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Kindheit bei Scientology: Verboten (German Edition)

Kindheit bei Scientology: Verboten (German Edition)

Titel: Kindheit bei Scientology: Verboten (German Edition)
Autoren: Ursula Caberta
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verwirren, d. Verf.) Nehmen Sie den Fall eines Kindes, das bisher keine Daten (scientologisch u. a. für Informationen, d. Verf.) über den Tod erhalten hat und dem das Gedicht über kleine Zinnsoldaten und Engel mit goldenen Haaren vorgelesen wird. Wenn dies sein erstes falsches Symbolverständnis des Wortes »Tod« ist, dann muss es für das Kind verwirrend, sehr verwirrend sein zu beobachten, wie Erwachsene in Wirklichkeit reagieren, wenn sich ein Todesfall ereignet. Der Eindruck, der durch diese erste falsche Vorstellung über die Bedeutung des Wortes ›Tod‹ entsteht, muss auf irgendeine Weise ausgelöscht werden, bevor dem Kind irgendeine Kommunikation zu diesem Thema korrekt vermittelt werden kann.«
    (Hubbard, Lafayette Ronald: Kinder-Dianetik, Kopenhagen 1983, S. 75)
    »Auslöschen«, da taucht es wieder auf, das Wort, das für die »Auditing-Sitzungen« prägend ist. »Gelerntes auslöschen«: Es ist immer falsch, wenn es nicht in die Vorstellungen der Ideologie passt. Dafür ist der »Auditor« zuständig, und es wird gelöscht, was Klein-Edwin eventuell durch andere Personen wahrgenommen hat – mit den entsprechenden Folgen für sein Wohlbefinden.
    Die rumpelnden Gegenstände, die Edwin in seinen Träumen belasten, können daher rühren, dass auch er in den »Auditing-Sitzungen« einiges über sich und die Zeitspur seines »Thetan« erfahren hat, sodass von ihm die folgenden Schilderungen des L. Ron Hubbard in seiner als »wissenschaftlich« gekennzeichneten Abhandlung zu Tod und früheren Leben als wahrhaftig übernommen werden. Hubbard schreibt:
    »Was geschieht mit einem Menschen, wenn er stirbt? Im Grund geschieht nichts weiter als eine Trennung zwischen dem Thetan und dem Körper. Der Thetan aber nimmt alte Blechbüchsen, rasselnde Ketten, Krimskrams und andere Engergieprobleme mit sich, von denen er glaubt, er könne ohne sie nicht auskommen, und hortet sie im nächsten Körper, den er sich nimmt. In dieser faulen Zeit der maschinell gefertigten Produkte und Apparate baut er sich keinen neuen Körper. Er nimmt sich einen Körper, der nach einem bestimmten Muster hergestellt wird, das von den frühesten Zeiten des Lebens auf diesem Planeten an bis heute verwendet worden ist. (…) Der eigene Wille einer Person hat sehr viel damit zu tun. Man sollte nicht nach äußeren Quellen suchen, um herauszufinden, warum die eigene Erinnerung abgesperrt ist. Genauso wie die Person die Erlaubnis dazu geben muss, gefangen zu werden, so muss sie auch die Erlaubnis dazu geben, dass man sie dazu bringt, sich zu erinnern.«
     
    (Hubbard, Lafayette Ronald: Haben Sie vor diesem Leben gelebt?,
Kopenhagen 1979, S. 42ff.)
    Diese Schritt-für-Schritt, Auditing-Sitzung für Auditing-Sitzung erlangten »Erkenntnisse« über die Erfahrungen des »Thetan«, der sich – aus welchem Grund auch immer – nun ausgerechnet den Körper von Edwin gegriffen hat, können nun den Kopf des kleinen Jungen schwer belasten und für seine nächtlichen Probleme verantwortlich sein. Schließlich kann man auf dem Weg der Erforschung seiner persönlichen Zeitspur (time-track), oder vielmehr der Zeitspur des in einem selbst befindlichen »Thetan«, die laut »Forschungen« von Hubbard Millionen von Jahren zurückgehen kann, auch auf schreckliche Erlebnisse stoßen. Diese können mit hoher Wahrscheinlichkeit durchaus Schlafstörungen hervorrufen.
    »Dass Leute in der Nacht aufwachen und sich bewusst werden, dass jemand eines gewaltsamen Todes gestorben ist, geschieht wegen des Ausmaßes an Verwirrung, in die ein Wesen hineingestürzt wird, wenn sein Körper getötet wird. Wenn jemand plötzlich gewaltsam getötet wird und sehr überrascht über die ganze Sache ist, ist er genügend bestürzt darüber und keineswegs gelassen, so dass er herumgehen und in einer furchtbar wilden Hast seine nächsten Angehörigen und übrigen Freunde besuchen wird, um sich zu versichern, dass er nicht ins Fegefeuer oder sonstwohin gekommen ist. (Natürlich kommt er in kein Fegefeuer; das ist reine Erfindung, eine höchst hinterhältige Lüge, die nur ausgedacht wurde, um Menschen unglücklich zu machen.)«
    (Hubbard, Lafayette Ronald: Haben Sie vor diesem Leben gelebt?,
Kopenhagen 1979, S. 49f.)
    Vielleicht fragt sich Edwin insgeheim immer wieder, wenn er nachts aufschreckt, warum der »Thetan« mit diesen schrecklichen Erfahrungen auf der Zeitspur ausgerechnet auf der Suche nach einem neuen Körper an dem Kreissaal vorbeigekommen ist, in dem seine Mutter ihn zur
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