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Knochen-Mond

Knochen-Mond

Titel: Knochen-Mond
Autoren: Jason Dark
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Gesicht speien. »Mit ihm werde ich mich später beschäftigen. Zunächst bist du an der Reihe und auch dein Freund, das Schlitzauge. Er befindet sich ebenfalls in dieser Welt, die immer neu und anders entstehen kann. Es kommt nur darauf an, was ich die Menschen träumen lasse.«
    Ich dachte an mein Kreuz, an die Formel und auch an die vier Erzengel, die erschienen waren, als ich meinen Talismann damals in Jericho gegen ihn aktiviert hatte.
    Warum sollte das jetzt nicht auch klappen? Dann war diese Welt möglicherweise mit einem Schlag vernichtet.
    Es kam anders, denn Jerichos Gesicht verzerrte sich, als hätte er unter Schmerzen zu leiden.
    Gleichzeitig merkte ich das helle, zuckende Licht, das durch die Scheiben ins Innere drang.
    Ich hörte auch Schreie und rechnete damit, daß draußen eine Hölle tobte. Selbst die Zombies wurden unruhig. Die schrille Musik verstummte mit jammernden Klängen. Die Gestalten wankten durch den Saal stießen sich gegenseitig an und waren völlig durcheinander. Auch Jericho wollte nicht mehr bleiben.
    Ich starrte noch in seinen jetzt weit geöffneten Mund, dann spie er mir etwas entgegen, das den Boden durchbrach und als stinkende Schleimwolke die Decke erreichte, wo es kleben blieb. Jericho selbst war verschwunden, er hatte nur ein schauriges Erbe hinterlassen, das sicherlich auch gefährlich war.
    Ich brachte mich mit einem Sprung in Sicherheit, denn von der Decke tropfte es jetzt herab.
    Die Zombies hatten darauf nicht geachtet. Sie standen plötzlich unter dem Regen, den ihr Herr und Meister produziert hatte. Als das Zeug gegen sie klatschte, da begannen sie zu brodeln, als wären ihre Körper in Säurebäder gelegt worden.
    Genau das erlebten die Träumenden so intensiv mit. Jericho Fiatte ihnen unter dem Zeichen des Knochenmonds das Schlimmste geschickt, was eigentlich vorstellbar war. Die tödliche Auflösung. Das Zeug unter der Decke breitete sich aus. Es kroch in alle Richtungen weg. Wenn die Tropfen zu schwer geworden waren, klatschten sie nach unten, um mit tödlicher Sicherheit ihre Ziele zu finden. Die Traumgestalten zerflossen, wenn sie erwischt wurden. Ich jedoch war in dem Sinne keine Traumgestalt, denn ich lag weder auf dem schwarzen Felsen, noch in einem Raum und schlief. Ich war eben nur durch das zweite Ich in die Träume hineingedrungen und konnte zerstört werden.
    Ein Sprung brachte mich bis dicht an die Tür. Die Sängerin hatte es ebenfalls erwischt. Sie torkelte mit ausgestreckten Armen auf mich zu, während die Flüssigkeit an ihrem Körper vom Kopf her entlangrann und sie in den Zustand der Auflösung brachte. Bevor sie mich erreichte, sank sie zu Boden, und es sah aus, als würde sie dort hineingleiten. Nur eine Handlänge von mir entfernt, klatschte ein Tropfen auf den Boden.
    Sie fielen jetzt überall herab. Der Stall befand sich in einem tödlichen Regen.
    Ich floh so weit zurück, bis ich gegen die Tür prallte. Die Klinke war noch frei. Ich zerrte an ihr - und bekam die verfluchte Tür nicht auf. Jericho hatte an alles gedacht.
    Was jetzt?
    Zum Fenster oder das Kreuz einsetzen?
    Ich entschied mich für das Kreuz und wollte die Formel rufen, als die Tür plötzlich aus dem Rahmen flog und raketenartig in das Innere jagte. Sie räumte den Tisch aus dem Weg, sie schlug Stühle um, bevor sie urplötzlich explodierte.
    Ich fuhr herum, sah das offene Rechteck, dahinter die breiten Stufen einer Treppe und stürmte aus dem Schloß.
    Was sich vor mir im Burghof abspielte, war kaum zu fassen. Als Mittelpunkt sah ich Zebuion, den Schattenkrieger, und einen Riesen mit dem Gesicht von Tom Evans…
    ***
    Die verdammte Stacheldrahtfalle verbannte Suko zur Untätigkeit. Dabei hätte er für sein Leben gern mitgemischt, aber durch diese Lage mußte er Zebuion das Feld überlassen. Und der kämpfte.
    Dennis war aus seiner Reichweite entwischt und zu Suko gelaufen, wo ihn der Inspektor mit lauter Stimme ansprach und ihm Zeichen machte, den Stacheldraht zu lösen.
    Der Schattenkrieger drehte sich auf der Stelle. Seine mit positiver Energie geladenen Waffen schienen unerschöpflich zu sein, was ihr Reservoir anging.
    Der lautlose Tod zuckte aus den Mündungen hervor, fand treffsicher seine Ziele und zerstörte all die, die sich auf dem Hof befanden und deren normale Körper in einer anderen Welt lagen und dort in tiefe Alpträume versunken waren.
    Mit jedem Treffer erlöste Zebuion einen Träumer aus dem tiefen Grauen. Die Gestalten konnten nicht entwischen. Schnell wie
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