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Kissed by an Angel

Kissed by an Angel

Titel: Kissed by an Angel
Autoren: Elizabeth Chandler
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    Sie wäre an diesem hellen und windigen Märztag lieber draußen gewesen.
    »Zeig ihn mir noch mal«, bat sie. »Welcher ist es?«
    Suzanne Goldstein sah zu Beth Van Dyke. Beth erwiderte Suzannes Blick. Beide schüttelten den Kopf und seufzten.
    »Woran soll ich ihn denn erkennen?«, beschwerte sich Ivy. »Sie sehen alle gleich aus, ihre Arme, Beine und Oberkörper sind rasiert - eine Mannschaft von kahlen Kerlen mit Badekappen und Schwimmbrillen. Sie tragen die Farben unserer Schule, aber sie könnten genauso gut eine Horde Außerirdische sein.«
    »Wenn das Außerirdische sind«, warf Beth ein und klickte hektisch mit ihrem Kugelschreiber herum, »zieh ich sofort auf diesen Planeten.«
    Suzanne nahm Beth den Stift weg und sagte mit rauchiger Stimme: »Diese Schwimmwettkämpfe haben echt was!«
    »Aber du siehst doch überhaupt nicht mehr zu, wenn die Schwimmer erst mal im Wasser sind«, warf Ivy ein.
    »Weil sie die Jungs unter die Lupe nimmt, die als Nächste zu den Startblöcken gehen«, erklärte Beth.
    »Tristan ist der in der mittleren Bahn«, sagte Suzanne. »Die besten Schwimmer treten immer auf der mittleren Bahn an.«
    »Er ist unser Schmetterling«, fügte Beth hinzu. »Er ist der Beste im Schmetterlingsstil. Genau genommen der Beste im ganzen Bundesstaat.«
    Das wusste Ivy bereits. Das Poster des Schwimmteams hing überall in der Schule, es zeigte Tristan, wie er aus dem Wasser auftaucht: Seine Schultern bewegten sich auf den Betrachter zu und seine kraftvollen Arme zeigten wie Flügel nach hinten.
    Die Frau, die für die Pressearbeit zuständig war, hatte genau gewusst, was sie tat, als sie dieses Foto auswählte. Zum Glück hatte sie eine hohe Auflage drucken lassen, denn die Poster von Tristan verschwanden ständig - in Mädchenspinden.
    Irgendwann während der Postermanie kamen Beth und Suzanne auf die Idee, Tristan wäre an Ivy interessiert. Zwei Zusammenstöße auf dem Flur in einer Woche genügten, um Beth, die fantasievolle Geschichten schrieb und eine ganze Bibliothek von Groschenromanen verschlungen hatte, davon zu überzeugen.
    »Aber Beth, wie oft bin ich in dich reingerannt«, argumentierte Ivy. »Du kennst mich doch.«
    »Oh ja«, meinte Suzanne. »Mit den Gedanken ganz woanders. Zehn Kilometer über der Erde. In der Engelwelt. Trotzdem glaube ich, dass an Beths Beobachtung was dran ist. Vergiss nicht, er ist schließlich in dich hineingerannt.«
    »Vielleicht ist er einfach tollpatschig, wenn er nicht im Wasser ist. Wie ein Frosch«, fügte Ivy hinzu, obwohl sie genau wusste, dass nichts an Tristan Carruthers tollpatschig war.
    Man hatte sie im Januar auf ihn aufmerksam gemacht, an jenem ersten verschneiten Tag, an dem sie an die Siouehill Highschool gekommen war. Eine Cheerleaderin sollte Ivy die Schule zeigen und führte sie durch die überfüllte Cafeteria.
    »Du stehst bestimmt auf Sportskanonen«, meinte die Cheerleaderin.
    In Wirklichkeit versuchte Ivy gerade herauszufinden, was das faserige grüne Zeug war, das den Schülern in ihrer neuen Schule vorgesetzt wurde.
    »In deiner Schule in Norwalk träumen die Mädchen vermutlich von tollen Football-Spielern. Aber in Stonehill träumen viele Mädchen ...«
    Von ihm, dachte Ivy, als sie dem Blick der Cheerleaderin folgte.
    »Ehrlich gesagt steh ich auf Typen, die was im Kopf haben«, erklärte Ivy der rothaarigen Tussi.
    »Aber er hat was im Kopf!«, beharrte Suzanne, als Ivy ihr wenig später von dem Gespräch erzählte.
    Suzanne war die Einzige, die Ivy schon gekannt hatte, bevor sie nach Stonehill kam, und irgendwie hatte sie es tatsächlich geschafft, Ivy an diesem Tag in der Menschenmenge zu finden.
    »Ich meine keinen Kopf, in dem nur Wasser ist«, fügte Ivy hinzu. »Du weißt, dass mich Sportskanonen noch nie interessiert haben. Ich will jemanden, mit dem ich reden kann.«
    Suzanne schnaubte. »Du redest doch sowieso lieber mit deinen Engeln -«
    »Fang nicht damit an«, warnte Ivy sie.
    »Engel?«, fragte Beth. Sie hatte vom Nachbartisch mitgehört. »Du redest mit Engeln?«
    Suzanne verdrehte die Augen, genervt von der Unterbrechung, dann wandte sie sich wieder zu Ivy. »Du hast doch garantiert wenigstens einen Liebesengel in deiner beflügelten Sammlung.«
    »Hab ich auch.«
    »Was erzählst du ihnen denn so?«, mischte sich Beth von Neuem ein. Sie klappte einen Notizblock auf und zückte den Stift, als wollte sie alles, was Ivy sagte, Wort für Wort mitschreiben.
    Suzanne tat, als wäre Beth Luft. »Also,
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