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Kissed by an Angel

Kissed by an Angel

Titel: Kissed by an Angel
Autoren: Elizabeth Chandler
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wunderte sich Ivy. Warum blieb er nicht in seinem Schwimmbecken, wo er hingehörte? Ihre Freundinnen dachten bestimmt, dass er ihr hinterherlief, und das war ihr peinlich.
    Beth stakste auf sie zu und spießte dabei mit ihrem Absatz eine Tomate auf. »Vielleicht verdient er sich so sein Geld«, meinte sie, als sie Ivys bekümmerte Miene sah.
    Suzanne schüttelte den Kopf. »Indem er die Braut mit Broccoli bewirft?«
    »Der süße rothaarige Schwimmer ist auch hier«, plapperte Beth weiter. Sie hatte ihr Haar an diesem Abend hochgesteckt, die blondierten Spitzen ließen sie noch eulenhafter aussehen.
    »Keiner der beiden hat die geringste Ahnung von dem, was er tut«, beobachtete Suzanne. »Sie helfen nur aus.«
    Ivy seufzte. »Ich vermute, Tristan ist in Schwierigkeiten«, sagte Beth.
    »Finanziell oder wegen Ivy?«, fragte Suzanne und beide lachten.
    »Ach komm, Ivy«, meinte Beth und strich ihr über den Arm. »Es ist doch echt witzig! Er hat garantiert Stielaugen bekommen, als er dein Kleid gesehen hat.«
    Suzanne riss die Augen weit auf und fing an, die Titelmelodie von Vom Winde verwebt zu summen. Ivy schnitt eine Grimasse. Sie wusste, dass sie aussah wie Scarlett O’Hara, nachdem man sie in einen Eimer Glitzer getunkt hatte. Aber ihre Mutter hatte das Kleid extra für sie ausgesucht.
    Suzanne summte weiter vor sich hin.
    »Ich wette, Gregory hat Stielaugen bekommen, als er gesehen hat, was du alles nicht anhast«, meinte Ivy zu ihrer Freundin und hoffte, sie damit zum Schweigen zu bringen. Suzanne trug ein enges, tief ausgeschnittenes Kleid.
    »Das hoffe ich!«
    »Und wenn man vom Teufel spricht«, sagte Beth.
    »Da bist du ja, Ivy.« Gregorys Stimme klang warm und beinahe vertraut. Suzanne drehte sich zu ihm. Er bot Ivy seinen Arm. »Wir werden am Tisch des Hochzeitspaars erwartet.«
    Ihre Hand lag leicht auf seinem Arm und Ivy lief im Gleichschritt neben ihm her, wünschte sich jedoch, Susanne würde an ihrer Stelle gehen. Ihre Mutter sah auf, als die beiden näher kamen, und bedachte die aufgetakelte Ivy in ihrem Scarlett-O’Hara-Kleid mit einem strahlenden Lächeln.
    »Danke«, sagte Ivy, als Gregory ihr einen Stuhl zurechtrückte.
    Er lächelte sie an - mit diesem geheimnisvollen Lächeln, das ihr zum ersten Mal bei dem Schwimmwettkampf aufgefallen war. Er beugte sich zu ihr und seine Lippen berührten fast ihren Hals. »Ist mir ein Vergnügen, gnä’ Frau.«
    Ivys Haut kribbelte leicht. Er spielt nur, sagte sie sich. Spiel einfach mit. Seit dem Wettkampf hatte er sie aufgezogen und versucht, nett zu ihr zu sein. Sie wusste, dass sie ihm eigentlich dafür dankbar sein sollte, doch Ivy war der alte, unnahbare Gregory lieber.
    Sie hatte seine eisige Reaktion, als sie Anfang des Jahres an seine Schule gekommen war, absolut nachvollziehen können. Garantiert war es ein totaler Schock für ihn gewesen, dass Maggie mit ihrer Brut von Norwalk nach Stonehill in eine der Mietwohnungen seines Vaters gezogen war - noch dazu als Teil der Hochzeitsvorbereitungen.
    Andrews und Maggies Affäre hatte schon vor Jahren begonnen. Aber Affären sind Affären, sagten alle, und Andrew und ihre Mutter waren ein so schräges Liebespaar - der ausgesprochen wohlhabende und vornehme Präsident eines Colleges und die Friseurin seiner Frau. Wer hätte gedacht, dass er und Maggie Jahre nach ihrer Affäre, Jahre nach Andrews Scheidung, den Bund der Ehe schließen würden?
    Selbst für Ivy war es ein Schock gewesen. Ihr eigener Vater war gestorben, als sie noch klein war. In ihrer Kindheit hatte ihre Mutter wechselnde Liebhaber gehabt und Ivy hatte geglaubt, es würde immer so weitergehen.
    Ivy beugte sich vor, um zu ihrer Mutter am Ende der Tafel zu sehen. Andrew bemerkte ihren Blick und lächelte, dann stupste er seine neue Ehefrau an und Maggie strahlte. Sie sah so glücklich aus.
    Liebesengel, betete Ivy heimlich, pass auf Mom auf. Pass auf uns alle auf. Mach, dass wir eine Familie werden, die sich lieb hat und zusammenhält.
    »Falls es dich interessiert, dein - äh - Glitzer rieselt in die Suppe.«
    Ivy rückte hastig nach hinten. Gregory lachte und bot ihr seine Serviette an.
    »Das Kleid kann dich ganz schön in Schwierigkeiten bringen«, zog er sie auf. »Tristan Carruthers hat es beinahe geblendet.«
    Ivy konnte spüren, wie ihre Wangen zu glühen anfingen. Sie wollte darauf hinweisen, dass Eric und nicht etwa sie -
    »Mir tun die Gäste an dem Tisch, an dem er heute Abend bedient, jetzt schon leid. Er und dieser andere
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