Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kiesgaerten

Kiesgaerten

Titel: Kiesgaerten
Autoren: Bernd Hertle
Vom Netzwerk:
Gartenkultur bereits einen höheren Wasserbedarf aufweisen.
    Gäste vom Mittelmeer
    Eine große Zahl typischer Kiesgartenpflanzen stammt aus dem Mittelmeergebiet. Auf locker bewachsenen, kargen Untergründen, den sogenannten Garigues, trotzen Halbsträucher wie Lavendel, Heiligenkraut oder Thymian der Trockenheit. In der sommerlichen Hitze hüllen sie ganze Landstriche in ihren köstlichen Duft. Auch zahlreiche Stauden wie Spornblumen oder Polster-Seifenkraut begegnen uns im Süden immer wieder an sonnigen und trocken-heißen Stellen. Wie die Halbsträucher und viele mediterrane Gräser sind sie bei uns meist ausreichend winterhart und deshalb ausgezeichnete Kandidaten für einen mediterran geprägten Kiesgarten.
    Heimische Vertreter
    Viele in Mitteleuropa beheimatete Arten machen es sogar möglich, einen Kiesgarten ganz als »Naturgarten« anzulegen, in dem ausschließlich heimische Pflanzen wachsen. Und sie brauchen sich wahrlich nicht vor ihren exotischeren Verwandten zu verstecken: Attraktive Gestalten wie Adonisröschen, Küchenschelle, Frühblühender Thymian, Berg-Aster oder Königskerzen besitzen nicht nur als Nektarlieferanten für die Tierwelt eine hohe Anziehungskraft, sondern vertragen auch Trockenheit und magere Böden. Sie entstammen speziellen Pflanzengesellschaften, den Trocken- oder Magerrasen. Diese sind auf flachgründigen, wenig Wasser haltenden Böden und oft auf nach Süden oder Südwesten ausgerichteten Hängen zahlreicher Mittelgebirge wie der Schwäbischen Alb oder dem Kaiserstuhl zu finden.
    Die Mischung macht’s
    Es kann reizvoll sein, Kiesgartenpflanzen entsprechend ihren Heimatarealen im Garten zu gruppieren. Obgleich sie aus unterschiedlichsten Regionen stammen, ist dies jedoch keinesfalls nötig. Schließlich stellen sie alle die gleichen Ansprüche an den Standort. Sie können die Pflanzengäste aus den Steppen Asiens, den Prärien Nordamerikas, vom Mittelmeer oder aus unseren Breiten also nach Herzenslust kombinieren.
    Kiesgärten können mediterranen Flair in Ihren Garten bringen: Salbei, Thymian, Lavendel und Heiligenkraut sind zwar im Mittelmeergebiet zu Hause, gedeihen aber auch bei uns. Nur auf den Olivenbaum müssen Sie verzichten.

    Pflanzen mit Charakter
    Fast wie ein Aquarell: Filigrane Pflanzen wie Mexikanisches Federgras, Purpur-Witwenblume oder Blauraute verleihen dem Kiesgarten duftige Leichtigkeit.
    Kiesgärten haben eine ganz spezielle Ausstrahlung, die sich deutlich von der anderer Gartentypen unterscheidet: Oft sind es die bläulichen oder grau-silbrigen Blätter der Stauden und die filigranen Halme der Gräser, die dem Kiesgarten sein eigenes Gesicht verleihen. Üppige, großspreitige Blattorgane finden sich nur selten. Der Kiesgarten imponiert mit zartem Charme. Er wirkt meist duftig und leicht. Zarte Linien und graziöse Formen überwiegen.
    Das ist kein Zufall. Denn das Aussehen der Pflanzenarten und ganzer Pflanzengesellschaften ist das Ergebnis einer Entwicklung über Jahrtausende hinweg. Es spiegelt die Anpassung der Pflanzen an ihren Standort wider.
    Und weil Pflanzen im Wettbewerb um Raum, Wasser, Nährstoffe und Licht unterschiedlichste Überlebenstrategien entwickelt haben, sind in diesem Prozess ganz verschiedene Pflanzenformen mit typischen Merkmalen entstanden. Wer sie richtig interpretieren kann, weiß, welche Standorte diese Pflanzen im Garten bevorzugen. Beispielsweise zeigen Waldpflanzen frische, saftig grüne Blätter. Steingartenpflanzen wachsen besonders gedrungen, während Sumpfpflanzen besonders üppig und häufig auch hochwüchsig sind.
    Die Pflanzen des Kiesgartens stammen dagegen von trockenen Standorten. Sie müssen unter schwierigen Bedingungen mit Wasser sparsam haushalten und haben daher raffinierte Mechanismen entwickelt, um mit wenig Wasser auszukommen.
    Sinne
    schulen
    Den Kiesgarten erleben heißt auch, unterschiedliche Blätter zu fühlen. Besonders flauschiges, weiches Laub besitzen Woll-Ziest, Seidige Königskerze, Silber-Salbei und Kretische Schwarznessel. Glatte, fast gummiartige Blätter haben Spornblumen, Felsen-Fettblatt und Fetthennen. Richtig kratzbürstig sind dagegen Edeldisteln, Kardendistel & Co. Blätter von Blaustrahlhafer, Bart-Iris und Spornblumen besitzen eine bläuliche Wachsschicht, die sich abreiben lässt.
    Klare und markante Formen: Halbsträucher wie verschiedene Heiligenkraut-Arten passen ebenso gut in den Kiesgarten wie ausdrucksstarke Edeldisteln.
    Schutz vor Verdunstung
    Ein typisches Merkmal vieler
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher