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Können diese Augen lügen?

Können diese Augen lügen?

Titel: Können diese Augen lügen?
Autoren: A Larkin
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Thin Mints verkaufe. Ich sollte in der Balletttruppe von Harvard tanzen.« Sie schlang die Arme um mich und legte das Kinn auf meine Schulter. » Dabei bin ich eine beschissene Tänzerin.«
    Sie war so ganz anders, wenn sie fluchte. Lachend drückte ich sie an mich.
    » Du gehörst zur Familie«, sagte sie leise.
    » Ich habe aber nicht vor, mit Diane Ostern zu feiern oder so etwas«, warnte ich.
    » Okay. Ich auch nicht.« Sie fing wieder an, ihren Schuh zu bearbeiten. » Hey, wo ist denn dein Hund?«
    » Er verbringt den Tag bei Louis, dem Mann, dem ich sein Haus abkaufe, damit ich etwas geschafft bekomme.«
    » Pete hat mir schon erzählt, dass du ein Haus kaufst.« Sie lehnte sich gegen die Küchentheke und kreuzte die Beine.
    Ich war neugierig, ob Peter ihr auch von seiner durchzechten Nacht und unseren Fahrten zum Tierarzt erzählt hatte, machte mir aber keine Gedanken deswegen. Das war etwas zwischen ihm und Janie, und da wollte ich mich nicht einmischen.
    » Das ist ja toll«, meinte sie. » Wie ist das Haus denn so?«
    » Ich muss viel Arbeit hineinstecken. Es ist ziemlich hässlich.« Ich krümmte mich innerlich bei der Vorstellung, Janie das Nähzimmer mit den Ankern und die orange und grüne Wand zeigen zu müssen. » Ich muss alles streichen und vielleicht neue Küchenmöbel anschaffen.«
    » Das klingt so erwachsen.« Sie rümpfte die Nase und lächelte ihr Kleinmädchenlächeln. » Du bist eine erwachsene Erwachsene, Van.« Sie piekste mich in die Rippen.
    » Du und Pete, ihr habt auch ein Haus gekauft«, versetzte ich. » Das ist genau dasselbe.«
    » Petes Dad hat es für uns gekauft«, korrigierte sie. » Wir haben es noch nicht einmal ausgesucht. Es ist uns sozusagen zugeflogen.«
    » Im Prinzip hat deine Mom mein Haus für mich gekauft.«
    » Das hat sie ganz und gar nicht.« Janie winkte unwirsch ab. » Das ist eine große Sache, Vannie. Du hast bald ein eigenes Haus.« Sie stieß sich von der Theke ab und ging ins Wohnzimmer. » Kann ich dir beim Packen helfen?«
    » Hast du schon einmal irgendetwas gepackt? Weißt du überhaupt, wie man das macht?«
    » Du kannst es mir ja beibringen.« Sie schüttelte lächelnd den Kopf.
    » Grrr.« Ich streckte ihr die Zunge heraus und griff nach einem Karton.
    » Was nimmst du denn mit?« Ihr Blick schweifte durch das Wohnzimmer.
    » Wie meinst du das?«
    » Ich will wissen, welche Möbel du mitnehmen willst.«
    Darüber hatte ich noch gar nicht nachgedacht. Vermutlich machte es nicht viel Sinn, mein provisorisches Mobiliar in das neue Haus zu schaffen. Es lohnte sich nicht, meine roh gezimmerten Bücherregale dorthin zu transportieren, und dasselbe galt auch für die alte blau-weiß karierte Couch. Ich hatte sie vor Jahren auf einem Flohmarkt erstanden, und sie war so durchgesessen, dass man sich daraus nur mühsam wieder hochhieven konnte. Aber ich wusste nicht, was ich ohne die Couch anfangen sollte, und ich besaß zu viele Bücher, um das Regal hierzulassen.
    » Ich vermute, ich muss alles mitnehmen«, sagte ich. » Ich habe noch keine anderen Möbel.«
    » O doch.« Janie feixte.
    » Bitte?«
    » Ein ganzes Kutschhaus voll.« Ihr Lächeln wurde immer breiter.
    » Das kann ich doch nicht…«
    » Du kannst.« Sie klopfte mir auf den Arm. » Und du solltest, Van. Es sind deine Sachen.«
    » Es sind hauptsächlich Moms Sachen.«
    » Aber die gehören dir und nicht meiner Mutter. Du solltest Nats Sachen haben.«
    Ich dachte an den Tisch, den Mom und ich gemeinsam angefertigt hatten. Sie hatte mir weiße Herzchen auf die Wangen gemalt, die wir dann nicht mehr abwaschen konnten. Ich hatte den Rest des Wochenendes mit einer Crememaske auf dem Gesicht verbracht. Als die Farbe endlich ab war, loderten meine Wangen flammend rot.
    Diesen Tisch wollte ich haben, und die mit Pizzasoßenflecken übersäte Couch und unsere Liebesromansammlung.
    Aber ich wollte Diane nicht sehen. Ich wollte sie nicht darum bitten.
    Janie musste meine Gedanken gelesen haben, denn sie musterte mich nachdenklich, dann schlug sie vor: » Wir holen die Sachen gemeinsam ab.« Sie umarmte mich. » Wir bilden sozusagen eine geschlossene Front. Sie wird sich benehmen müssen.« Sie lachte. » Und wenn sie es nicht tut, haben wir wenigstens uns, um uns gegenseitig aufzurichten.«

43
    Louis erbot sich, Joe zu sich zu nehmen, und ich mietete einen kleinen LKW für die Fahrt. Janie tauchte frisch und munter mit einem Metallbecher Kaffee in der einen und einer blauen ledernen
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