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Komm her, Kleiner

Komm her, Kleiner

Titel: Komm her, Kleiner
Autoren: Lola Lindberg
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wir voneinander angezogen, wie zwei Magneten, und jede Kurve, die das Taxi fährt, ist eine besondere Herausforderung, denn wir versuchen beide, gerade sitzen zu bleiben und weder der Flieh- noch der Anziehungskraft nachzugeben.
    XXX und ich sprechen kein Wort miteinander, aber das Schweigen ist intensiver und erregender als jeder Dirty Talk, den ich bisher erlebt habe. In meinem Mund schmecke ich immer noch das zarte, saftige Fleisch, die Aromen der Sauce und des Weins. Die Leichtigkeit in meinem Kopf und das warme, weiche Schweben in meinem Bauch wandern tiefer, sinken langsam in meinen Schritt, erfüllen meinen Tempel mit Kribbeln und Feuchtigkeit.
    Das Haus, in dem er wohnt, hat keinen Aufzug, also steige ich hinter ihm die Treppen hinauf. Dabei starre ich wie hypnotisiert auf seine breiten Schultern, seinen Rücken, der nach unten immer schmaler wird, und verfluche jeden Jackettdesigner dieser Welt dafür, dass XXX nun eins trägt und ich seine Hüften und seinen Po nicht sehen kann. Die Hose liegt eng an seinen Oberschenkeln an – und ich bin nie so schnell vier Stockwerke in einem Altbauhaus hochgekommen. Immer noch sprechen wir kein Wort miteinander.
    XXXs Wohnung ist schlicht, aber schön eingerichtet. Helle Holzböden, wenig Möbel, ein paar abstrakte Bilder an den weißen Wänden. Ich folge ihm in eine große Küche, die durch einen Rundbogen mit einem weiteren Zimmer verbunden ist. Ein alter, schwerer Holztisch trennt Koch- und Wohnbereich voneinander ab.XXX dimmt das Licht, so dass der Raum in einen warmen, hellen Ton getaucht wird, und stellt die Musikanlage an. Air flutet den Raum, Talkie Walkie.
    „Wein?“, fragt XXX. Ich nicke, entdecke Gläser in einem der Hängeschränke über der Anrichte und hole sie heraus, während er eine Flasche entkorkt.
    Wir stehen uns gegenüber, er im Raum, ich an die Arbeitsfläche gelehnt, nippen an unserem Wein und sehen uns an. Er hat das Jackett endlich ausgezogen, und ich lasse meinen Blick hungrig über die Brust wandern. Unter dem engen Stoff zeichnen sich die Brustwarzen ab, die seine breiten, trainierten Muskeln krönen. Ich strecke die Hand aus und streiche mit einem Finger spielerisch über sie, spüre den glatten, seidigen Stoff und den kleinen, festen Nippel. XXX seufzt und folgt meinem Beispiel; seine Finger sinken von meiner Wange am Hals hinunter, wandern spielerisch über das Schlüsselbein, tiefer, finden die Kluft zwischen meinen Brüsten. Einen Moment lang scheint er sich nicht entscheiden zu können, welche Seite er verlockender findet, doch dann hebt er auch den zweiten Arm, und spielerisch zart finden seine Hände meine Knospen und beginnen, sie durch den Stoff meiner Bluse zu necken. Ich spüre, wie sie unter der fordernden Berührung hart werden und wie mein ganzer Körper energisch danach verlangt, mich einfach nach vorne zu werfen, nach vorne in diese muskulösen Arme und dem verlockenden Mund entgegen, der mich da anlächelt.
    „Lola?“, fragt er.
    Zu mehr als einem „Hm“ bin ich im Moment nicht in der Lage.
    „Das geht mir eigentlich ein bisschen zu schnell …“
    Wie bitte? Ich sehe ihn erstaunt an, und mein Körper, der sich nach etwas ganz anderem sehnt als Bedenken, jault wütend auf. „Zu … schnell?“
    XXX zieht seine Hände zurück. Er räuspert sich. „Versteh mich nicht falsch“, beginnt er. „Du bist eine Wahnsinnsfrau, wirklich. Ich finde dich sexy und toll …“
    „Bis hierhin kann ich dir folgen“, sage ich, eine Spur zu zickig eigentlich, aber in einer solchen Situation kann niemand von mir verlangen, höflich zu bleiben.
    XXX lächelt vorsichtig. „Ach, Lola, bitte … mach es mir nicht schwerer, als es sowieso schon ist. Versteh mich nicht falsch, ich will mit dir schlafen …“
    Sofort, brüllt eine erschreckend schrille Stimme in mir. Mein Mund bewegt sich zum Glück nicht.
    „… und zwar sofort, aber … können wir vorher etwas … etwas ausprobieren?“
    Ich sehe ihn ungläubig an. Was kommt denn jetzt – will er gefesselt werden? Ausgepeitscht? Hilfe! Vielleicht sollte ich schleunigst den Rest meines gesunden Menschenverstandes mobilisieren und schnellstens diese Wohnung verlassen. Andererseits … Wer bin ich, einem Hilfesuchenden die Rettung zu verwehren.
    „Und das wäre?“
    XXX schluckt, aber dann grinst er. Und so schnell, wie es gekommen ist, verabschiedet sich in mir das ungute Gefühl, die Angst vor Zurückweisung. XXX s Grinsen macht uns zu Verbündeten. Zu zwei Kindern, die gemeinsam
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