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Kindheit bei Scientology: Verboten (German Edition)

Kindheit bei Scientology: Verboten (German Edition)

Titel: Kindheit bei Scientology: Verboten (German Edition)
Autoren: Ursula Caberta
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dem Namen »Einführungs- und Demonstrationsprozesse & Assists« (New Era Publication, 1983). Wofür es bestimmt ist, steht schon auf der vordersten Seite unter der Überschrift »15 Prozesse speziell für Kinder«. Es gibt also auch hier Verhaltensregeln, wenn der kleine Edwin zum Beispiel Fieber hat, nachts weint oder schlecht träumt.
     
    Selbst schwere Erkrankungen, wie z. B. Leukämie, sollen durch spezielle Methoden behandelbar sein. In der Publikation »Das Fallbuch des alten Herrn« bringt Hubbard seinen Anhängern die Heilmethoden seines Systems näher, ohne gleichzeitig zu versäumen, der herkömmlichen Ärzteschaft ein Versagen bei der Behandlung von bestimmten Krankheiten ins Stammbuch zu schreiben. Einleitend wird darauf hingewiesen, dass diese Ausführungen von dem »allwissenden« Hubbard stammen, dem an dieser Stelle sogar ein Doktortitel im Text verliehen wird:
    »Das folgende Material ist ein Auszug aus den Fallbüchern Dr. Hubbards bzw. den Ratschlägen, die er Auditoren brieflich oder persönlich gegeben hat.«
    Und dann folgt die Geschichte, die die scientologisch funktionierenden Personen über die Hintergründe aufklärt, die zu einer Krankheit und natürlich zur Gesundung führen:
    »Mr. Brennan, HPA (Großbritannien) rief mich wegen der Behandlung eines 18 Monate alten Säuglings an (schon hier beim Begriff »Säugling« für ein fast zwei Jahre altes Kind sollten Zweifel an Kenntnissen des Herrn Hubbard über die Entwicklung von Kindern aufkommen, d. Verf.), dem die Ärzte nur noch eine Woche zu leben gegeben hatten. Die Medizin hatte, wie so oft, den Fall bereits aufgegeben, und offenbar auch die Familie, denn es war der Hausarzt, der darauf bestanden hatte, einen beratenden Scientologen heranzuziehen. (Mögen die kranken Kinder dieser Welt vor solchen Hausärzten geschützt werden, d. Verf.) (…) Er (der Hausarzt, d. Verf.) erhielt folgende Information über das Verfahren: Leukämie ist offensichtlich psychosomatischen Ursprungs, und mindestens acht Leukämie-Fälle wurden erfolgreich mit Dianetik behandelt, nachdem die Medizin traditionsgemäß aufgegeben hatte. Es wurde berichtet, dass die Quelle der Leukämie ein Engramm sei, das die Wendung ›Es macht mein Blut zu Wasser‹ enthielt. Die Reduzierung eines Engramms mit Dianetik ist bei einem 18 Monate alten Baby natürlich unmöglich; es sind daher auskeyende Verfahren, automatisch wirkende Verfahren oder direkte Kommunikation mit dem ›Thetan‹ angezeigt.«
    (Hubbard, Lafayette Ronald: Das Fallbuch des Alten Herrn,
The Journal of Scientology, in: Einführungs- und Demonstrationsprozesse
& Assists, New Era Publication 1986, S. 193-195)
    Soweit die Hubbard’sche »Diagnose«. Danach folgt der Behandlungsvorschlag für das in diesem Bericht als leukämiekrank beschriebene 18 Monate alte Kind. Wie fast immer bei Hubbard sind verschiedene Schritte vorgesehen. Jeder mag bei der Schilderung eigene Schlüsse ziehen, welche Ergebnisse für ein krankes Kind bei dieser »Therapie« herauskommen.
    »Das erste Mr. Brennan angeratene Verfahren war, das Baby dazu zu bringen, in der Gegenwart zwei Ankerpunkte zu bekommen. Das wird mit dem Tastsinn und den Händen des Säuglings gemacht. Die dahinter stehende Theorie ist natürlich, dass der Kontakt mit der Gegenwart Kontakt mit dem materiellen Universum bedeutet. Indem man die Finger des Babys leicht schüttelt (ob dies nun angenehm oder unangenehm ist) und somit seine Aufmerksamkeit für eine bestimmte Zeit auf seine Finger lenkt – und indem man dies mindestens zwei oder mehr Stunden lang macht -, besteht die Möglichkeit, dass das Baby in die Gegenwart gebracht wird. Das ist natürlich ein Key-out eines Engramms.«
    (Hubbard, Lafayette Ronald, Das Fallbuch des Alten Herrn, a. a. O.)
    Der Vorschlag einer »Behandlung« des kranken Kleinkindes geht noch weiter, zwischendurch wird angeraten, das »Prozessing«, das für Tiere vorgesehen ist, durchaus auch bei Babys anzuwenden. Für diesen Schritt heißt es – und wir sind noch immer bei einer Heilbehandlung für ein leukämiekrankes Kind:
    »Man wird feststellen, dass neurotische und deprimierte Katzen, Hunde und Mäuse ihr soziales Verhalten ändern und wieder gesund werden, wenn dieser Prozess befolgt wird. (…) Von der letzten Methode (die für Tiere, d. Verf.) wird berichtet, dass mehrere Auditoren sie mit Erfolg angewendet haben. Körper, Gesichtsausdruck und Stimme des Säuglings werden als Kommunikationsmittel ignoriert. Der Auditor
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