Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Killing Game

Killing Game

Titel: Killing Game
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
»Sieht nicht so aus, als hätte es einen großen Kampf gegeben. Hat er sie im Bett überrascht?«
    »Vielleicht hat er das Kissen benutzt«, meinte Sara.
    »Ein Vorschlag«, sagte Grissom, »während wir Hypothesen aufstellen, sollten wir auch gleich nach Beweisen suchen.«
    Diese Art Gereiztheit war für Grissom nicht gerade ungewöhnlich, dennoch fragte sich Sara, ob seine Erregungskurve seit der Abkanzelung durch Ecklie nicht doch ganz neue Höhen erklommen hatte.
    Warum dachte sie über so etwas nach und nicht über die Aufgabe, die vor ihr lag?
    Sie war müde und ein bisschen benebelt, aber schlimmer war, dass all diese politischen Machtkämpfe langsam ihren Tribut von ihr forderten – und auch von den anderen im Team. Wenn sie eines Tages selbst in eine gehobene Position aufrücken sollte, würden diese Erfahrungen sich bezahlt machen. Doch solange Ecklie noch an seinem Platz war, würde nichts dergleichen geschehen. Er würde ihr keinen entsprechenden Job anbieten, und sie würde die Beförderung von so einem Intriganten nicht annehmen, sollte er es dennoch tun.
    »Das Gesicht weist Leichenflecken auf«, sagte Grissom und holte Sara damit in die Wirklichkeit zurück. »Das Opfer muss also eine Weile auf dem Bauch gelegen haben, ehe es herumgedreht … oder transportiert wurde.«
    Nun trat Brass doch endlich näher. »Transportiert?«
    Grissom nickte. »Sie liegt hier im Bett, aber ihre Brille und ihre Pantoffeln sind unten.«
    »Die sind mir aufgefallen, allerdings habe ich den Zusammenhang nicht herstellen können. Guter Fang.«
    »Danke.«
    Ihre Augen wanderten Richtung Tür. Aber warum sollte der Angreifer Mrs Salfer nach oben tragen, nachdem er sie ermordet hat? Und wenn er oder sie deshalb gewartet hatte, damit sie Leichenflecken bekommen konnte … was war dann in der Zwischenzeit geschehen?
    »Hast du mich nicht gehört?«, fragte Grissom.
    »Was gehört?«, fragte Sara. »Tut mir Leid. Ich habe … nachgedacht.«
    »Denken ist erlaubt. Aber wir brauchen auch ein paar Fotos.«
    »Schon dabei«, sagte sie, erleichtert, sich endlich auf die Beweissicherung konzentrieren zu können.
    Sie nahm die Kamera aus ihrem Koffer heraus und richtete sie, Grissoms Anleitung folgend, auf die Leiche. Grissom deutete auf einen kaum erkennbaren Bluterguss am Hals der Frau, und Sara machte Nahaufnahmen. Er entdeckte Teppichfasern im Haar des Opfers, die Sara ebenfalls mit der Kamera festhielt, ehe er die Fasern sorgfältig in einen Beweismittelbeutel legte.
    »Der Schlafzimmerboden besteht aus Hartholz«, sagte die Kriminalistin und ließ die Kamera für einen Moment sinken. »Der einzige Teppich ist unten im Wohnzimmer.«
    »Wo sie auch ermordet wurde«, erklärte Grissom und schenkte ihr ein Lächeln. »Denk weiter.«
    Langsam arbeiteten sie sich aus dem Schlafzimmer heraus zurück ins Erdgeschoss und schließlich wieder hinauf ins Obergeschoss, um den Rest der Räumlichkeiten in Augenschein zu nehmen.
    Das Einzige, was sie nach all ihren Bemühungen vorzuweisen hatten, waren verschmierte Fingerabdrücke, die Grissom von fünf Tasten von der Tastatur des Alarmsystems abgenommen hatte und ein paar Fußabdrücke von dem mexikanischen Fliesenboden im Eingangsbereich, aber die waren kaum voneinander zu unterscheiden, nachdem all diese Personen – Rettungssanitäter, Streifenbeamte, Brass und die beiden Kriminalisten – das Haus nach dem Notruf betreten und verlassen hatten. Und das waren nur diejenigen, die Sara spontan einfielen. Die Fußabdrücke des Opfers waren vermutlich auch darunter … und begraben unter einem Haufen anderer Abdrücke dürften sich auch die des Mörders hier verbergen.
    Sie fanden ein offenes Fenster in einem rückwärtigen Schlafzimmer im Obergeschoss, das offenbar als Gästezimmer diente. Der kleine, saubere Raum enthielt ein Doppelbett, eine Kommode mit Spiegel gleich neben der Tür und eine kleine Schubladenkommode gegenüber dem Bett. Das Zimmer wirkte makellos sauber, ein Gästezimmer, das anscheinend nie einen Gast beherbergt hatte.
    Sara fotografierte das Fenster, und Grissom strich auf der Suche nach Fingerabdrücken mit einem Pinsel über Fenstersims und Rahmen, wie auch über Rahmen und Glas des Spiegels und die Oberseiten der beiden Kommoden. Dort fanden sie zwei Fingerabdrücke. Sara fotografierte sie pflichtgemäß, ehe Grissom sie abnahm.
    »Mrs Salfer?«, fragte Sara mit einem Nicken in Richtung der Fingerabdrücke.
    »Vermutlich«, entgegnete Grissom. »Ist dir an dieser
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher