Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Killers: Roman (German Edition)

Killers: Roman (German Edition)

Titel: Killers: Roman (German Edition)
Autoren: Jack Kilborn , Blake Crouch
Vom Netzwerk:
und Fußketten stecken in den neuen Bodenösen. Aber sichergestellt? Nein, wenn du es genau wissen willst.« Beim letzten Satz wandte sie sich Carmichael zu und sah ihn fragend an.
    » Ich nehme Ihre Warnung zur Kenntnis.«
    » Heute Abend hat sie besonders schlechte Laune«, bemerkte Bernice. » Und das soll was heißen.«
    Carmichael lächelte. » Dann wird jeglicher Fortschritt recht offensichtlich sein. Würden Sie mir bitte den Weg zeigen, Jonas?«
    » Sicher. Aber wir sind noch nicht fertig. Wir müssen noch Ihren Aktenkoffer und Ihre Taschen durchsuchen. Sie haben doch sicherlich Das Schweigen der Lämmer gesehen. Selbst eine Büroklammer kann in den Händen so mancher Patienten zur Mordwaffe werden.«
    Dr. Carmichael ließ ein kurzes, aber gründliches Abtasten über sich ergehen.
    » Seien Sie vorsichtig da drin«, warnte Bernice ihn, sobald Jonas mit Dr. Carmichael fertig war.
    Der Mann, der sich Dr. Carmichael nannte, strich sich eine lange Strähne seiner schwarzen Haare aus der bleichen Stirn.
    » Ich bin immer vorsichtig«, erwiderte er.
    Jonas führte Carmichael durch eine Reihe von Türen, und als alle hinter ihnen ins Schloss gefallen waren, gingen sie einen dunklen, stillen Korridor entlang.
    » Sie ist hier drin«, meinte Jonas und gestikulierte in Richtung einer roten Tür, auf die ein Schild mit einem I-1 unter ein kleines Fenster geschraubt war.
    Jonas zog einen Schlüsselbund aus der Tasche und schloss die Tür auf.
    » Sollte etwas passieren, ganz gleich, was«, sagte er, » dann schreien Sie, so laut sie können!«
    » Ach, ich schreie heutzutage nicht mehr so viel.«
    » Es dient nur zu Ihrem Schutz, Doc. Glauben Sie mir. Etwas Schlimmeres als Alex gibt es nicht.«
    Carmichael ging an Jonas vorbei und öffnete die Tür zu Interviewzimmer eins.
    Innen war es um einige Grade kälter als im restlichen Gebäude.
    Durch das vergitterte Fenster an der hinteren Wand konnte Carmichael den Regen an der Scheibe hinablaufen sehen.
    Es blitzte.
    Es donnerte.
    Er schloss die Tür hinter sich und blickte die Frau an, die an einem kleinen Metalltisch saß.
    Alex Kork war eine Schönheit im klassischen Sinn. Oder zumindest ihre eine Hälfte. Ihre langen blonden Haare hingen ihr ins Gesicht und verdeckten zumindest hilfsweise eine rosafarbene, gummiartige Narbe, die sich von ihrer Stirn bis zum Kinn erstreckte.
    Die Gefangene beobachtete Carmichael, analysierte jede seiner Bewegungen, während sie selbst keinen Muskel rührte. Sie trug ein weißes, ärmelloses Top aus Baumwolle und eine dazu passende Hose. Die wohl definierten Muskeln ihrer Oberarme wurden durch ihre üppigen Brüste komplementiert. An den Füßen trug sie Schlappen mit dünner Gummisohle. Sie war an Fersen und Handgelenken mit Ketten gefesselt, die mit einer vertikal verlaufenden Kette verbunden waren. Letztere war lang genug, um durch eine in den Boden versenkte Öse zu führen.
    Carmichael streifte das Jackett ab und hängte es über die Rückenlehne seines Stuhls, gegenüber von Alex.
    » Macht es Ihnen etwas aus, wenn ich mich setze?«
    Alex antwortete nicht. Sie schien weder angespannt noch gelassen, aber sie schenkte Carmichael ihre ungeteilte Aufmerksamkeit.
    Carmichael zog den Stuhl unter dem Tisch hervor und ließ sich nieder.
    Einzig und allein der prasselnde Regen war zu hören, sonst nichts.
    Eine Weile lang öffnete keiner von ihnen den Mund.
    Endlich räusperte sich Carmichael. » Mir wurde erzählt, dass ich mein Leben riskiere, indem ich mich hier mit Ihnen treffe.«
    Alex’ Lippen zuckten, und die nicht vernarbte Hälfte verformte sich zu einem Lächeln. » Das Leben besteht aus Risiko. Mehr als hundertfünfzigtausend Menschen werden heute in aller Welt sterben. Glauben Sie etwa, dass die das gewusst haben, als sie aufgewacht sind?«
    » Sie denken viel über den Tod nach… Darf ich Sie Alex nennen?«
    Alex lehnte sich zurück, sodass ihr Busen den dünnen Baumwollstoff straffte. Sie trug keinen BH , und ihre Brustwarzen waren nicht zu übersehen.
    » Ich habe diesem Treffen beinahe nicht zugestimmt. Ärzte langweilen mich. Aber dann hat Jonas Sie mir beschrieben.« Ihre Zunge schoss hervor und leckte eine vernarbte Lippe. » Blasse Haut und lange schwarze Haare vergisst man nicht so leicht.« Schweigen. Dann: » Klar doch«, begann sie wieder, » Sie dürfen mich Alex nennen. Und ich denke beinahe so oft über den Tod nach wie über Sex– und das unaufhörlich.« Alex hob eine Augenbraue– die eine, die ihr noch
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher