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Kismet Knight

Titel: Kismet Knight
Autoren: Lynda Hilburn
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machen.«
    Ich überredete sie, ihre Entscheidung um ein paar Wochen zu vertagen, und wir verbrachten die verbliebene Zeit damit, über ihren familiären Hintergrund zu sprechen. »Erzähl mir doch ein bisschen von deinem Vater«, und sie tat es. Die Stunde verging wie im Flug.
    Als sie aufstand, sagte sie: »Ich habe den anderen Kids von Ihnen erzählt, und ein paar würden vielleicht ganz gern einmal vorbeikommen und reden. Wäre das in Ordnung?«
    »Aber natürlich, das wäre fantastisch!« Ich nahm ein paar meiner Visitenkarten vom Schreibtisch und gab sie ihr. »Sag ihnen einfach, dass sie vorher anrufen und einen Termin ausmachen sollen.«
    Ich ging mit ihr ins Vorzimmer hinaus, und als sie die Hand schon an der Türklinke hatte, hielt sie inne und drehte sich noch einmal zu mir um. »Oh, das habe ich ganz vergessen. Ich hatte Dev erzählt, dass ich zu Ihnen gehe, gleich beim ersten Mal – dass meine Eltern mich zu einem Psychoklempner geschickt haben –, und er war ziemlich interessiert an der ganzen Sache. Na ja, nach dem Termin wartete er auf mich und stellte mir eineMenge Fragen über Sie und was wir so geredet hätten. Er wollte auch wissen, wie Sie aussehen. Ich habe ihm alles erzählt. Er meinte, er würde vielleicht einmal vorbeikommen und ich sollte es Ihnen sagen.«
    »Wenn er einen Termin ausmacht, mit Vergnügen.«
    »Es müsste dann aber abends sein.« Sie lächelte.
    Ich nickte. »Vollkommen in Ordnung. Ich habe öfter Patienten, die erst abends kommen.« Ich erwähnte nicht eigens, dass ich Termine ausgesprochen ungern auf den Abend legte. Aber wenn ich mich wirklich auf Möchtegernvampire spezialisieren wollte, dann würde ich mich an den nächtlichen Stundenplan wohl gewöhnen müssen.
    Sie ging, und ich kehrte in mein Sprechzimmer zurück.
     

     
    An diesem Nachmittag und frühen Abend kamen noch mehrere Patienten, und ich hatte nach dem letzten von ihnen gerade die Schuhe ausgezogen, als ich hörte, wie draußen die Tür zum Wartezimmer geöffnet wurde. Ich warf einen schnellen Blick in den Terminkalender, um mich zu vergewissern, dass ich niemanden vergessen hatte, und nachdem das geklärt war, zog ich meine Schuhe wieder an und öffnete die Sprechzimmertür.
    In einem der Sessel meines Wartezimmers saß der umwerfend attraktive blonde, in Leder gekleidete Mann, den ich auf der Straße vor meiner Praxis gesehen hatte.
    Mein Magen machte einen Satz, und ich glaube, ich muss ein Keuchen ausgestoßen haben.
    Er stand auf, als die Tür sich öffnete, und es war eine einzige fließende Bewegung, als hätte er sich durch bloße Willenskraft aufgerichtet. Sein Körper war hager und muskulös und verströmte den Eindruck urtümlicher Kraft. Er kam elegant auf mich zu, grüßte mich mit einem leichten Kopfneigen und schenkte mir ein umwerfendes Lächeln.
    Er war von Kopf bis Fuß in Schwarz gekleidet, aber die enge Lederhose, das figurbetonte seidene T-Shirt und der lange Ledermantel wirkten an ihm weniger wie Harley-Davidson-Kluft als wie Designerkleidung.
    Ich stand wie erstarrt in der Tür, sprachlos, mit offenem Mund, und blickte in ein Paar Augen von dem klarsten Türkis, das ich je gesehen hatte.
    Er griff sanft nach meiner Hand und küsste den Handrücken; seine Lippen waren weich und seidig. »Ich bin Devereux. Ist dies ein guter Zeitpunkt für einen Termin?«

Kapitel 3
    In meinem Inneren schienen so viele widerstreitende Emotionen gegeneinanderzubranden, dass ich nicht wusste, welcher davon ich zuerst nachgeben sollte.
    Die Angst war es, die sich schließlich durchsetzte, und mein Hirn begann, meine Möglichkeiten für den Fall zu erwägen, dass der Mann mich angreifen würde. Er wirkte im Augenblick nicht bedrohlich, aber er war viel größer als ich – viel stärker –, und ich hatte nicht so viel Zeit im Fitnessstudio verbracht, wie ich dort höchstwahrscheinlich hätte verbringen sollen. Zum Teufel, ich hatte
überhaupt
keine Zeit dort verbracht! Während er es offensichtlich getan hatte.
    Mein Herz hämmerte, und ich hatte immer noch keinen zusammenhängenden Satz formuliert oder irgendetwas sonst getan, außer ihn anzustarren wie ein Kaninchen die Schlange.
    Was geschah da gerade mit mir? Meine Lider fühlten sich an, als hätte jemand mir Zement darübergegossen, mein Unterkiefer fiel herab, die Luft war plötzlich zum Schneiden dick, und auf meiner Brust schien ein Sumoringer zu sitzen. Das ganz normale Hintergrundgeräusch klang plötzlich schneidend, ein hartnäckiges
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