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Kleiner Hund und große Liebe

Kleiner Hund und große Liebe

Titel: Kleiner Hund und große Liebe
Autoren: Berte Bratt
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Scriptgirl. Also, Koffer packen, und Samstag morgen fährt Mama uns beide nach Hannover. Wir fliegen los, mit Umsteigen in Frankfurt, und sind am gleichen Nachmittag in Athen, von dort geht es dann weiter nach Heraklion“, Papa guckte in sein Notizbuch, „dann per Bus nach - nach - was steht denn da - ach ja, Hersonnisos heißt das Dorf -von dort aus zu den Ausgrabungen in Knossos und - und.“
    „Papa, diese Namen behalte ich doch nicht! Hauptsache ist, daß du es weißt. Was soll ich einpacken außer Zahnbürste und Schlafanzug?“
    „Jeans und Sommerkleider! Auf Kreta können wir mit 25 Grad Wärme rechnen, vielleicht noch mehr!“ sagte mein allwissender Vater.
    Drei Tage später saß ich neben Papa im Flugzeug. Endlich waren wir zur Ruhe gekommen! Zwischen Hannover und Frankfurt konnte ich endlich in allen Einzelheiten von Miriam und ihrem Glück erzählen.
    „Und das alles mußte ausgerechnet passieren, während ich fort war!“ sagte Papa. „Wie gern hätte ich den alten Herrn getroffen!“
    „Dazu wirst du reichlich Gelegenheit kriegen“, versicherte ich. „Die ganze Familie möchte uns kennenlernen, alle, von dir bis zu Bisken!“
    „Die arme Familie, wenn sie ahnte, was ihrer harret!“ seufzte Papa. „Na, im Ernst, Elainchen, ich kann dir gar nicht sagen, wie ich mich für Miriam und ihre Mutter freue!“
    „Und der Himmel weiß, was mit Miriam und Daniel wird“, philosophierte ich. Papa lachte.
    „Nach allem, was du erzählt hast, nehme ich an, daß du es selbst ausrechnen kannst, ohne den Himmel zu fragen“, sagte er, bekam die Enden des Gurtes zu fassen und schnallte sich an. Ich tat dasselbe, und einige Minuten später landeten wir in Frankfurt.
    Wir hatten eine Stunde Wartezeit. Ich schrieb schnell zwei Ansichtskarten - an Mama und Miriam -, dann wanderten wir durch die Sperre und zum zollfreien Laden. Dort kaufte ich eine Dose von Mamas Lieblings-Hautcreme; Papa ging seinen persönlichen Interessen in der Tabakecke und in den Alkoholregalen nach und erinnerte mich im letzten Augenblick daran, daß ich ein Sonnenschutzmittel brauchen würde.
    Papa trinkt sehr wenig und raucht noch weniger. Aber dank seinen Flugreisen haben wir immer etwas im Keller und im Tabakschrank, alles in den verschiedensten Flughäfen eingekauft.
    Dann saßen wir im zweiten Flugzeug des Tages. Bevor wir am Ziel waren, würden wir noch ein weiteres besteigen.
    Jetzt nutzte Papa die Zeit aus, um mir zu erklären, worauf ich aufpassen mußte, und was ich vor allem zu notieren hatte. Er schob mir einen Katalog vom Museum in Heraklion in die Hand, machte hier und da Striche und Häkchen. Ich blätterte den Katalog durch, studierte die Bilder, und plötzlich entdeckte ich eine sozusagen alte Bekannte.
    „Guck doch, Papa! Das Bild habe ich einmal in einer Zeitschrift gesehen! Die schöne Vase mit dem Schlangenmuster - erinnerst du dich? Ich versuchte doch, sie zu kopieren, in Miniaturausgabe!“
    „Ja, richtig, sie kommt mir bekannt vor. Wo ist denn deine Minivase geblieben? Ich habe sie lange nicht mehr gesehen!“
    „Ich habe sie Ingo geschenkt - zum Abschied!“
    „Aha, so ist es“, sagte Papa. Ich hatte das Gefühl, daß er mir einen kleinen, schnellen Seitenblick zuwarf. Dann sprach er weiter über seine verschiedenen Aufgaben in Kreta.
    „Aber eins sage ich dir, Papa“, sagte ich energisch. „Ich werde dir fleißig helfen, ich werde dir all deine verflixten Objektive und Filter und Filmrollen zureichen und alle Notizen machen - aber für zweierlei mußt du mir Zeit geben: Ich möchte einmal auf einem Esel reiten, und ich möchte im Ägäischen Meer schwimmen!“
    „Einverstanden“, sagte Papa, „jedenfalls was den Esel betrifft. Aber ich glaube, daß ein Schwimmbecken zu empfehlen wäre, ich meine, statt des Ägäischen Meeres.“
    „Warum denn?“
    „Hast du jemals das Wort Umweltverschmutzung gehört?“
    „Ja, weißt du, das habe ich tatsächlich! Meinst du, daß das Ägäische Meer verschmutzt ist?“
    „Ich habe den Verdacht! Nun ja, wir wollen uns erkundigen, wenn wir da sind. Jedenfalls werde ich dir Zeit genug bewilligen, um ein paar Schwimmtouren zu unternehmen. Und ich schwimme mit!“ Ich bin schon in zahlreichen Flughäfen gewesen, aber so ein Durcheinander wie in Athen habe ich noch nie erlebt! Und dann all die Schilder mit den gräßlichen Buchstaben, die kein Mensch verstehen kann! Allerdings stand gewöhnlich der Text auf Englisch da - was nicht meine starke Seite ist - aber ich
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