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Killerspiele: Palinskis fünfter Fall (German Edition)

Killerspiele: Palinskis fünfter Fall (German Edition)

Titel: Killerspiele: Palinskis fünfter Fall (German Edition)
Autoren: Pierre Emme
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waren. Daraufhin ging der ganze Haufen aus Blech, Kunststoff und menschlichen Körperteilen in Flammen auf.
    Nach Ansicht der Gerichtsmedizin waren beide Männer durch den Druck der enormen Explosion sofort getötet worden. Wie später bekannt wurde, war die Detonation in der ganzen Stadt zu hören, der über dem Tatort aufsteigende Rauchpilz noch aus fünf Kilometer Entfernung zu sehen gewesen.
    Als Hauptkommissar Wiegele am Schauplatz des vermeintlichen Terroranschlags erschienen war, hatte er noch keine Ahnung, um wen es sich bei den beiden Opfern handelte.
     
    * * *
     
    Nachdem er die seltene und sehr wertvolle Armbanduhr, die die Explosion erstaunlich gut überstanden hatte, als die Dr. Bittners wiedererkannte, er hatte sie erst gestern bewundert, wurden ihm die schrecklichen persönlichen Implikationen dieses Falles bewusst. Er überließ es Helga Martens, auf die Kollegen vom LKA zu warten, und machte sich auf den Weg zum Haus der Bittners. Wo er die mit Abstand unangenehmste Pflicht seines gesamten bisherigen und sicher auch zukünftigen beruflichen Lebens zu erfüllen hatte.
    Wenigstens konnte Marianne jetzt endlich heiraten, schoss es ihm während der Fahrt durch den Kopf. Sogar kirchlich, wenn sie wollte.
    Gleich darauf genierte er sich aber schon fürchterlich für diese banalen, in dieser Situation absolut nicht angebrachten Gedanken. Andererseits war das, was ihm durch den Kopf gegangen war, absolut zutreffend und damit irgendwie tröstlich.
    Und er war sich sogar sicher, dass Bittner seine Freude an dieser Perspektive gehabt hätte.
     

Was sonst noch geschah:
     
    Freitag, 1. November
     
    Einige Stunden, nachdem Bittner und Kogler einträchtig in die Luft geflogen waren, hatten sich Palinski und Wilma im siebten Himmel befunden. Sie hatten einen wunderschönen Abend und eine sehr romantische Nacht im feudalen ›Schlosshotel‹ in Fuschl verbracht. Dabei waren sie sich nicht nur körperlich so nahe gekommen wie schon viele Jahre nicht mehr.
    Nein, es hatte sich auch ergeben, dass Wilmas sensibler Instinkt Palinskis Zurückhaltung gegenüber gewissen Vorkommnissen in Sizilien erspürt und sie vorsichtig begonnen hatte, ihn auszuhorchen.
    Vorerst hatte Palinski aber nicht reden wollen und sein Schweigen sich selbst gegenüber mit dem Schutz der Familie begründet. Mit der Zeit hatte sich seine Zunge aber gelockert. Letztlich war er sogar froh gewesen, sich seine Zweifel und Sorgen von der Seele reden zu können.
    Schließlich hatte sie ihn gefragt, wie er persönlich zu Don Vito stünde.
    »Der Mann ist sehr sympathisch, charmant, eine einnehmende Persönlichkeit«, hatte Palinski eingeräumt. »Andererseits würde er nicht zögern, mit einem Fingerschnipsen einen Menschen zum Tode zu verurteilen und bei der Hinrichtung auch noch zuzusehen. Eine ganz gefährliche Mischung, faszinierend und gleichzeitig abstoßend. Die Schöne und das Biest in einer Person, könnte man sagen.«
    Aber das Problem war ein anderes: »Ab einem bestimmten Punkt der Beziehung hat man das Gefühl, nicht mehr ›nein‹ zu ihm sagen zu können, ohne Schaden zu nehmen. Gleichzeitig weißt du aber auch, dass du genauso beschädigt wirst, wenn du sein Angebot annimmst. Es ist die reinste Zwickmühle.«
    »Ich glaube aber, dass er zu dir eine ganz spezielle Beziehung hat. Immerhin hast du seinem Enkel das Leben gerettet«, hatte sie ihm in Erinnerung gerufen.
    »Das wird mir eines Tages vielleicht das Leben retten, meine Seele aber nicht«, hatte Palinski melodramatisch eingeworfen und dann selbst darüber lachen müssen. »Na, warten wir es einmal ab. Vielleicht wird es nur halb so wild.«
    »Ich würde den Mann gerne einmal kennenlernen«, hatte Wilma ihm gestanden. »Gilt die Einladung noch?«
    Später in dieser Nacht hatten sie Pläne für die Zukunft gemacht und beschlossen, endlich doch den Sprung in die Ehe zu wagen. »Was hältst du davon, am Tag unseres 25-jährigen Jubiläums zu heiraten? Sozusagen eine astreine Silberhochzeit.«
    »Und danach fahren wir nach Sizilien und ich stelle dir meinen ›Paten‹ vor«, hatte er lachend gemeint. Dabei war er gar nicht sicher gewesen, ob ihm danach zumute war.
    Den Rest der Nacht hatten sie sich fest umschlungen gehalten, und Palinski hatte sich das erste Mal seit Tagen wieder sicher gefühlt. Solange diese Frau bei ihm war, konnte ihm nicht wirklich etwas passieren.
    Am Morgen hatte es eine riesige Überraschung gegeben.
    Sein Verleger Georg Maynar hatte sich bei Palinski
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