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Killerinstinkt: Serienmördern auf der Spur (German Edition)

Killerinstinkt: Serienmördern auf der Spur (German Edition)

Titel: Killerinstinkt: Serienmördern auf der Spur (German Edition)
Autoren: Stephan Harbort
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ihm übelgenommen; dass er sich so ausgegrenzt hat. Aber er hat immer geguckt, dass es mir gutgeht. Und er hat versucht, alles von mir fernzuhalten, was irgendwie negativ war.«
    Den Ermittlern gelingt es, Günther Kozliks Handy zu orten, woraufhin er mit mehreren Zivilstreifen und einem Spezialeinsatzkommando quer durch Offenbach verfolgt wird. Schließlich parkt der Verdächtige seinen giftgrünen Maserati in der Innenstadt und mischt sich unter die Leute. Minuten später greifen die Fahnder zu und drücken den Verdächtigen bäuchlings auf das Trottoir. Günther Kozlik lässt sich widerstandslos festnehmen, hinter seinem Rücken klicken die Handschellen. Das Spiel ist aus.
    Nun beginnt für die Kriminalisten die Routinearbeit: Kontaktaufnahme mit der Staatsanwaltschaft, Auswertung und Bewertung der gesicherten Spuren, Befragung von Zeugen, Vernehmung und erkennungsdienstliche Behandlung des Beschuldigten, Vorbereitung einer Pressekonferenz.
    Am nächsten Morgen berichten Staatsanwaltschaft und Kripo den Medienvertretern von der Festnahme des Beschuldigten, der die Tat zwar bestreite, gegen den jedoch ein Haftbefehl erlassen worden sei. Allerdings seien die Beweggründe zur Tötung des Opfers und der genaue Tathergang noch unklar, man stehe eben noch am Beginn der Untersuchungen. Dennoch gibt sich der Polizeisprecher optimistisch: »Das Motiv werden die Ermittlungen der nächsten Tage ans Licht bringen.«
    »Das Motiv nicht zu kennen, ist für mich besonders schlimm. Ich würde gerne verstehen können, warum mein Mann das gemacht hat. Ich denke für mich immer noch, das kann nicht sein, dass er aus purer Mordlust gehandelt, dass er aus purer Lust am Töten wahllos Menschen erschossen hat. Das kann ich immer noch nicht begreifen. Ich glaube aber schon, dass es einen Grund gegeben hat, warum auch immer. Vielleicht wurde er erpresst. So stelle ich es mir lieber vor. Ich kann einfach nicht glauben, dass er wahllos und kaltblütig Menschen erschossen hat, gerade wenn ihm danach war. Dem zweiten Opfer hat er ein Holzkreuzchen auf die Genitalien gelegt. Mein Mann war aber gar nicht religiös, nicht im Mindesten. Was hat er damit denn bezweckt?«
    Günther Kozlik gibt während der Vernehmungen unumwunden zu, das Opfer gekannt zu haben, bestreitet jedoch vehement jeglichen sexuellen Verkehr mit ihm. Dass er Wilhelm Lohr am Tattag getroffen hat, streitet er dagegen nicht ab, aber das sei purer Zufall gewesen. Es komme eben schon mal vor, dass Schwule sich an Homosexuellen-Treffpunkten über den Weg laufen. Daraus könne man ihm aber doch keinen Strick drehen und ihn des Mordes verdächtigen, empört sich der Mann. »Ich bin unschuldig!«
    Nur dreizehn Tage nach dem Mord an Wilhelm Lohr müssen die Ermittlungsbehörden zurückrudern. Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz der Staatsanwaltschaften Kassel und Karlsruhe wird offiziell bekanntgegeben, dass sowohl Günther Kozlik als auch Justus Kramer zu Unrecht des Mordes beschuldigt worden sind. Der Grund für diese Einschätzung der Ermittler ist spektakulär und beunruhigend zugleich: Die Tötungen bei Eiterhagen und Rastatt wurden mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit von demselben Täter begangen. Denn ballistische Untersuchungen beim Bundeskriminalamt haben inzwischen ergeben, dass die in beiden Mordfällen gefundenen Projektile höchstwahrscheinlich aus demselben Lauf abgefeuert wurden. Jedenfalls handelte es sich in beiden Fällen um Munition, die in erster Linie von Sportschützen verwendet, aber seit 1996 nicht mehr hergestellt wird.
    »Für Waffen hatte er auch ein Faible. Allerdings hatte ich keine Ahnung, dass mein Mann Schusswaffen besaß. Ich wusste nur von diesem großen Gewehr, mit dem man Schwarzpulver verschießen konnte. Irgendwann hat er mal einen Schwarzpulverschein gemacht. Dann hatte er noch so eine kleine Pistole, damit hat er zu Silvester immer Kracher in die Luft geschossen. Mehr wusste ich nicht. Er konnte seine Vorliebe ja nicht so ausleben, weil er wusste, dass ich das überhaupt nicht mag. Jegliche Art von Waffen habe ich strikt abgelehnt und wollte sie vor allem nicht in der Wohnung haben. Er hatte aber ein kleines Schränkchen. Da habe ich aber nie reingeguckt, weil ich von Natur aus keine Frau bin, die Männern nachspioniert. Erst als die Polizei kam, hab ich gesehen, dass da auch viele Messer drin waren. Und dass er jede Menge Schmuckrevolver hatte, so große Dinger, womit man aber nicht mehr schießen kann.«
    Die Mordermittler in
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