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Killing time

Killing time

Titel: Killing time
Autoren: Beverly Barton
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rosa Nagellackflaschen und Lippenstift, und da einer mit kleinen Parfumflaschen … diese Ratte! Er kauft die Sachen gleich im Dutzend.«
    »Ich möchte, dass hier nichts angefasst wird«, sagte Bernie. »Wir lassen alles so liegen für die FBI -Spurensicherer. Versiegle die Wohnung und stell eine Wache an die Tür.«
    John nickte. »Ich muss Jim und Charlie anrufen, damit sie wissen, dass sie hinter dem Richtigen her sind.«
    »Nein, du kümmerst dich hier um alles. Ich werde Jim und Charlie verständigen.«
    »Bernie?« John runzelte die Stirn. »Bist du sicher? Jim wollte eigentlich nicht, dass du …«
    »Ich kann mich nicht länger raushalten. Jetzt nicht mehr. Jim wird das verstehen.«
     
    Jims Handy vibrierte. Er hatte den Klingelton stumm geschaltet und auf Vibrationsalarm umgestellt.
    »Ja?«
    »Jim, hier ist R. B. Hör zu, ich habe mit dem Collegedirektor geredet, und er gibt uns die Erlaubnis, das ganze College abzusuchen. Aber ich glaube, das müssen wir nicht. Ich habe Direktor Corbitt gesagt, dass es auf dem Campus noch ein altes Gebäude gibt, soweit ich mich erinnere, das vor Jahren gleichzeitig Hörsaal und Cafeteria war. Dieser Bau wird jetzt vom Theaterkurs und dem Chor für Aufführungen genutzt – und für Vorträge zum Gewaltpräventionsprogramm.«
    »Verdammt!«
    »Das Beste kommt noch. In den frühen Fünfzigern wurde ein Teil des Untergeschosses zum Bombenschutzkeller umgebaut, der aus mehreren Räumen besteht. Sie sind alle schalldicht, und einer von ihnen ist nur durch eine Art Luke zugänglich. Dieser Teil des Gebäudes wird seit zwanzig Jahren nicht mehr benutzt, nicht mal als Lagerraum.«
    »Dann hat er Robyn dort versteckt.«
    »Würde ich auch sagen.«
    »Ich werde sie finden, R. B. Und ich kriege ihn.«
    »Hör zu, Junge, du kannst dich nicht einfach irgendwie an ihn ranschleichen.«
    »Ich weiß.«
    »Direktor Corbitt hat mir beschrieben, wie man in den Bombenschutzkeller kommt«, sagte R. B. »Es ist ziemlich einfach, wenn man den Weg weiß.«
    Jim stieg aus dem Wagen und ging auf das alte Gebäude zu. Dabei folgte er Schritt für Schritt R. B.s Wegbeschreibung.
     
    Robyn lag auf dem Bett und starrte an die Decke, als sie glaubte, etwas zu hören. Sie tat es allerdings sogleich als Produkt ihrer Phantasie ab. Ihrer vollkommen übergeschnappten Phantasie, die von ihrer wahnsinnigen Angst angefeuert wurde.
    Ich drehe durch. Ich verliere den Verstand, dachte sie.
    Sie hatte keine Ahnung, wie lange sie schon in diesem einzelnen Raum mit den Betonwänden lag. Es mochten wenige Tage sein, vielleicht aber auch länger. In der ganzen Zeit hatte sie nichts gegessen. Anfangs war sie noch hungrig gewesen, doch das war jetzt vorbei. Zum Glück war sie ans Waschbecken gekommen, aus dem sie Wasser trank und an dem sie sich notdürftig wusch. Ein Handtuch oder einen Waschlappen gab es nicht. Und die einzige Seife war außerhalb ihrer Reichweite, in der improvisierten Duschkabine auf der anderen Seite des Waschbeckens und des WC -Beckens.
    Wo ist er? Warum kommt er nicht wieder?
    Wieder hörte sie ein Geräusch. Es war über ihr. Langsam richtete sie den Oberkörper auf, bis sie saß. Jemand öffnete eine Tür über ihr.
    Ihr Herz begann, wie verrückt zu rasen. War er zurückgekommen? Oder hatte sie vielleicht jemand anders gefunden? Sollte sie schreien oder lieber keinen Mucks von sich geben?
    »Hallo?«, rief sie. »Wer ist da?«
    »Ich bin es, Liebling. Hast du mich sehr vermisst?«
    O Gott, nein … Nein! Lass es nicht wahr sein.
     
    Jims Handy vibrierte, als er gerade ins Untergeschoss des alten Baus kam. Den Anweisungen R. B.s folgend, war er über die Hintertür in den Hörsaal gelangt. Und er hatte erleichtert ausgeatmet, als der Sicherheitscode, den R. B. von Direktor Corbitt hatte, auf Anhieb ein grünes Licht aufleuchten ließ.
    Nun zog er sich in eine dunkle Ecke zurück und klappte sein Handy auf.
    »Ja?«, flüsterte er.
    »Jim.«
    »Bernie?«
    »Hör zu, ich mach es kurz, okay? Ich war mit John bei der Durchsuchung. Wir haben alles gefunden – Fotos von den Opfern hier, eine Schachtel mit Nagellack, eine mit Lippenstift und alle anderen Geschenke.«
    »Schatz, ich muss Schluss machen. Danke, dass du mir bestätigt hast, was ich schon vermutete.«
    »Warte. Was ist los?«
    »Ruf R. B. an. Er erzählt dir alles.«
    Jim klappte sein Handy zu, klickte es wieder an seinen Gürtel und schaltete seine Taschenlampe auf niedrigste Dimmerstufe, ehe er langsam und vorsichtig
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