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Koerpersprache im Beruf

Koerpersprache im Beruf

Titel: Koerpersprache im Beruf
Autoren: Monika Matschnig
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Hauptdarstellerin zu Tränen. Oder man fühlt förmlich selbst den Schmerz, den jemand erleidet, weil er sich die Hand eingeklemmt hat. Oder wenn Sie unbewusst das Lächeln eines Menschen erwidern, obwohl Sie ihn gar nicht kennen. Doch wie funktioniert das? Vereinfacht gesagt, genügt schon die kleinste Erinnerung an eine ähnliche selbst erlebte Situation oder Empfindung – positiv oder negativ –, um die zuständigen Neurone zu reaktivieren.
    Stellen Sie sich vor, Sie wollen sich mit einer neuen Mitarbeiterin bekannt machen. Nach etwas Smalltalk stellen Sie die Frage: »Wie war es in Ihrem letzten Job?« Sie zuckt mit den Schultern, setzt kurz ein breites Lächeln auf und antwortet: »Ich liebte den Job, aber es war Zeit für einen Wechsel.«. Sie spüren sofort, was Sache ist. Denn Ihre Spiegelneurone sind hoch aktiv, rufen etwas in Ihnen in Erinnerung, Sie haben die ängstlichen Augen, das falsche Lächeln und die angespannte Haltung intuitiv bemerkt. Für Sie ein eindeutiges Signal, dass die neue Kollegin nicht über dieses Thema sprechen möchte und dankbar für ein anderes ist. Die meisten Menschen verfügen über diese »empathischen« Fähigkeiten, über die Gabe also, bewusst Signale unserer Gesprächspartner wahrzunehmen und zu deuten. Empathie ermöglicht es aber auch, Menschen zu führen, weil sie unübersehbar auf bestimmte Verhaltensweisen reagieren.
    Mit Gefühl agieren und reagieren
    Sie kennen vermutlich die Volksweisheit »Wie der Herr, so‘s G‘scherr« oder auch: »Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm«. Diese Redewendungen lassen sich sehr gut auf unternehmerische Organisationen übertragen. Mitarbeiter suchen bei Führungskräften nach Signalen und imitieren deren Verhalten – meist unbewusst, manchmal jedoch auch bewusst. Überlegen Sie sich also gut, wie Sie wirken möchten und welches Verhalten Sie sich auch bei Ihren Mitarbeitern wünschen. Laufen Sie permanent gehetzt durchs Unternehmen, reagieren Ihre Mitarbeiter gestresster. Ist es Ihnen wichtig, mit Freude und Spaß zu arbeiten, dann lachen Sie häufiger mal. Wollen Sie, dass Mitarbeiter intensiv miteinander arbeiten, dann gehen Sie als gutes Beispiel für Zusammenarbeit voran. Zumindest jene Mitarbeiter, die sich mit Ihnen und dem Unternehmen identifizieren, werden dank ihrer Spiegelneurone unbewusst Ihr Verhalten kopieren. Die Spiegelneurone imitieren nicht nur, sondern reflektieren auch Absichten und Emotionen.
    Angenommen, Sie müssen einen Mitarbeiter, 54 Jahre alt, Vater von zwei Kindern, Ehemann einer kranken Frau, aus betrieblichen Gründen entlassen. An seinem Gesicht und seiner gesamten Haltung können Sie die enorme Erschütterung und Entmutigung ablesen. Wie fühlen Sie sich da? Ihre Spiegelneurone übernehmen die Emotionen des Mitarbeiters, und es geht Ihnen schlecht. Oder fühlen Sie etwa nichts? Dann gehören Sie zu dem minimalen Prozentsatz an Menschen, die über wenig bis gar keine Empathie verfügen.
    So schärfen Sie Ihre Wahrnehmung
    Um Gesprächspartner genau und vor allem treffsicher zu beobachten, müssen Sie Ihre Wahrnehmung nonverbaler Signale trainieren. Geeignete »Trainingsobjekte« sind alle Personen, mit denen Sie kommunizieren. Bei Ihren »Studien« sollten Sie vor allem auf diese Faktoren achten:
    • Pauken Sie »Vokabeln« und prägen Sie sich positive und negative Signale nach und nach ein.
    • Beobachten Sie bei jeder Gelegenheit. Besonders leicht lässt sich ein Gespräch beobachten, an dem Sie nicht beteiligt sind.
    • Behalten Sie immer den Kontext eines Gesprächs im Auge. Beurteilen Sie Worte und körpersprachliche Signale im Zusammenhang.
    • Achten Sie zunächst auf einzelne Bewegungen. Mit der Zeit können Sie dann dazu übergehen, mehrere Signale gleichzeitig wahrzunehmen.
    • Wenn Sie allgemeingültige Bewegungen bereits gut erkennen, konzentrieren Sie sich auf individuelle Gesten und Gesichtsausdrücke. Jeder Mensch hat auch noch seine speziellen Ausdrucksformen, um zu zeigen, was in ihm vorgeht.
    • Vertrauen Sie Ihrem Bauchgefühl – so, wie Sie es als Kind getan haben.
    »Good vibrations« – auf gleicher Welle
    Reden zwei gut befreundete Kollegen miteinander, dann nehmen sie ähnliche Körperhaltungen ein. Generell kann man sagen, je intensiver und besser die Beziehung, desto «kopierfreudiger« das Verhalten auf beiden Seiten. Eine tiefere Beziehung ist generell nur bei gleichem Status möglich. Als statushöhere Person hat man die Aufgabe, einen größtmöglichen
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