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Kohl des Zorns

Kohl des Zorns

Titel: Kohl des Zorns
Autoren: Robert Rankin
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immer!«
    »Also wirklich, Jim.«
    »Nun«, sagte Pooley und zog eine Schnute, »ich habe uns hier hinauf gebracht, und es war nichts als Zeitverschwendung. Sie könnten uns ja wenigstens wieder nach unten bringen.«
    »Es gibt einen Weg, Jim«, sagte der Professor. »Glaube ich. Folge mir.«
     
    »Meine Güte!« entfuhr es Commander West, als der gepanzerte Konvoi in die Ealing Road einbog und mit kreischenden Reifen im dichtesten Schlachtengetümmel zum Halten kam. »Ausrüstung für massive Unruhen! CS-Gas! Schilde! Schlagstöcke!«
    »Gummikugeln!« schlug der Fahrer vor.
    »Und Gummikugeln!«
    »Schilde, Sir?«
    »Das sagte ich bereits.«
    »Dann also auch Helme?«
    »Rufen Sie weitere Verstärkung herbei. Machen Sie, daß sie an die Strippe kommen, Briant. Hier ist, scheint’s, ein voller Krieg im Gange. Ach du Schande, das ist ein Kopf, dort auf der Kühlerhaube, oder irre ich mich?«
    »Sieht aus wie ein Wikingerkopf, Sir.«
    »Nein, eher wie der eines Sachsen.«
    »Oder ein Kelte, Sir?«
    »Verdammt, Briant! Es ist mir scheißegal, welcher Nationalität der Kopf angehört! Schaffen Sie das verdammte Ding von meiner Kühlerhaube!«
    Konstabler Briant starrte durch das Steinwurfgitter auf das blutige Gemetzel rings um den Einsatzwagen. »In mir regen sich leise Zweifel, Sir, ob es sinnvoll ist, jetzt nach draußen zu gehen.«
    »Ich werde Ihnen ein verdammtes Disziplinarverfahren anhängen, Konstabler!«
    »Verstanden, Sir!«
     
    »Hier entlang!« sagte Professor Slocombe.
    »Es stinkt!« sagte Jim.
    »Folge mir einfach.«
     
    »Verhaften Sie dieses ganze Gold hier. Meek, ich habe gesehen, wie Sie sich die Taschen vollgestopft haben. Rune, legen Sie das wieder hin!«
    »Ein Prozent, Hovis. Ich nehme es jetzt.«
    »Das werden Sie verdammt noch mal nicht tun! Meek, ich warne Sie! Reekie, ich weiß nicht, wo Sie diese Schubkarre aufgetrieben haben, aber sie werden auf keinen Fall damit anfangen …«
     
    Die Gestalt auf dem Laufsteg hoch droben schnappte atemlos nach Luft. Die Treppe nahm immer noch kein Ende. Doch die Gestalt wußte, daß oben, daß oben … Sie fand eine weitere Treppe und bereitete sich darauf vor, auch diese zu ersteigen. Doch ihr Weg war versperrt.
    »Du!« sagte Kaleton. »Du hast hinter alledem gesteckt? Aber du bist …«
    »Tot?« fragte John Vincent Omally, denn niemand anderes war es. »Nein, ich war nicht tot. Im Gegenteil. Deine widerlichen Kreaturen hätten mich fast in Stücke gerissen. Es war haarscharf, aber ich habe überlebt. Ich kroch davon, und ich habe mich versteckt. Ich habe dich die ganze Zeit beobachtet, und jetzt werde ich dich töten! Wo ist meine Freundin, was hast du mit ihr angestellt, du elender Bastard?«
    »Du bist nicht einfach zu töten, wie mir scheint«, entgegnete Kaleton.
    Omally wechselte seinen Koffer von einer Hand in die andere. »Wo steckt Jennifer?«
    »Sie ist wohlbehalten und in Sicherheit. Möchtest du dich vielleicht zu ihr gesellen? Soll ich Jennifer herbeirufen, damit du sie noch einmal sehen und diese weichen roten Lippen küssen kannst? Sie ist ganz nah! Du brauchst nur die Hand auszustrecken, um sie zu berühren.«
    »Wo ist sie?« rief Omally. »Im Gasometer?« Er streckte die Hand aus und zog sie hastig wieder zurück. Die Wand war unmöglich kalt, und die Berührung hatte Omallys Hand taub werden und die Haut festkleben lassen.
    »Nein«, sagte Kaleton. »Sie ist hier drin. Hier.« Er deutete auf seinen schrecklichen Mund. »Und jetzt kannst du ebenfalls hineinkommen.«
    »Du hast sie umgebracht, du elender … was auch immer du bist.«
    »Was auch immer ich bin. Was glaubst du denn, wer ich bin?«
    »Du bist Choronzon«, sagte Professor Slocombe. »Der Meister aller Anarchie und Zerstörer allen Lebens. Du bist Choronzon.«
    Kaleton wirbelte herum. Über ihm, auf einem höher gelegenen Laufsteg, standen Jim Pooley und Professor Slocombe. Jims Augen drohten aus den Höhlen zu quellen, und sie füllten sich zunehmend mit Tränen.
    »John!« ächzte er fassungslos. »John, bist das wirklich du?«
    »Hi, Jim«, sagte John Vincent Omally.
    »Gott sei Dank!« sagte Jim Pooley.
    »Ich bin die Seele der Welt!« kreischte Kaleton vielstimmig und -züngig. »Ich bin Choronzon, ich bin Baal, ich bin Kali, ich bin Shiva. Ich bin alles, was gewesen ist, und alles, was noch kommt. Euer Untergang liegt in meinen Händen, Tod und Verdammnis für euch und eure Rasse. Ihr seid nichts als Würmer, nichts als Dreck! Eure Zeit ist endgültig
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