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Komm mit auf die Insel unserer Liebe

Komm mit auf die Insel unserer Liebe

Titel: Komm mit auf die Insel unserer Liebe
Autoren: Kate Hewitt
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millionenschwerer Fisch ist, oder?“
    „Nein, das ist mir schon bekannt.“ Eleanor wusste nur zu gut, wie reich und mächtig Jace war. Reich war er schon damals gewesen, als sie ihn als zweiundzwanzigjährigen Austauschstudenten in Boston kennengelernt hatte. Und die Macht kam mit dem Geld.
    „Dann ist dir sicher auch bewusst, was ich von dir erwarte?“, fuhr Lily fort. „Das heißt im Klartext, dass du dich hundertprozentig auf diesen Auftrag konzentrierst und alles dafür tust, um Mr Zervas zufriedenzustellen. Um deine anderen Kunden brauchst du dir keine Gedanken zu machen“, fügte sie hinzu, als Eleanor schon den Mund zum Widerspruch aufmachen wollte. „Die habe ich für diese Woche Laura zugeteilt.“
    Na wunderbar! Eleanor hatte größte Mühe, sich zurückzuhalten. Mit besagten Kunden arbeitete sie schon seit Monaten zusammen, und wenn sie sie jetzt an Laura abtrat, musste sie später wieder um sie kämpfen. Eleanor biss vor Zorn die Zähne zusammen. Dieser Job war wirklich gnadenlos, und sie wusste nicht, wie lange sie diesen unerbittlichen Konkurrenzkampf noch gewillt war mitzumachen. Doch wenn Lily eine Entscheidung traf, war die unumstößlich, und Eleanor konnte sich nicht dagegen wehren. Außerdem würde sie den Teufel tun und Jace Zervas’ wegen ihre Karriere aufs Spiel setzen. Sie würde diese Party arrangieren und ihn danach vergessen, ganz einfach!
    „Was ist los, Eleanor? Ist das etwa ein Problem für dich?“
    Eleanor hasste diesen Ton an ihrer Chefin. Diesen samtweichen und zugleich drohenden Unterton, mit dem auch Eleanors Mutter sie in ihrer Kindheit oft gemaßregelt hatte. Eleanor konnte manchmal selbst kaum glauben, dass sie tatsächlich in die Fußstapfen ihrer Mutter getreten war und noch dazu für eine Frau arbeitete, die ihrer Mutter extrem ähnlich war. Aber das alles hatte einen guten Grund: Nachdem sie von Jace verlassen worden war, hatte Eleanor sich von Grund auf ändern wollen, um alles, was sie mit ihm verband, auszulöschen und möglichst zu vergessen. Nach seinem Weggang hatte sie sich von allem abgewendet, was ihr lieb und teuer gewesen war, um ihr altes Leben zu verbannen. Sie hatte sich zum Ziel gesetzt, ein völlig neuer Mensch zu werden, und das hatte sie geschafft.
    „Natürlich nicht, im Gegenteil“, log sie, um Diskussionen zu vermeiden. „Ich fühle mich sogar geehrt, für einen so einflussreichen Mann wie Mr Zervas zu arbeiten. Ihn als Kunden zu gewinnen, ist eine große Errungenschaft für unsere Agentur.“
    Daraufhin nickte Lily wohlwollend. „Genauso sehe ich das auch. Kommt er noch einmal hierher?“
    „Nein, wir haben ausgemacht, alles Weitere telefonisch oder per E-Mail zu regeln.“
    Damit gab Lily sich zufrieden, und so verbrachte Eleanor den Rest des Tages ausschließlich mit der Planung für Jace’ Weihnachtsfeier. Sie wählte die Nummer, die er ihr gegeben hatte, und es meldete sich eine Sekretärin von Atrikides Holdings.
    „Ach, das ging ja alles furchtbar schnell“, sprudelte die Frau am Telefon nur so heraus, nachdem Eleanor sich vorgestellt und um Infos für die Weihnachtsfeier gebeten hatte. „Mr Zervas ist wie ein Wirbelsturm hereingefegt und hat gleich am ersten Tag fast die Hälfte aller Mitarbeiter entlassen. Sie mussten auf der Stelle ihre Sachen packen und verschwinden, sogar Talos Atrikides, der Sohn des Geschäftsführers, können Sie sich das vorstellen?“
    „Nun, dann wäre eine schöne Weihnachtsfeier sicher gut geeignet, um die Wogen zu glätten“, erwiderte Eleanor diplomatisch und nahm ihrer Gesprächspartnerin damit den Wind aus den Segeln. In Eleanors Job war es ganz besonders wichtig, stets neutral und unparteiisch zu bleiben und sich nie zu Klatsch und Tratsch oder gar Hetzerei hinreißen zu lassen. Dennoch stimmte das Telefonat sie nachdenklich. Jace war zweiundzwanzig Jahre alt gewesen, als sie ihn damals kennenlernte – ein liebenswerter und sensibler junger Mann, der schon bei ihrer ersten Begegnung ihr Herz erobert hatte. Wie eiskalt er jedoch sein konnte, hatte Eleanor selbst bitter erfahren müssen, und was diese Sekretärin ihr jetzt erzählte, bestätigte nur das Bild, das Eleanor sich von ihm gemacht hatte. Jace schien tatsächlich ein skrupelloser Geschäftsmann zu sein, der über Leichen ging und sich nur für seinen eigenen Vorteil interessierte.
    Es war beinahe Mitternacht, als Eleanor erschöpft ihr Büro verließ. Morgen würde sie Jace eine Liste mit allen wichtigen Einzelheiten mailen und dann
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