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Killing Game

Killing Game

Titel: Killing Game
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Szenerie irgendetwas aufgefallen?«
    Sara blickte sich im Zimmer um und überlegte, was sie unten gesehen hatte. »Sehr sauber.«
    »Exakt«, entgegnete Grissom. »Es hat seit gestern Mittag geregnet und erst vor ein paar Stunden aufgehört. Der Boden draußen müsste noch aufgeweicht und schlammig sein, und wir müssten …«
    »Wasser oder feuchte Fußabdrücke am Boden finden.«
    Grissom nickte. »Die Leichenstarre verrät uns, dass sie letzte Nacht getötet wurde, vermutlich während der Sturm auf dem Höhepunkt war.«
    »Und trotzdem ist das Haus knochentrocken … ebenso wie die Leiche.«
    »Beweise lügen niemals«, stellte Grissom fest. »Aber jemand könnte versuchen, uns mithilfe der Beweise zu belügen.«
    Sara war nicht sicher, ob sie folgen konnte, sagte aber trotzdem: »Ja.«
    Draußen fanden sie Greg und Sofia hinter dem Haus. Greg hatte die Kamera in der Hand, während Sofia eine Messlatte neben einen Fußabdruck ins Blumenbeet legte. Hinter dem Fußabdruck an der Wand, unter dem offenen Fenster im Obergeschoss, lehnte die Aluminiumleiter.
    Grissom erzählte den beiden, was er und Sara drinnen gefunden hatten. »Und was haben wir hier?«, fragte er dann.
    »Zwei Fußabdrücke in der Erde«, erwiderte Sofia. »Aber etwas daran gefällt mir nicht.«
    »Was kann jemandem an einem Fußabdruck nicht gefallen?«, fragte Grissom unschuldig, während Sara erleichtert feststellte, dass sie ihm offenbar doch folgen konnte.
    Sofia war neu im Team, aber sie war klug genug, Grissoms Unschuldsmiene zu misstrauen. »Sehen Sie es sich selbst an, Grissom – und dann sagen Sie es mir.«
    Am Rand des Blumenbeets ging Grissom in die Knie und studierte die Fußabdrücke. Über seine Schulter hinweg beäugte auch Sara die Spuren. Die Abdrücke waren gleichförmig und überraschend scharf umrissen, bedachte man das Wetter der vergangenen Nacht. Die Leiter lehnte an der Hauswand, die Enden flach auf dem nassen Boden. Etwas gefiel auch ihr nicht, aber Sara konnte es nicht fassen.
    »Wisst ihr«, sagte Grissom und deutete auf die Fußabdrücke, »mir gefallen sie auch nicht.«
    Sofia nickte, und Greg schob sich etwas näher heran, um besser sehen zu können.
    »Sie sind zu scharf umrissen«, sagte Grissom. »Nach dem Wetter der letzten Nacht müssten diese Abdrücke verschmiert sein.«
    »Nicht einmal vor dem Mann’s Chinese in Hollywood könnte man bessere Abdrücke finden«, kommentierte Greg.
    Grissom blickte auf, und Greg zuckte zusammen, aber dann lächelte sein Vorgesetzter und sagte: »Gut getroffen, Greg.«
    Greg grinste.
    Sara grinste zwar nicht, aber sie nickte zustimmend.
    »Außerdem müssten sie tiefer sein«, bemerkte Sofia.
    »Tiefer?«, fragte Greg.
    »Ja«, stimmte Grissom zu. »Diese Abdrücke gehören zu Männerschuhen der Größe zehn. Nach der Tiefe dieser Abdrücke zu schließen wiegt der Träger der Schuhe aber nur … etwa hundert Pfund.«
    »Vielleicht ein Kind?«, meinte Greg.
    »Mit Schuhgröße zehn?«
    »Das gleiche Problem haben wir bei der Leiter«, sagte Sara mit einem Wink. »Hätte ein Mann mit einem für diese Schuhgröße normalen Gewicht die Leiter benutzt, wären die Leiterenden im Schlamm versunken, und das sind sie nicht.«
    »Und wo ist der Schlamm auf den Sprossen?«, fragte Grissom und erhob sich. »Sie sind sauber.« Die Hände in die Hüften gestemmt, sah er sich noch einmal um, schüttelte den Kopf und lächelte wissend. »Nein. Jemand denkt, er … oder sie … wäre besonders schlau. Das ist alles inszeniert. Drinnen und draußen. Ich hasse Schlauköpfe.«
    »Ganz meine Meinung«, stimmte Sofia zu. »Das alles ist nur gestellt.«
    Sara fühlte, wie sich Zorn in ihrem Magen ausbreitete. »Jemand hält uns für Idioten.«
    »Und das ist der zweite Fehler unseres Mörders«, gab Grissom zurück und bedachte seine Mitarbeiter mit einem Lächeln. »Der erste war zu glauben, wir würden jemanden, der einen Mord begangen hat, davonkommen lassen.«

Montag, 24. Januar, 18:30 Uhr
     
     
     
    Catherine Willows hatte wenig Interesse an internen Konflikten.
    Als Tatortermittlerin des LVPD bekam sie es schließlich jeden Tag mit Konflikten – besser gesagt deren Folgen – zu tun. Deshalb hatte sie sich stets bemüht, ihre Beziehungen offen und ehrlich zu halten. Sie war zwar nicht gerade konfrontationsfreudig, aber auch nicht grüblerisch oder in sich gekehrt. Sie konnte sich einem Problem stellen, ohne mit der Wimper zu zucken, ob es um ein Verbrechen ging, das sie aufklären sollte, um
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