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Knochenfunde

Knochenfunde

Titel: Knochenfunde
Autoren: Iris Johansen
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Urteilsver-mögen besessen.«
    »Grausamkeit, dein Name ist Eve.«
    »Ich muss sofort aufs Revier. Die Jungs sind sauer, weil sie weniger wissen als das FBI.« Joe stellte die Koffer im Haus ab.
    »Kommst du allein zurecht?«
    » Selbstverständlich.«
    »Versuch, dich ein bisschen auszuruhen.«
    »Ich hab doch keinen Schlag auf den Kopf abbekommen.« Ihr Blick wanderte über den See zu den verkohlten Bäumen, wo Jennings gestorben war, und dann zu Bonnies Hügel.
    »Mist.« Joe war ihrem Blick gefolgt. »Ich weiß, verdammt.
    Kaum sind wir außer Gefahr, fängt das schon wieder an. Ich wusste, dass es so kommen würde. Es wird immer so sein.«
    »Was soll ich denn tun? Ich kann es nicht vergessen, Joe.«
    »Ich bin doch kein Idiot. Wir müssen uns damit auseinandersetzen. Aber tu mir einen Gefallen«, sagte Joe. »Fang nicht an zu grü-
    beln. Triff keine Entscheidungen. Du bist erschöpft. Versuch einfach, in der Gegenwart zu leben, bis ich die nächsten Tage mit Büro-kram hinter mich gebracht habe, dann können wir reden.«
    Sie nickte. »Ich versuch’s.«
    Er ging die Stufen hinunter. »Auf dem Rückweg hole ich Jane,
    deine Mutter und Toby ab. Wenn die erst mal da sind, werden sie dich schon in Atem halten, sodass du nicht zum Grübeln kommst.«
    Eve warf noch einen letzten Blick auf den Hügel, als Joe davonfuhr. Sie hatte gehofft, der Schmerz würde vergehen, aber er war immer noch da. Halte dein Versprechen, ermahnte sie sich, und ging ins Haus. Nicht nachdenken. Einfach für den Augenblick leben. Es war der beste Rat, den sie -
    Auf dem Wohnzimmertisch lag ein Zettel mit einer Nachricht.

    Eve,
    ich muss noch ein paar Dinge erledigen. Ich werde Sie anrufen. Sagen Sie Jane, ich bin nicht davongelaufen, weil sie mich eingeschüchtert hat. Ich habe keine Angst vor ihr… jedenfalls nicht viel.
    Galen

    Lächelnd legte sie den Zettel wieder auf den Tisch. Ein paar Dinge zu erledigen? Was zum Teufel mochte dieser Kerl wieder im Schilde führen…
    Zwei Tage später rief Galen an.
    »Verflixt noch mal, wo stecken Sie?«
    »Ich war sehr beschäftigt. Ich wollte Sie nur auf den neuesten Stand bringen. Ich habe Hughes angewiesen, bis zum Ende der Woche in Ihrer Nähe zu bleiben und seine schützende Hand über Sie zu halten. Das müsste reichen, um Ihnen die Medien einigermaßen vom Hals zu halten. Haben Sie Jane nach Hause geholt?«
    »Ja. Sie und meine Mutter.« Eves Blick wanderte nach draußen, wo Jane mit Toby herumtollte. »Sie ist überglücklich. Wo sind Sie, Galen?«
    »Barbados. Ich brauchte ein paar Tage Urlaub.«
    »Einfach so?«
    »Mein letzter Job war ziemlich anstrengend. Mit Ihnen zusam-
    menzuarbeiten ist gar nicht so einfach, Eve.«
    »Warum sind Sie in Barbados?«
    »Ach, die Sonne. Mir ist ein bisschen kühl geworden bei Ihnen am See.«
    »Galen.«
    Er schwieg einen Moment lang. »Es ist einfach meine misstrauische Natur. Ich glaube nicht, dass Bently der Typ ist, der Selbstmord begeht. Außerdem kam es mir allzu zweckmäßig vor, dass sein Tod sich mitten auf dem Meer ereignet hat, wo seine Überreste nicht gefunden werden können. «
    »Sie glauben also, er hat das Ganze inszeniert?«
    »Er ist sehr, sehr klug. Das muss er sein, wenn er es geschafft hat, mir weiszumachen, dass er ein Idiot ist.«
    »Sie fühlen sich in Ihrer Ehre gekränkt.«
    »Ja, vielleicht. Ich gehe einfach alle Möglichkeiten durch. Er hat den Cabal ausgeschaltet, seinen größten Feind. Er war besessen von der Idee mit der Brennstoffzelle, und er hat Ihnen gesagt, er weiß genug, um sie zu rekonstruieren. Warum sollte er nicht auch seinen eigenen Tod inszenieren, um ungestört weiter daran arbeiten zu können?«
    »Glauben Sie, Simmons’ Brennstoffzelle könnte eines Tages
    Wirklichkeit werden?«
    »Das werden wir sehen, nicht wahr? Jedenfalls glaube ich nicht, dass Bently eine Gefahr für Sie darstellt. Sie interessieren ihn nicht mehr. Ich werde einfach meine Fühler ausstrecken und sehen, was ich hier unten in Erfahrung bringen kann.«
    »Und was ist, wenn Sie ihn finden?«
    »Das werde ich dann entscheiden. Ich schütte nicht gern das Kind mit dem Bade aus.«
    »Wann werden Sie zurückkommen?«
    »Vorerst nicht. Sie sind auf sich gestellt. Na ja, nicht ganz. Sie haben ja immer noch Quinn. Wie geht’s ihm denn so?«
    »Ganz gut, denke ich. Ich habe ihn kaum gesehen, seit wir wieder zu Hause sind. Er hockt von morgens bis abends mit den Leuten vom Secret Service und dem FBI zusammen.«
    »Was für eine Plackerei. Er
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