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Kinder erziehen - die 101 wichtigsten Fragen und Antworten

Kinder erziehen - die 101 wichtigsten Fragen und Antworten

Titel: Kinder erziehen - die 101 wichtigsten Fragen und Antworten
Autoren: Xenia Frenkel
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angegriffen. Wahrscheinlich nicht ganz zu Unrecht vermuten sie hinter der Frage wenigerechtes Interesse als vielmehr Kritik an einer (vermeintlichen) Unsitte. Falls es sich nicht um eine wirklich schlechte Angewohnheit handelt, sollte man die Sache mit Humor nehmen und darüber hinwegschauen.
10 Was ist Quality Time?
    Vor ziemlich genau 40 Jahren wurde die Quality-Time erfunden. Die Idee dahinter ist: Es kommt nicht auf die Menge der Zeit an, sondern darauf, wie man sie nutzt. Da ist etwas dran. Wenn beide Eltern berufstätig sind, kann Quality Time unter der Woche die Rettung sein. Hier schon mal eine Idee: Die ersten 20 Minuten nach dem Nachhausekommen gehören ausschließlich der Familie. Bevor Mikrowelle und Fernseher angeworfen und Job und Schule abgefragt werden, heißt es Kuscheln, Lachen, Erzählen.
    Jetzt kommt das Aber: Selbst mit bestem Willen und perfekter Planung und Organisation lässt sich das Familienleben nicht so effizient gestalten wie ein Softwareunternehmen. Quality Time ist ein Erwachsenen-Konstrukt und nur sehr bedingt kompatibel mit den Bedürfnissen und dem Zeitverständnis von Kindern. Kinderzeit ist anders und vor allem langsamer als Erwachsenenzeit, die schnell und effektiv ist und immer sinnvoll genutzt werden will. Das bedeutet, Kinderzeit darf nicht ohne Not immer aufgeschoben werden. «Später habe ich Zeit», «morgen bestimmt». Wenn man Gefahr läuft, in dieses Mühlrad zu geraten, kann man sich vielleicht einmal fragen: Was ist, wenn es kein Morgen gibt?
    Eine geballte Quality-Stunde mit Superprogramm ist kein Alibi für ein schlechtes Elterngewissen. Kinder brauchen Sonntage im Schlafanzug, die gemeinsam mit Pfannkuchen essen, Uno spielen und einer lustigen Serie auf dem Familiensofa vertrödelt werden. Sie brauchen auch die stille Anwesenheit eines Elternteils, wenn sie lesen, Schulaufgaben oder Bastelarbeiten machen. Sie brauchen Eltern, die spontan Zeit haben, eine umständliche Inszenierung mit Kochtopfgetrommel im Kinderzimmerzu verfolgen und dafür auf einen «richtigen» Theaterabend oder Kinobesuch verzichten.
    Vor drei Jahren hat die amerikanische Filmemacherin Tiffany Shlain, Mutter von zwei Kindern im Alter von acht und sechs Jahren, den «National Day of Unplugging» initiiert. Freitags von Sonnenuntergang bis Sonnenuntergang am Samstag kein Handy, E-Mail, Skype und Twitter, und das Festnetz nur für Notfälle. Besuche sind willkommen, aber keine häuslichen Reparatur- und sonstigen Arbeiten. 24 Stunden ohne Termine, ohne festes Programm und ohne innere Stimme, die mahnt: ‹Eigentlich musst du aber…› Dafür Zeit zum gemeinsamen Essen und Spielen, zum Zuhören, Erzählen, Trösten, zum Herumalbern und Kuscheln. Eine Idee, der man sich anschließen kann: cultureun-plugged.com. Der größte Feind des Familienlebens ist nämlich nicht der Streit, sondern das genervte, gehetzte Nebeneinander.
11 Tagesmutter, Au-pair, Babysitter oder Leihoma – wer betreut mein Kind?
    Grundsätzlich gilt: Wem auch immer man sein Kind anvertraut, der braucht eine große Portion gesunden Menschenverstand, gute Nerven und ausreichend Fantasie. Dann wird sie (oder er) auch das Kind daran hindern, mit einem Bonbon im Mund oder einem Seil ins Bett zu gehen, obwohl das nicht auf der Liste der Verbote steht.
    Die Tagesmutter ist insbesondere für Kinder unter drei Jahren geeignet, weil sie eine individuelle Betreuung bietet. Im Prinzip kann jede Frau, die die Schulungsstunden des Jugendamtes absolviert hat, Tagesmutter werden (es gibt auch Tagesväter). Daher muss man in einem persönlichen Gespräch klären, ob sie wirklich für die Kinderbetreuung geeignet ist. Beschreibt sie ganz normale Unternehmungen für den Alltag mit Kindern, ist das ein gutes Zeichen. Macht sie hingegen große Versprechungen, darf man misstrauisch werden. In keinem Fall reicht es, dass die Tagesmutter erklärt, sie sei gern mit Kindern zusammen. Es braucht große emotionale Belastbarkeit, professionellesTraining und Erfahrung, um jedem Kind gerecht zu werden, wenn eines etwas kaputtmacht, während ein anderes die Hose voll hat und sich zwei weitere Kleinkinder in die Haare kriegen.
    Wichtig zu wissen ist auch, ob die Kinder im Wohnzimmer oder in einem Extraraum betreut werden und was sonst noch in der Wohnung passiert. Gibt es eigene größere Kinder, die betreut werden müssen, ist der Mann krank oder arbeitslos und die ganze Zeit zu Hause? Manche Tagesmütter schließen sich zusammen, so dass eine Art
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