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Kleine Einblicke

Kleine Einblicke

Titel: Kleine Einblicke
Autoren: Mathilda Grace
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Spielzimmer und verspürte im Augenblick auch keinerlei Bedürfnis danach, wieder daraus flüchten zu müssen. Das musste er ausnutzen, solange er konnte, deswegen begann Daniel sich jetzt selbst umzusehen.
    Adrian hatte definitiv ein Auge für Farben und Stil, denn obwohl der Raum wirklich spartanisch eingerichtet und augenscheinlich nur für einen Zweck benutzt wurde, passte alles zusammen. Sogar dieser großer Schrank, der Daniels Blick wie magisch anzog. Er ahnte, was er im Inneren finden würde, und deswegen brauchte Daniel auch eine Weile, bis er den Mut fand, die wenigen Schritte zu machen und den Schrank zu öffnen, anstatt ihn weiter anzustarren. Was Daniel dann aber vorfand, überraschte ihn.
    „Was ist?“, fragte Connor besorgt, als er verdutzt zu ihm sah.
    „Alles harmlos“, antwortete Daniel verdattert.
    Connor runzelte irritiert die Stirn. „Was?“
    „Das ganze Zeug hier drin...“ Er sah zurück in den Schrank. „Ich hatte mit Peitschen, Messern, Ketten und einer Menge anderem Kram gerechnet, davon hat er nichts.“
    Stattdessen lagen weiche Lederfesseln im Schrank. Neben Federn, Dildos, Vibratoren und Liebeskugeln. Nicht zu vergessen, Gleitgel und Massageöle in allen möglichen Ausführungen. Daniel hatte keine Ahnung, was er wirklich von Adrian erwartet hatte, aber das nicht. Allerdings, wenn er ehrlich zu sich selbst war, hatte Daniel keine Sekunde auch nur einen Gedanken daran verschwendet, was Adrian für ein Typ Mann war. Er hatte nur das Spielzimmer an sich gesehen und seine eigene schlimme Vergangenheit darauf projiziert.
    Und Adrian hatte es gewusst. Daniel musste unwillkürlich lachen, als ihm klar wurde, dass Nicks bester Freund mit Sicherheit genau darauf spekuliert hatte, dass er erst mal nur sich selbst und seine Panik sehen würde. Dieser gottverdammte Anwalt. Daniel schüttelte belustigt den Kopf, als Connor seine Hände ergriff und ihn fragte, was los war.
    „Ich schätze, ihm ist gerade klargeworden, dass ich mich darauf verlassen habe, dass er nur an die alten Zeiten denken wird, statt den Kopf zu benutzen und sich zu sagen, dass nicht jeder Mensch, der gerne spielt, auch gleich ein Folterer und Vergewaltiger ist.“ Connor zuckte genauso zusammen wie er selbst, als Adrian plötzlich im Türrahmen auftauchte, und sie amüsiert ansah. „Und das hast du doch, oder etwa nicht?“
    „Du bist ein Mistkerl“, schnaubte Daniel nur halbherzig, was den Anwalt zum Lachen brachte, bevor er ins Zimmer kam. Daniel wollte ihm danken, als die Erkenntnis ihn plötzlich wie ein Schlag traf. Was Adrian gerade gesagt hatte, konnte nur eines bedeuten... „Du weißt es?“
    „Nick“, antwortete Adrian ruhig und sah ihn entschuldigend an. „Sei nicht böse, Daniel, aber ich musste mehr darüber wissen. Nach deinem Anruf bin ich zu ihm gefahren. Er wollte mir zuerst nichts dazu sagen, weil er dir ein Versprechen gegeben hatte, aber es war mir einfach zu riskant, Connor und dich hier alleinzulassen, ohne genau zu wissen, was damals mit dir passiert ist. Das hat Nick am Ende auch eingesehen und mir deine Akte gegeben.“
    Der kurze Anflug von Wut war verschwunden, noch bevor Adrian zu Ende erzählt hatte. Wie hätte er dem Anwalt für seine Sorge böse sein können? „Ist okay“, sagte Daniel daher und lächelte Adrian zu, was den erleichtert nicken ließ. „Mal was Anderes... wolltest du nicht eigentlich erst heute Abend wiederkommen?“
    Adrian schmunzelte. „Es war kurz nach Neun, als ich aus dem Taxi gestiegen bin.“
    „Oh.“ Daniel war Connors Blick gefolgt, der gerade auf seine Uhr gesehen hatte.
    „Ja, oh.“ Adrian sah zu Connor, der jetzt ebenfalls schmunzelte. „Kann ich Daniel kurz allein sprechen, Connor?“
    Nach einem kurzen Blickaustausch mit ihm, verschwand Connor samt einem, „Ich hole schon mal unsere Sachen.“ nach draußen.
    Daniel lauschte Connors ausholenden Schritten, bis er sie nicht mehr hören konnte. Dann sah er fragend zu Adrian, der ihn wortlos anschaute. Daniel kannte diesen Blick und daher nickte er einfach, noch bevor Adrian seine Frage überhaupt aussprechen konnte. Nicht, dass es irgendetwas gebracht hätte, denn Adrians forschender Blick verwandelte sich umgehend in einen tadelnden.
    „Jetzt geht es mir gut und das ist die Wahrheit. Es war nicht so leicht, wie ich es mir erhofft hatte“, sagte er daher und wich dem wissenden Gesichtsausdruck aus, den Adrian ihm daraufhin schenkte. „Guck nicht so, ich weiß mittlerweile auch, dass das naiv
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