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Knochen-Poker

Knochen-Poker

Titel: Knochen-Poker
Autoren: Jason Dark
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dachte über vieles nach, bekam aber nicht alles in die Reihe. Nur eines war ihr klar. Sie erlebte in diesem Laden eine Szene, die leider keine Schau war, dafür aber die reine Wahrheit. Und sie musste etwas dagegen tun. Körperlich wehren konnte sie sich nicht. Vielleicht gelang es ihr auf eine andere Art und Weise. Deshalb sagte sie: »Ich kann dir noch immer nicht glauben, Tommy. Wenn du tatsächlich auch ein Mensch bist, dann beweise es mir. Nimm dieses verdammte Ding ab, weil ich noch einmal dein Gesicht sehen möchte.«
    »Und dann?«
    »Ich weiß es nicht, Tommy. Ich…«
    »Du musst dich schon auf mein Wort verlassen, Liebste. Du wirst die Braut eines Vampirs, das ist doch etwas - oder nicht? Wer kann das schon von sich behaupten?«
    Kathleen schwieg. Ihr Plan war durchschaut und auch vereitelt worden. Was konnte sie jetzt noch tun? Gar nichts…
    Das wusste auch Tommy. Er bückte sich sehr langsam. Sein Gesicht näherte sich dem ihren. Kathleen wusste, dass Vampire ihren Opfern in den Hals bissen, um das Blut zu trinken. Dieses Schicksal stand ihr bevor.
    Mit einer Hand griff er zu und zog sie auf die Beine. Dann fetzte er ihr die Jacke vom Körper.
    Der kleine Chinese jaulte vor Freude, als er mitbekam, wie der Vampir die Tänzerin auf die Füße stellte und sie mit einem Arm festhielt. Aus der Frau schien eine Puppe geworden zu sein. Sie rührte sich nicht und tat auch nichts, als Tommy ihren Kopf zur Seite drückte, damit sich die Haut am Hals spannte.
    Kathleen hatte das Gefühl, auf einer Wolke zu schweben. Sie hörte ferne Stimmen, es kam ihr zugleich vor wie ein engelhaftes Singen, wenn nur nicht das böse hämische Lachen des Liliputaners gestört hätte…
    ***
    Wir waren leicht enttäuscht, dass auf unser Klingeln niemand geöffnet hatte. Auf dem Gehsteig stand Teddy Tubbs. Er schaute uns aus großen Augen an.
    »Es muss aber jemand da sein.«
    »Jedenfalls hat er nicht geöffnet.«
    Tubbs schüttelte den Kopf. »Ich verstehe das nicht. Verlassen hat den Laden niemand.«
    »Hast du ihn permanent beobachtet?« fragte Abe.
    »Einmal habe ich mir etwas zu beißen geholt.«
    »Aha.«
    »Das muss auch mal sein.«
    »Gibt es noch einen zweiten Zugang?« fragte ich.
    »Kann sein.«
    »Gehen wir mal ins Haus!« schlug Suko vor und steuerte bereits eine Tür an.
    »Okay, dann warte ich mit Tubbs hier draußen«, sagte Abe, der seinem Kollegen wohl nicht traute.
    »Gut.«
    Suko und ich schoben uns in den düsteren Hausflur, machten Licht und wären fast über ein knutschendes Pärchen gestolpert, das in eindeutiger Pose auf einer Decke lag und sich lautstark beschwerte, ohne allerdings die Kleidung zurechtzurücken.
    Suko beugte sich zu den beiden hinunter. »Regt euch nicht auf, wir sind sofort wieder weg. Sagt uns nur, wie wir in den Knochenladen kommen, ohne die Außentreppe zu benutzen.«
    »Durch die schmale Tür hier«, erklärte das Mädchen, ein magere Blondine. Der Junge war Chinese.
    »Danke, ihr beiden, und macht schön weiter«, sagte ich. Die Tür fanden wir schnell. Leider war sie verschlossen.
    Suko schaute mich an. »Sollen wir?«
    »Okay.«
    Ich sicherte, während mein Freund am Schloss herumwerkelte. Schnell hatte er es offen. Die Tür drückte er nach innen. Wir sahen den Schatten einer Holzstiege, die in die Tiefe führte. Unsere Schritte waren zu hören, denn die Stufen bogen sich unter der Last.
    Dann erreichten wir eine weitere Tür, öffneten sie behutsam, schauten durch den Spalt in einen Raum, der aussah wie ein Labor. Aus einem anderen vernahmen wir Stimmen.
    Da genau mussten wir hin und bewegten uns auf leisen Sohlen voran. Es dauerte nur wenige Sekunden, bis wir die Szene sahen, die uns den Atem stocken ließ.
    »Nein!« brüllte ich und rannte vor…
    ***
    Ebenso schnell reagierte der kleine Chinese. Er wirbelte auf dem Absatz herum, huschte an mir vorbei, schrie wie eine Herde Affen bei Gefahr und hatte sich Suko als Ziel ausgesucht.
    Der war zwar schnell, doch auf den Liliputaner hatte er auch nicht mehr achten können, weil ihm die andere Szene den Atem verschlagen hatte. Deshalb wurde er getroffen.
    Der Rammstoß erwischte ihn im Magen. Suko schwankte zurück, krachte gegen ein Regal und räumte dort die Gebeine raus. Die Luft war ihm genommen worden, und der zwergenhafte Vampir befand sich plötzlich in seinem Element.
    Er sprang in die Höhe. Sein Gesicht tauchte für den Bruchteil einer Sekunde vor Sukos auf, dann schnellten die Arme des Vampirs vor, weil er sich an Sukos
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