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Knochensplitter

Knochensplitter

Titel: Knochensplitter
Autoren: S MacBride
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Constable schwenkte. Es war der Raum aus dem Video, der Raum in Davina Pearce’ Selbstportrait – ein graffitiverschmiertes Büro mit einem schmiedeeisernen Einzelbett an der Seitenwand, einem niedrigen Tisch in der Mitte und einer Tür in der Wand gegenüber.
    Eine Spur aus verschmiertem Blut zog sich über die Holzdielen.
    Superintendent Green lehnte am Bett und hielt sich mit beiden Händen den rechten Oberschenkel, wo ein dunkelroter Fleck sich auf dem Hosenbein ausbreitete. Seine Glock lag neben seinem Knie auf dem Boden. Der Trottel war nicht einmal dazu gekommen, einen einzigen Schuss abzufeuern. »O Gott, o Mann, o Scheiße …«
    Alison McGregor stand ganz reglos und stumm vor dem vernagelten Fenster, die Arme an den Körper gelegt. Sie zitterte. Eine Gestalt in voller Tatort-Schutzmontur mit Plastikmaske stand hinter ihr und drückte ihr ein Messer mit fünfzehn Zentimeter langer Klinge an die Kehle. Das glänzende Metall war mit kleinen roten Tröpfchen gesprenkelt. Mit der anderen Hand griff der Mann in Jenny McGregors blonde Locken und drückte das Mädchen dicht an seinen Körper.
    Logan schob sich zentimeterweise seitwärts. »Bewaffnete Polizei – lassen Sie das Messer fallen.«
    Der Mann im Schutzanzug zuckte mit den Schultern. Seine Stimme wurde von einer Art Filter in der Maske zu einem elektronischen Pseudo-Robotersprech verzerrt. »Und warum, bitte, sollte ich so etwas tun?«
    »O Gott …« Greens Stimme war eine Oktave in die Höhe geschnellt. »Er hat mich geschnitten !«
    Logan nahm die Augen nicht von dem Messer. »Was haben Sie denn erwartet, nachdem Sie hier reingestürmt sind wie ein Idiot?«
    »Sie müssen mich ins Krankenhaus bringen!«
    »Lassen – Sie – das – Messer – fallen!«
    »Nein.« Der Mann im Overall legte den Kopf schief. »Ich sage Ihnen, wie es abläuft: Sie nehmen Ihren Schwachkopf hier und verpissen sich. Sie geben die Straße nach Norden frei. Sie besorgen mir einen Wagen, und Sie werden mir nicht folgen. Wenn Sie das tun, bleiben Alison und Jenny am Leben. Wenn nicht, sterben sie.«
    »Ich blute …«
    »Es ist vorbei.« Logan packte die Pistole fester. »Das Gebäude ist von bewaffneter Polizei umstellt. Sie gehen nirgendwohin.«
    »Dann werden die beiden sterben.«
    »Nein, werden sie nicht.«
    »O Gott, ich brauche einen Krankenwagen …«
    » HALTEN SIE ENDLICH DIE KLAPPE !« Logan nickte, und Rennie positionierte sich auf der anderen Seite, die MP 5 an der Schulter angelegt wie ein Scharfschütze. »Jetzt legen Sie das Messer weg, und dann muss niemand sonst zu Schaden kommen.«
    »Schon mal was von Sprengfallen gehört, Sergeant? Nun, ich trage in diesem Moment eine Sprengvorrichtung am Körper – eine kleine Bewegung genügt, und wir kleben alle in tausend Stücken an den Wänden, an der Decke und am Boden … Sie wissen, wovon ich rede. Also, jetzt benehmen Sie sich wie brave kleine Polizisten, und tun Sie, was ich Ihnen sage.«
    Sergeant . Das bedeutete, dass der Mann im Tatort-Overall ihn kannte. Er hatte recht gehabt, es war Peterson.
    »So läuft das nicht, Craig. Legen Sie das Messer weg.«
    »Ah …« Er starrte einen Moment auf den Boden. »Ich bin nicht ›Craig‹. Mein Name ist Roger. Und wenn Sie nicht tun, was ich Ihnen sage, werden alle sterben.« Er ließ das blutige Messer hin und her wippen, und ein roter Strich blieb auf Alisons Hals zurück. »Angefangen mit unserem Lockenköpfchen hier.«
    Alison bleckte die Zähne. »Er lügt.«
    »Halt’s Maul.«
    »Er hat keine Bombe.«
    Craig/ ROGER lachte. »Lassen Sie sich’s gesagt sein, Sie können ihr kein einziges Wort glauben.«
    »Erschießen Sie ihn. Er hatte nie vor, uns freizulassen, er hat von Anfang an geplant, uns beide zu töten!«
    »Ich brauche wirklich ganz dringend einen Krankenwagen …«
    »Chef?« Rennie trat noch einen Schritt nach rechts. »Ich hab freie Schusslinie.«
    »Kommen Sie, Craig, geben Sie auf. Niemand muss sterben.«
    Der weiße Overall raschelte. »Sie haben mit Vicious Vikki geredet, stimmt’s? Hat sie Ihnen die Geschichte von den Eichhörnchen erzählt? Als sie zehn war, hat unsere Alison hier Eichhörnchenfallen gebastelt und ungefähr sechs von den Viechern im Wald hinter ihrem Haus gefangen. Wissen Sie, was sie mit denen gemacht hat?«
    »Legen Sie einfach das Messer weg, dann kommen wir alle lebend hier raus.«
    »Sie hat sie in einem Eimer ertränkt. Eins nach dem anderen. Die Fallen hat sie davor aufgereiht, damit die Tierchen ihren Artgenossen
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