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Knochen-Poker

Knochen-Poker

Titel: Knochen-Poker
Autoren: Jason Dark
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einzureihen, die nur sehr langsam abgefertigt wurden. Wer von Paris mit der Concorde nach New York in drei Stunden flog, hatte manchmal das Pech, fast ebenso lange die Kontrollen über sich ergehen zu lassen.
    Abe aber hatte alles erledigt. Der blonde G-Man lachte uns an, schlug uns auf beide Schultern und freute sich, dass er uns wiedersah.
    »Schon irgendwas erreicht?« fragte ich.
    »Nein, John. Keine Vampire mehr in New York.«
    »Hoffentlich bleibt das auch so«, sagte Suko.
    »Wo ihr jetzt hier seid, bestimmt.« Douglas schaute auf die Uhr. »Lasst uns fahren. Bis wir durch den Verkehr gekommen sind, ist es schon dunkel geworden.«
    »Vampirzeit«, bemerkte ich. »Mal sehen.«
    »Konntest du keinen Hubschrauber bekommen, Abe?«
    »Nein, dafür seid ihr nicht prominent genug. Und die Helikoptertransporte rüber nach Manhattan sind schon ausgebucht. Ihr müsst euch auf meinen alten Ford verlassen.«
    »Wir ergeben uns in unser Schicksal«, sagte Suko. »Es bleibt euch auch nichts anderes übrig.«
    Dank seines Ausweises hatte Abe Douglas günstig parken können. Wir bekamen wieder einmal einen Eindruck von der gewaltigen Größe dieses Flughafens. Was sich da an der mit zahlreichen Inseln bedeckten Grassy Bay ausbreitete, war schon immens. Eine Stadt für sich, in der ich mich allein bestimmt verlaufen hätte.
    Der Van Wyck Expressway endete in einem gewaltigen, mit Schleifen durchzogenen Kreis innerhalb des Airport-Geländes. Über ihn fuhren wir in Richtung Norden in den Stadtteil Queens. Neben uns lief praktisch das gesamte New Yorker Panorama ab. Wir sahen die dicht bevölkerten Wohngebiete, die Bürohochhäuser, Grünanlagen, Seen und Friedhöfe. An einem großen Verteilerkreuz bogen wir auf den Long Island Expressway ab, der in westliche Richtung führte und Queens durchschnitt.
    Abe berichtete uns, dass er einen Posten in der Straße aufgestellt habe, wo unser Freund sein Zuhause hatte. »Aber der gute Mann hat nichts gesehen.«
    »Wieso?«
    »Moore hat den Laden dicht.«
    »Er ist aber doch im Haus - oder?«
    »Natürlich. Nur verlassen hat er seine Bude nicht.« Abe grinste jungenhaft. »Und das ist auch gut so.«
    »Wir werden sehen.«
    Suko und ich genossen die Fahrt durch diese gewaltige Stadt. Wir bogen schließlich auf den Queens Expressway, der später Brooklyn Expressway heißt und in einem Knick auf die Manhattan Bridge zuführte, die uns auf die Insel Manhattan brachte.
    In Staus gerieten wir natürlich auch. Die Wagen fuhren bereits mit Licht, und auch Manhattan lag unter einer hellen, an vielen Stellen auch farbigen Glocke aus Licht. Zwar war es nicht mehr weit bis zu unserem Ziel, aber wir steckten ausgerechnet im Abendverkehr fest. So trafen wir erst in der Dunkelheit in Chinatown ein und bekamen den Eindruck, durch eine exotische, farbenfrohe Welt zu reisen, in der es alles gab, nur keine Parkplätze.
    Aber Abe wusste eine Lösung. Nicht weit entfernt lag das Headquarter der City Police. Dort konnte er den Wagen abstellen. Den Rest gingen wir dann zu Fuß.
    Die Straße, mehr eine Gasse, in der Tommy Moores Geschäft lag, war ebenfalls überfüllt. Die meisten Touristen hockten jetzt in anderen Stadteilen, hier waren zumeist Chinesen. Viele Jugendliche, die nur schlenderten, aber alles scharf beobachteten.
    Ein dunkelhäutiger Mann im schwarzweiß gestreiften Jackett und weißer Hose schlenderte auf uns zu. An einem Ohrläppchen baumelte ein silberner Ring.
    »Das ist Teddy Tubbs, ein Kollege.« Ich schielte Teddy an.
    »Was ist denn?« fragte dieser.
    »Sind Sie Undercover-Agent?«
    »Sie meinen, wegen meines Aussehens.«
    »Ja.«
    »Keine Bange, man passt sich an.« Er berichtete, dass nichts vorgefallen war. »Und nun?« fragte Abe.
    Ich hob die Schultern. »Wir sind hergekommen, um uns den Laden genauer anzusehen. Und das werden wir auch.«
    Douglas nickte. »Okay, ich wollte schon immer einen Knochenladen kennen lernen…«
    ***
    Kathleen Ross hatte sich wirklich beeilt und auch ihr Bestes gegeben. Dennoch hatte sie keinen positiven Bescheid bekommen. Der Choreograph hatte nach ihrer Darbietung nur gelangweilt genickt und erklärt, dass sie Bescheid bekommen würde, wie ihre Beurteilung ausgefallen war. Da sich sein Gesichtsausdruck auch bei den anderen Tänzerinnen nicht verändert hatte, hegte Kathleen eine gewisse Hoffnung.
    Sie war zwanzig, trug das brünette Haar zu einem Pferdeschwanz im Nacken gebunden und gehörte zu den Mädchen, die es schaffen wollten. Sie hatte immer auf
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