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Komm mit auf die Insel unserer Liebe

Komm mit auf die Insel unserer Liebe

Titel: Komm mit auf die Insel unserer Liebe
Autoren: Kate Hewitt
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auf seine Antwort warten. Es war dunkel und kalt auf der Straße, und zum Glück hatte Eleanor nur einen kurzen Weg nach Hause. Ihre Wohnung befand sich wenige Häuserblocks von ihrem Arbeitsplatz entfernt in einem nicht gerade schönen Gebäude aus Stahl und Glas in der Nähe des Hudson River. Eleanor mochte diesen Baustil nicht, doch sie hatte die Wohnung gekauft, da ihre Mutter meinte, es wäre eine lohnende Investition. Im Grunde war es Eleanor egal, wo sie wohnte, denn sie verbrachte ohnehin kaum Zeit zu Hause.
    Sie fuhr mit dem Aufzug ins dreizehnte Stockwerk, wo sich ihr Apartment befand. Ihr Magen knurrte schon seit Stunden, doch der Kühlschrank gab außer einer Fleischpastete, deren Verfallsdatum längst überschritten war, einem Joghurt und einem halben Liter Milch nichts her. Eleanor seufzte tief. Kaum zu glauben, dass sie früher mit Begeisterung Kuchen, Kekse und Muffins gebacken und sogar von einem eigenen Café geträumt hatte. Nun schaffte sie es nicht einmal mehr, ab und zu für sich allein zu kochen.
    Sie nahm eine Schachtel Kräcker aus dem Schrank und setzte sich damit ins Wohnzimmer. Es war schon lange her, seit sie zum letzten Mal an ihren Traum von einem eigenen Café gedacht hatte. Damals hatte sie Jace ganz genau erzählt, wie sie sich das alles vorstellte: Es sollte eine Mischung aus Café, Bücherladen und Kunstgalerie werden – ein gemütlicher und heimeliger Ort für Menschen, die sich für Literatur und Kunst interessierten und dabei auch noch mit leckerem Gebäck verwöhnen lassen wollten. Und für Eleanor selbst sollte es das Zuhause werden, das sie nie besessen hatte. Die Erfüllung ihrer Träume war ihr so greifbar nahe erschienen, hatte sie doch geglaubt, in Jace einen Seelenverwandten gefunden zu haben, der sie aus vollem Herzen unterstützte. Doch dann kam alles anders, und ihr Traum war zerplatzt wie eine Seifenblase.
    Eleanor stellte die Schachtel mit den Kräckern auf den Tisch, ging ins Bad und kurz darauf ins Bett. Obwohl sie hundemüde war, konnte sie nicht einschlafen, denn die Erinnerungen an ihre Zeit mit Jace ließen ihr einfach keine Ruhe. Was hatten sie damals für einen Spaß miteinander gehabt! Jace war so begeistert von ihren Kreationen gewesen, dass er mit Feuereifer mit ihr zusammen Pläne geschmiedet hatte, wie sie ihren Traum von „Ellie’s Kultur-Café“, wie sie es hatte nennen wollen, am besten verwirklichen könnte.
    Und dann kam der erste Kuss, und der war so berauschend gewesen, dass Eleanor sich Hals über Kopf in Jace verliebt hatte. Es war wundervoll gewesen, mit ihm zu schlafen und danach eng an ihn geschmiegt in seinen Armen zu liegen. Ein dicker Kloß formte sich in ihrem Hals, und Tränen liefen über ihre Wangen, als sie daran dachte, wie es danach weiterging. Gerade dann, als es am allerschönsten mit Jace war, als sie erfahren hatte, dass sie ein Kind von ihm erwartete, kam der große Schock. Jace war einfach weggegangen, von einem Tag auf den andern und ohne jegliche Erklärung. Eleanor hatte noch verzweifelt versucht, ihn telefonisch zu erreichen, aber seine Handynummer war plötzlich nicht mehr gültig, und auch auf ihre zahlreichen E-Mails bekam sie niemals eine Antwort.
    Am schlimmsten aber war der Tag gewesen, an dem Eleanor ihr Baby verloren hatte. Sie schloss fest die Augen, um den Schmerz zu betäuben, der noch heute in ihr wütete, wenn sie an diesen furchtbaren Tag dachte. Dieser Schmerz würde nie vergehen, denn Eleanor wusste, dass sie niemals …
    Stopp! befahl sie sich selbst und drehte sich auf die andere Seite. Sie durfte nicht mehr daran denken, was gewesen war, sondern musste die alten Erinnerungen verdrängen, so wie sie es schon seit zehn Jahren tat. Nur so gelang es ihr, den Alltag zu bewältigen und sich nicht von ihrem Kummer zermürben zu lassen. Eleanor lag noch lange wach, bis die Müdigkeit sie schließlich übermannte und in einen tiefen, traumlosen Schlaf gleiten ließ.
    Trotz ihrer kurzen Nacht saß Eleanor schon um acht Uhr morgens wieder im Büro. Sie war gerade dabei, Jace die versprochene E-Mail zu schreiben, doch es fiel ihr unglaublich schwer, die richtigen Worte zu finden. Einerseits sollte die Nachricht professionell und sachlich klingen, andererseits kam ihr das irgendwie lächerlich vor in Anbetracht der Tatsache, dass sie Jace schon so lange kannte. Außerdem sollte er anhand ihres Schreibstils auf keinen Fall merken, wie aufgewühlt sie seinetwegen war.
    Nach einer Stunde hatte sie endlich alles
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