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Kissing a heart

Kissing a heart

Titel: Kissing a heart
Autoren: Kajsa Arnold
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verdutzt von der Seite an. Was soll das denn plötzlich? Wieso auf einmal so ernst?
    »Bitte, versprich es mir, es ist sehr wichtig für mich. Ich liebe dich, Ava! Und das wird sie nie ändern, egal was passiert. Bitte versprich mir, dass du niemals an meinen Gefühlen für dich zweifeln wirst.«
    Er liebt mich?
    Wow, ich bin für einen Augenblick sprachlos. Jaden hat das laut ausgesprochen, was ich für ihn empfinde. Doch ist sein Ausdruck schon fast verzweifelt und rührt mein Herz. Ich kann beinahe nicht anders, als ihm zu glauben. Ich weiß, ich muss hier jemandem einen Vertrauensbonus schenken, den ich kaum kenne, doch ich bin mir seltsamerweise sicher, dass dieses Vertrauen gut investiert ist. »Ja, ich verspreche es dir, Jaden. Weil auch ich dich liebe und du nicht weniger verdient hast. Ich weiß noch nicht, wo uns unsere Liebe hinführt, doch ich hoffe, dass sie eine Chance hat.«

Als ich zur Tür hereinkomme, stellt sich mir eine resolute Linda in den Weg.
    »Jaden, endlich. Ich habe den ganzen Abend versucht, dich auf deinem Handy zu erreichen .«
    »Sorry, ich habe es in meinem Zimmer vergessen. Was ist de nn los?«, frage ich, denn ihr Blick macht mir Angst.
    »Es geht um Harry. Er hatte einen Rückfall. Es geht ihm nicht gut. Er liegt im Wohnzimmer auf der Couch .«
    Verflucht!
    Ich spute mit großen Schritten ins Wohnzimmer, und da sehe ich ihn liegen. Er schläft. Alle viere von sich gestreckt, die Wodkaflasche noch in einer Hand. Nein, das darf nicht wahr sein! Was ist passiert, was ihn so umgeworfen hat? Er hat doch seit vier Jahren nicht einen Tropfen angerührt. Bitte, lieber Gott, lass es nicht wieder von vorne beginnen, flehe ich stumm.
    Ich nehme Harry die leere Flasche aus der Hand und versuche ihn aufzurichten. Linda steht an der Tür und will mir helfen, doch ich schüttele den Kopf. »Nein, Linda. Ich mache das schon. Würdest du bitte eine Kanne starken Kaffee kochen?«
    »Schon dabei«, ruft sie und verschwindet.
    »Verdammt, Harry. Was hast du dir nur dabei gedacht ?«, schimpfe ich, als ich ihn hochwuchte. Er ist schwer, aber ich weiß, wie man das macht, schließlich habe ich Übung darin.
    Als er sitzt, schlage ich ihm leicht auf die Wangen. »Harry, los , wach schon auf!« Mein Ton ist aggressiv, denn ich bin wütend. Erinnerungen an die Zeit vor Spanien schleichen sich in mein Gedächtnis, in denen Harry tagelang nicht nüchtern war. Bitte, lass es nicht wieder so weit kommen.
    »Harry, verdammt, mach die Augen auf !«
    Knurrend regt er sich endlich . Sein Blick flattert. Speichel läuft aus einem Mundwinkel, ich wische ihn mit seinem Hemdzipfel ab.
    »Was ist los ?«, lallt er träge.
    »Genau das will ich von dir wissen, du Idiot !«, schreie ich jetzt, obwohl ich weiß, dass meine Wut ihn nicht erreicht, da er nicht aufnahmefähig ist.
    Linda bringt endlich den Kaffee und ich flöße Harry Schluck für Schluck die heiße Flüssigkeit ein. Zuerst will er nicht und wehrt sich, doch nach kurzer Zeit besinnt er sich und lässt die Prozedur über sich ergehen. Er stinkt abartig nach Alkohol.
    Nach einer halben Stunde ist Harry soweit bei Bewusstsein, dass er alleine sitzen kann und mich anstarrt. Seine Augen sind rot und glasig, doch er nimmt seine Umgebung wieder wahr.
    » Wieviel hast du getrunken?«, frage ich mit schneidender Stimme.
    »Ein paar Bier und den Wodka, glaube ich .« Seine Stimme klingt brüchig.
    »Mehr nicht?«
    Er schüttelt leicht den Kopf, doch das scheint ihm Schmerzen zu verursachen, denn er drückt seine Handflächen gegen die Schläfen. »Ich vertrage wohl nicht mehr so viel wie früher.« Er versucht ein Lächeln, das aber kläglich misslingt.
    »Warst du in einer Bar ? Bist du betrunken Auto gefahren?«
    »Nein, nein, Jaden, ich habe erst hier angefangen zu trinken .«
    „Aber wir haben keinen Alkohol im Haus!“
    „Ich habe mir unterwegs welchen besorgt.“
    Ich schaue ihm prüfend in die Augen, doch es scheint die Wahrheit zu sein. Zu oft habe ich ihn dabei ertappt, dass er mich belogen hat , den Ausdruck in seinem Gesicht dabei kenne ich zu gut. Dieser hier sieht anders aus.
    »Warum hast du es getan? Nach über vier Jahren? Warum?«
    Er ist jetzt in der Lage, seine Tasse selbst zu halten und ich sehe, dass seine Hand zittert. »Ich war bei ihr und sie hat von ihrem Unfall erzählt. Da war plötzlich alles wieder da. Jaden, ich habe mich hinter dem Steuer meines Ferraris gesehen, wie ich betrunken in die Straße einbog, viel zu schnell, und wie
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