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Kismet Knight – Vampire lieben länger / Roman

Titel: Kismet Knight – Vampire lieben länger / Roman
Autoren: Lynda Hilburn
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Ich aber war schon mitten im Schlag und trieb den Pfahl durch Haut, Knochen und Herz. Der Pflock hatte ihr die Brust durchbohrt, ehe ich auch nur begriff, was ich getan hatte.
    Maxie schrie.
    Erschrocken ließ ich den Pflock los und wich zurück. »O mein Gott, ich habe Maxie umgebracht!«

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Kapitel 24
    M axies Körper sackte blutsprühend in sich zusammen.
    Mein Magen revoltierte, so dass ich alle Mühe hatte, mich nicht zu übergeben.
    Was hatte ich getan?
    Binnen Sekunden löste ihre Gestalt sich in einer halb durchsichtigen Lache dunklen grüngrauen Schlamms auf, der wie eine außerirdische Lebensform blubberte und in Hallows Todesaura floss.
    Hallow zog seine Zähne aus Victorias Hals, ließ sie achtlos fallen und nahm eine merkwürdig steife Haltung ein. Schreiend wandte er sich zu mir, wobei die Laute eine Frequenz erreichten, die wahrscheinlich nur von Hunden gehört wurde. Sein Gesicht glich einer Fratze aus Furcht und Empörung. Knurrend raufte er sich das Haar, und Blut tropfte von seinen Reißzähnen.
    Devereux’ Arm legte sich von hinten um meine Taille und zog mich zurück, weg von Hallow. »Komm! Es ist vorbei, Liebste.«
    Ich wusste nicht, was er meinte. Wie konnte es vorbei sein? Der irre Hallow war noch hier! Dachte Devereux, dass Maxies Tod den Wahnsinnigen kümmerte? Dass er mit seinem psychotischen Irrsinn aufhörte, um sie zu betrauern?
    Victoria, die zu Hallows Füßen lag, öffnete die Augen und stöhnte.
    Devereux ließ mich kurz los und wickelte mich in eine dicke Wolldecke, die aus dem Nichts aufgetaucht sein musste, bevor er mich wieder an seine blutige Brust drückte. Ich wusste nicht, woher er die warme Decke hatte, und ich wollte ihn ganz gewiss nicht fragen.
    Devereux musste einen seiner Vampire mental kontaktiert haben, denn ein muskulöser Typ war kurz neben ihn getreten, ehe er zu Victoria eilte. Der große Vampir zog seinen schweren Wollmantel aus, legte ihn um die verwundete Hexe und hob sie in seine Arme.
    »Bring sie ins Penthouse«, befahl Devereux.
    »Nein, Devereux, warte! Noch nicht. Ich muss das Ende dieses Alptraums miterleben«, flehte Victoria, deren Stimme so schwach war, dass man sie kaum verstehen konnte.
    Victorias Retter blickte fragend zu Devereux und erhielt ein Kopfnicken als Antwort, worauf er mit Victoria zu uns kam.
    Warum hatte der Vampir sich gefahrlos Hallow nähern können? Was geschah hier?
    Mein Kopf schwirrte, als ich an das quatschende Geräusch dachte, mit dem der Pflock Maxies Brust durchbohrt hatte. Ich durfte sie nicht getötet haben. Nein! Das alles musste ein böser Traum sein. Ich hatte reagiert, ohne nachzudenken, als ich mich auf Hallow stürzte, denn ich hatte einfach nicht mitansehen können, wie er Victoria aussaugte. Wieso hatte Maxie sich in den Weg geworfen? Aber das brauchte ich eigentlich nicht zu fragen. Ich kannte den Grund. Ihr war gar keine andere Wahl geblieben. Die Quelle ihrer Sucht zu schützen, war alles, was für sie zählte. Dabei hätte sie doch besser als alle anderen wissen müssen, dass man Hallow nicht töten konnte. Wollte sie sterben?
    Ich war so gefangen in meinem Kummer über Maxies Tod, dass ich nicht gleich mitbekam, was mit Hallow passierte.
    Sein entsetztes Gesicht erinnerte mich an Edvard Munchs berühmtes Gemälde
Der Schrei
. Die silbernen Augen waren abnorm weit aufgerissen, und er heulte immer noch schrill, auch wenn die Frequenz inzwischen etwas tiefer war, so dass sie auch für menschliche Ohren wahrnehmbar wurde.
    Vor meinen Augen fing sein wunderschöner Körper – vielmehr das Bild, das er projiziert hatte – an, Blasen zu werfen und anzuschwellen, als wäre er mit Säure übergossen worden. Binnen Sekunden war die vertraute Fassade fort, und alles, was blieb, war das groteske Schreckgespenst.
    Verängstigt von dem Gefühl drohenden Untergangs in der Luft, blickte ich zu Devereux auf. »Was ist los?«
    Er drückte mich sanft. »Der Jäger hat seinen Halt in der physischen Welt verloren.«
    Was?
    Devereux rieb seine Wange an meinem Haar. »Er kann nicht ohne Sklavin sein, von der er sich nährt. Du hast ihn besiegt.«
    »Besiegt?«, wiederholte ich. »Das ergibt überhaupt keinen Sinn! Ich begreife nicht, was vor sich geht.«
    Hallows große böse Aura pulsierte wirbelnd, schimmerte um das verzerrte, zuckende Ding im blutigen Zentrum auf wie eine brandige Zelle. Das holographische Bild verschob sich, zeigte sich beständig aus leicht veränderten Winkeln. Hunderte, nein, Tausende knochiger
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