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Kill Decision

Kill Decision

Titel: Kill Decision
Autoren: Daniel Suarez
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bisschen Zeit, die Sache zu regeln. Dafür zu sorgen, dass das Recht die Technologie einholt.»
    Er zuckte die Achseln. «Wir werden sehen …»

    Odin lenkte den Mietwagen durch die Außenbereiche von Shelbyville, vorbei an Pferdeweiden und adretten Wohnsiedlungen mit sattgrünen Bäumen und Rasenflächen. McKinney war tief in Gedanken. «Das ist jetzt wohl der Teil, in dem wir zu klären versuchen, was zwischen uns ist.»
    «Du weißt doch, wie ich in meiner Arbeit aufgehe. Und ich weiß, wie du in deiner aufgehst», sagte er mit undeutbarer Miene.
    Sie nickte, von widersprüchlichen Gefühlen überflutet. Dann bemerkte sie auf einmal, dass er in einen Park einbog, noch ein ganzes Stück von da, wo ihr Vater wohnte. «Wohin fahren wir? Ich dachte, wir hätten abgemacht, dass du mich direkt zum Haus meines Vaters bringst.»
    Er parkte und stellte den Motor ab. Sah sie dann an. «Ich habe gesagt, ich bringe dich zu deinem Vater.» Er deutete mit dem Kinn durch die Windschutzscheibe.
    McKinney sah ihren Vater allein auf einer Bank sitzen und völlig reglos auf einen kleinen Ententeich starren. «O mein Gott. Dad …»
    Sie stieg aus und ging mit tränenfeuchtem Gesicht über die Wiese von hinten auf ihn zu. Besann sich dann aber eines Besseren und blieb stehen, um sich die Tränen wegzuwischen und sich erst einmal zu fassen.
    Ihr Vater sah schmaler aus. Sein buschiges Haar war weißer geworden.
    Dann war sie schon fast bei ihm. Sie musste ihre ganze Selbstbeherrschung aufbieten, um nicht wieder in Tränen auszubrechen. «Dad …»
    Er drehte sich um, und im Moment, als er sie sah, war das Gesicht, das sie so vermisst hatte, wieder da. Es verzog sich langsam zu einem steifen Lächeln, und er stand auf und kam auf sie zu, immer schneller. «Meine Kleine …» Er schloss sie in die Arme und erdrückte sie fast, und jetzt liefen ihnen beiden die Tränen über die Wangen.
    «Ich dachte, ich hätte dich verloren.» Von Schluchzen geschüttelt, umklammerte er sie noch fester.
    Sie drückte ihn ebenfalls. «Nein. Ich bin noch da. Ich bin hier.»
    «Was ist denn passiert? Geht’s dir gut?»
    «Alles okay. Das Außenministerium hat mir geholfen, hierherzukommen, aber ich kann nicht bleiben.»
    Er beugte sich zurück und sah sie verwirrt an. «Aber warum denn? Und warum haben sie uns nicht benachrichtigt? Warum hast du nicht angerufen aus … ich verstehe das alles nicht.»
    «Ich erklär’s dir später.» McKinney drehte sich um und sah Odin vom Wagen aus zuschauen. Er nickte ihr zu.
    «Hey!» McKinney machte sich los, um ihrem Vater in die Augen zu sehen. «Da ist jemand, den ich dir vorstellen will.»
    Er hielt, noch immer lächelnd, ihr Kinn umfasst. «Ich kann gar nicht glauben, dass du’s wirklich bist. Dass du hier bist, heil und gesund.»
    McKinney winkte und rief Odin zu: «Komm her, du Feigling!»
    Odin schien gequält zu seufzen, stieg aber aus und kam heran.
    McKinney erklärte ihrem Vater: «Dad, das ist der Mann, der mir das Leben gerettet hat.»
    Ihr Vater blickte auf Odin und dessen ausgestreckte Hand, doch plötzlich veränderte sich sein Gesichtsausdruck, und er ignorierte die Hand, um Odin stattdessen fest in die Arme zu schließen. «Mein Gott, danke. Danke, dass Sie uns mein Mädchen zurückgebracht haben.»
    McKinney sah die Emotionen in Odin einander jagen.
    Ihr Vater hielt ihn immer noch fest umarmt und klopfte ihm auf den Rücken. «Danke.»
    Odin nickte. «Gern geschehen, Mr. McKinney.»
    Ihr Vater trat einen Schritt zurück, um Odin anzusehen. Er streckte ihm die Hand hin. «Wie ist Ihr Name, mein Sohn?»
    McKinney schüttelte den Kopf. «Dad, er kann dir nicht –»
    Odin schüttelte ihrem Vater die Hand. «David Shaw, Sir.»
    McKinney sah ihn verblüfft an.
    «David. Es ist mir eine Ehre. Ich weiß nicht, wie ich Ihnen je dafür danken soll, dass Sie sie mir wiedergebracht haben.»
    «Nicht nötig, Sir.»
    «Ihr müsst mir alles erzählen.» Ihr Vater bedeutete ihnen, mit ihm den Parkweg entlangzuspazieren, und beugte sich zu Odin, während er seine Tochter unterhakte. «Was in aller Welt ist dort in Afrika passiert? Ich habe Privatdetektive angeheuert und –»
    «Gleich, Dad. Zuerst musst du mir einen Gefallen tun.»
    «Alles, meine Kleine. Alles, was du willst.» Er lächelte.
    «Kannst du mir mal eben dein Handy geben?»
    «Oh, um deine Brüder anzurufen? Sicher doch. Mein Gott, sie werden ja so froh sein …» Er griff in seine Jackentasche und hielt ihr sein Handy hin.
    McKinney
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