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Klueger werden und Demenz vermeiden

Klueger werden und Demenz vermeiden

Titel: Klueger werden und Demenz vermeiden
Autoren: Peter Mersch
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bekannt, dass sich viele Formen der Epilepsie recht gut mit extrem kohlenhydratarmen Diäten wie der ketogenen Diät behandeln lassen (siehe etwa die Bücher von Baumeister und Platte/Korenke in der Literatur). Allerdings konnte wissenschaftlich bislang noch nicht eindeutig geklärt werden, welche Mechanismen für die positiven Wirkungen solcher Diäten auf die Epilepsie letztlich verantwortlich sind. Untersuchungen deuten jedoch an, dass eine wesentliche Ursache in der Verbesserung der energetischen Versorgung der Zelle liegen könnte (siehe Pan in der Literatur):
    These changes would be consistent with an increase in the effective available cellular energy.
    Mit anderen Worten: Den Nervenzellen steht unter Diäten, die die Ketolysefähigkeit des Gehirns (dessen Fähigkeit, Ketonkörper zwecks Energiegewinnung zu verstoffwechseln) reaktivieren – wie es unter anderem bei der ketogenen Diät der Fall ist –, mehr Energie zur Verfügung.
    Damit würde sich eine schon länger geäußerte – und von mir geteilte – Vermutung bestätigen, dass eine Reaktivierung der Ketolysefähigkeit des Gehirns dessen Zellen unempfindlicher gegenüber Schwankungen in der energetischen Versorgung machen kann.

Meine zentrale These lautet deshalb:
    · Die Fähigkeit des menschlichen Gehirns zur Ketolyse (zur Nutzung von Ketonkörpern für die Energiegewinnung) ist Teil der normalen Energieversorgung des Gehirns und keineswegs nur eine Notfallmaßnahme in Energiemangelsituationen. Sie trägt zur optimalen energetischen Versorgung und langfristigen Gesundhaltung des Gehirns entscheidend bei.
    Die These soll in den beiden folgenden Kapiteln weiter untermauert werden.

3 Die Energiestoffwechsel des Menschen
    Normale Nahrung setzt sich aus drei Hauptenergieträgern zusammen:
    · Kohlenhydrate
    · Fette
    · Proteine
    Ich sprach absichtlich von „normaler Nahrung“, denn der Mensch kann zum Beispiel auch aus Alkohol erhebliche Mengen an Energie gewinnen. Solche Feinheiten sollen im Laufe der Ausführungen jedoch nicht weiter beachtet werden.
    Unter den drei Hauptenergieträgern haben die Fette die meisten Kalorien, nämlich ca. 900 Kcal (Kilokalorien) pro 100 g, gefolgt von den Kohlenhydraten und Proteinen mit jeweils etwa 400 Kcal pro 100 g.
    Neben den Hauptenergieträgern, einigen weiteren zum Teil essenziellen (= lebensnotwendigen) Nährstoffen und Wasser besitzt normale Nahrung auch Bestandteile, die für den menschlichen Organismus überhaupt keine verwertbare Energie (Kalorien) und Nährstoffe enthalten. Man fasst sie üblicherweise unter dem Begriff „Ballaststoffe“ zusammen.
    Nebenbei bemerkt: Es lässt sich evolutionstheoretisch recht gut begründen, dass der im Laufe der menschlichen Entwicklung feststellbare Trend zu immer effizienterer Nahrung (wozu auch das Kochen mit seiner besseren Aufschlüsselung von Nährstoffen gehört) maßgebliche Voraussetzung für die menschliche Kulturentwicklung war. Müssten wir uns noch immer so ernähren wie viele Pflanzenfresser (zum Beispiel Kühe oder Elefanten), wären wir vermutlich den größten Teil des Tages mit Essen und Verdauen beschäftigt und hätten kaum Zeit für Kultur, zu der auch die umfassende Erziehung von Kindern zählt. Kultur wird erst dann möglich, wenn man eine Nahrungsquelle erschlossen hat, die für eine signifikante Reduzierung der täglich erforderlichen Zeit für Nahrungssuche, Essen und Verdauen sorgt. Dies erklärt übrigens zum Teil auch, warum es in unserer Gesellschaft dermaßen viele Supermärkte, Fertiggerichtsangebote, Restaurants, Cafés, Kantinen und Fast-Food-Läden gibt.
    In der Natur drängen Lebewesen stets wie selbstverständlich zur effizientesten Nahrungsquelle. Würde man einer Schafherde die Wahl zwischen einer Weide mit viel saftigem Gras und einer anderen, eher ausgedörrten Wiese geben, würden alle Tiere auf die Weide mit dem saftigen Gras laufen. Es ist kaum nachzuvollziehen, warum dies ausgerechnet beim Menschen anders sein sollte. Man darf deshalb durchaus damit rechnen, dass sich die meisten Menschen auch in Zukunft vorwiegend von Lebensmitteln mit hoher Kaloriendichte (kalorienreichen Lebensmitteln) ernähren werden.
    Entsprechend den drei Hauptenergieträgern Fette, Kohlenhydrate und Proteine lassen sich im menschlichen Körper drei Energiestoffwechselarten unterscheiden:
    · Kohlenhydratstoffwechsel
    · Fettstoffwechsel
    · Proteinstoffwechsel
    Auffällig ist zunächst, dass es zwar essenzielle Aminosäuren (aus denen sich die
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