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Klueger werden und Demenz vermeiden

Klueger werden und Demenz vermeiden

Titel: Klueger werden und Demenz vermeiden
Autoren: Peter Mersch
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Proteine zusammensetzen) und Fettsäuren gibt, aber keine essenziellen Kohlenhydrate. Ein Nährstoff heißt in diesem Zusammenhang essenziell (lebensnotwendig), wenn er nicht vom menschlichen Organismus in ausreichender Menge selbst hergestellt werden kann, sondern regelmäßig über die Nahrung von außen zugeführt werden muss. Beispielsweise sind die mehrfach ungesättigten Linol- und Alpha-Linolen-Säuren für den Menschen sogenannte essenzielle Fettsäuren. Aus den genannten Gründen kann man sich deshalb nicht ausschließlich von Kohlenhydraten ernähren, sondern man braucht stets auch mindestens einen gewissen Anteil an Proteinen und Fetten. Wie groß der Anteil mindestens sein muss oder im Idealfall sein sollte, darüber herrscht weitestgehende Uneinigkeit unter den Experten.
    Kohlenhydrate sind für den Menschen hingegen nicht essenziell. Mit der sogenannten Glukoneogenese – eine innere Stoffwechselfunktion zur Herstellung von Glukose (Traubenzucker) aus Aminosäuren (Eiweißen) – kann er normalerweise immer so viel Glukose selbst herstellen, wie er zur eigenen Energieversorgung benötigt. Doch dazu später mehr. Festzuhalten ist jedenfalls zunächst: Man kann sich, wenn man will, lebenslänglich ausschließlich von Fetten und Proteinen und ganz ohne Kohlenhydrate ernähren. Vergleichbares gilt für die beiden anderen Hauptenergieträger nicht.
    Fette und Proteine dienen im Körper nicht nur zur Energieversorgung, sondern sie haben zum Teil noch ganz andere Aufgaben. Bei den Proteinen ist das den meisten Menschen geläufig, denn sie sind wesentlicher Bestandteil der menschlichen Substanz, seines Gewebes und seiner Muskeln, zu denen insbesondere auch das Herz zählt. Ähnliches gilt für die Fette. Beispielsweise bestehen die Zellwände des menschlichen Organismus aus einer Kombination aus Fetten und Proteinen. Fette und Proteine sind deshalb keine reinen Energieträger, sondern sie nehmen im menschlichen Körper zusätzliche wichtige Aufbaufunktionen wahr, was für die Kohlenhydrate – anders als bei Pflanzen – in diesem Maße nicht gilt.
    Unter den drei Energiestoffwechselarten Kohlenhydrat, Fett und Protein ist der Fettstoffwechsel der mit Abstand leistungsfähigste, insbesondere was die Fähigkeit zur Speicherung von Energie angeht. Fast alles, was wir zu viel essen, wird im Körper in Form von Fett gespeichert. Kohlenhydratspeicher (Glukose, Glykogen) besitzt der Körper hingegen so gut wie keine. Der Stoffwechselmediziner Herbert Lochs hat dies anhand der verschiedenen Energiedepots einer 70 kg schweren, schlanken Person verdeutlicht (siehe Literatur). Danach setzten sich die Energiedepots einer solchen Person aus ca. 15 kg Fett, 6 kg Proteinen, 70 g Glykogen (Kohlenhydrate) in der Leber, 120 g Glykogen in den Muskeln und 20 g Glukose an anderen Stellen zusammen. Umgerechnet in Kalorien ergibt dies 141.000 Kcal (Kilokalorien) an Fett, 24.000 Kcal an Proteinen und nur 840 Kcal an Kohlenhydraten.
    In Prozentzahlen ausgedrückt, sieht dies so aus: Ca. 85% der verwertbaren Körperenergien liegen als Körperfett vor, ca. 14,5% als Proteine und nur 0,5% als Kohlenhydrate. Wäre die Person übergewichtig, indem sie beispielsweise weitere 15 kg Körperfett (insgesamt also 30 kg) bei ansonsten unveränderter körperlicher Konstitution mit sich herumtrüge, lägen bei ihr bereits 92% aller verwertbaren Energien in Form von Körperfett vor.
    An dieser Stelle könnte sich die Frage aufdrängen: Warum ist das so? Warum besteht der weitaus größte Teil der menschlichen Energiedepots aus Fett und nicht zum Beispiel aus Kohlenhydraten?
    Dafür existieren unter anderem drei wesentliche Gründe:
    · Fett hat die meisten Kalorien.
    · Fett ermöglicht flexible, dehnbare Strukturen, wie sie für bewegliche Tiere (anders als für viele Pflanzen) erforderlich sind.
    · Fett stellt eine ausgezeichnete Wärmeisolierung dar.
    Beim ersten Punkt werden Sie möglicherweise den Kopf schütteln: Predigt uns die Ernährungswissenschaft nicht seit vielen Jahren, wir sollten uns beim Nahrungsfett zurückhalten, weil es die meisten Kalorien hat?
    Es ist nun aber leider so, wie es ist: 5 kg Fett entsprechen in etwa 47.000 Kcal, 5 kg Kohlenhydrate hingegen nur ca. 20.000. Ein sich schnell bewegendes Tier, das den größten Teil seiner Energiedepots in Form von Fett vorhält, wird sich viel wendiger, ausdauernder, schneller usw. bewegen können, als eins, das fast alle Energien als Kohlenhydrate gespeichert hat, da es mit den
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