand in einer so selbstverständlichen Geste, dass Polly automatisch verstummte. „Du hast kurz nacheinander innerhalb eines Jahres die drei Menschen verloren, die dir am wichtigsten waren - deinen Vater, deine Mutter und deine Patentante. Das beeinflusst natürlich dein Urteilsvermögen. Ich möchte dir nur eine weitere Möglichkeit aufzeigen."
    Er stellte die Tasse ab und stand geschmeidig wieder auf. Polly beobachtete ihn nervös und befeuchtete sich die Lippen mit der Zunge.
    Als er daraufhin den Blick zu ihrem Mund schweifen ließ, war die Atmosphäre plötzlich äußerst spannungsgeladen. Eine dunkle Röte überzog seine Wangen. Er wandte sich ab und ging zum Fenster, um es weiter zu öffnen.
    „Es ist stickig hier drinnen ... Wie gesagt, möchte ich dir eine andere Möglichkeit aufzeigen", fuhr er ausdruckslos fort.
    „Du willst diesen Trottel Henry Grey doch nicht allen Ernstes heiraten ..."
    Polly straffte sich. „Woher willst du das wissen?"
    Seine Miene verhärtete sich. „Ihm geht es nur ums Geld. Er würde eine Frau, die ein Kind von einem anderen erwartet, keines Blickes würdigen, wenn sie keine Erbin wäre."
    Polly zuckte zusammen. „Du weißt also von dem Testament meiner Patentante ..."
    „Natürlich. Und die gute Nachricht ist, dass du Henry nicht heiraten musst, um das Geld zu erben und noch einmal von vorn anzufangen. Du bist erst einundzwanzig. Das ganze Leben liegt noch vor dir. Warum willst du dir einen Langweiler wie Henry ans Bein binden? Ich bin bereit, dir die Million zu geben, damit du ihm den Laufpass gibst."
    Entsetzt sah sie ihn an und stand auf. „W... wie bitte?" fragte sie stockend.
    Raul drehte sich wieder zu ihr um. „Du hast mich richtig verstanden. Vergiss das alberne Testament, und vergiss erst einmal auch das Baby ... Servier einfach nur diesen Trottel ab."
    Heftiger Zorn flammte in ihr auf, und sie machte einen Schritt auf Raul zu. „Wie kannst du es wagen, mich zu bestechen, damit ich tue, was du willst?"
    Er warf ihr einen
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