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Kiesgaerten

Kiesgaerten

Titel: Kiesgaerten
Autoren: Bernd Hertle
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Staudenteppiche wechseln sich mit höher wachsenden Arten und mit schlanken Gräsern ab – es entsteht eine lebendige Vielfalt.
    Wie soll Ihr Kiesgarten aussehen? Natürlich und ungezähmt oder sanft arrangiert? Üppig oder zurückhaltend bepflanzt? Dank der reichen Pflanzenauswahl haben Sie viele Möglichkeiten, Ihrem Kiesgarten ein unverwechselbares Gesicht zu geben. Patentlösungen und Rezepte gibt es freilich nicht. Deshalb sollten Sie sich im Vorfeld genug Zeit nehmen, Ihren Kiesgarten sorgfältig zu planen. Gelungen ist die Gestaltung Ihres Gartens dann, wenn die Pflanzen gedeihen und das erzielte Ergebnis Ihren Wünschen entspricht. Setzen Sie Ihre Ansprüche nicht zu gering an. Und wenn Sie allein nicht zurechtkommen, können Sie sich von einem guten Landschaftsarchitekten weiterhelfen lassen.
    Welche Gestaltungsvariante die beste für Sie ist, hängt – neben Ihren Wünschen – im Wesentlichen ab vom Stil Ihres Hauses, seiner Umgebung und der Größe Ihres Gartens oder des Gartenteils, in dem Ihr Kiesgarten entstehen soll. Und auch wenn die Pflege eines Kiesgartens nicht sehr aufwendig ist: Überlegen Sie schon bei der Planung, ob Sie die später notwendigen Pflegearbeiten leisten können und wollen (-> > ).
    Harmonie oder Spannung?
    Grundsätzlich haben Sie zwei Möglichkeiten: Entweder stehen Haus und Garten im Einklang miteinander oder in einem reizvollen Spannungsverhältnis. Je nach Stil des Hauses können Sie dies durch eine formale oder eher freie Gestaltung verwirklichen.
    Formale Gestaltungen – das Setzen von Pflanzen in regelmäßigen Abständen, Reihen oder Linien – können eine geeignete Lösung im Umfeld moderner Gebäude sein, deren Architektur von Stahl und Glas geprägt wird (-> >
). Hier greifen zum Beispiel Reihen aus in Form geschnittenen Lavendelbüschen und Schleifenblumen oder in gleichmäßigen Abständen gepflanzte Gräser die Geradlinigkeit der Architektur auf und führen sie im Garten weiter. Damit ein harmonisches Gesamtbild entsteht, sollten im Idealfall die Grundform des Gartenraums und die sichtbaren Kiesflächen ebenfalls geometrische Grundformen aufweisen.
    Bisweilen kann es jedoch reizvoll sein, einer klaren, nüchternen Architektur eine Pflanzung im freien Stil entgegenzusetzen (-> >
). Spannung entsteht dabei aus dem Kontrast zwischen der Regelmäßigkeit der Architektur und der ungezügelten Lebendigkeit der Pflanzen. Eine freie, wiesenartige Pflanzung, die sich eventuell sogar in der Glasfassade Ihres Hauses spiegelt, vermittelt Weite und scheint an den strengen Linien der häuslichen Architektur zu »kratzen«. Solche Lösungen bieten sich vor allem für große, weiträumige Kiesgärten an. In kleineren Gärten realisieren Sie besser wohltemperierte Kompositionen, die durch Rhythmik (-> >
), Farbenspiel (-> >
) und Formensprache ( >
) begeistern. Ein umschlossener Gartenraum ermöglicht zudem eine regelmäßige Pflanzung auf begrenzter Fläche.
    In ländlichen Regionen fügt sich eine strenge, formale Gestaltung dagegen nur selten harmonisch in die Umgebung ein. Um den dörflichen Charakter zu wahren, ist es hier von Vorteil, sich für eine freie Gestaltung zu entscheiden und die Pflanzen in lockerer Weise anzuordnen.
    Spartanisch oder üppig?
    Egal ob Sie sich eher für eine freie oder für eine formale Gestaltung entscheiden: Überlegen Sie vorab, ob Sie einen üppig bepflanzten Kiesgarten wünschen oder ob Sie eine Variante bevorzugen, bei der nur wenige Pflanzen bewusst in Kontrast zu den Kies-, Splitt- oder Schotterflächen gesetzt werden. Wenn Sie sich für letztere Möglichkeit entscheiden, sollten Sie die Pflanzen nicht zufällig, sondern sehr bewusst platzieren. Wählen Sie ausdrucksstarke Charaktere wie Palmlilien, Schwertlilien oder markante Disteln, die aufgrund ihres stark gegliederten Aufbaus ins Auge fallen. Setzen Sie diesen aufregenden Pflanzenpersönlichkeiten zurückhaltende Formen entgegen, die durch eine geschlossene und gleichmäßige Oberfläche ruhig wirken. Stets sollten Sie dabei den Kontrast zwischen der Dynamik von sich im Lauf der Zeit immer wieder verändernden Pflanzen und der Statik des Steinmaterials berücksichtigen.
    Eines ist für eine reduzierte Bepflanzung besonders wichtig: Vermeiden Sie, dass bepflanzte und unbepflanzte Areale gleich groß sind. Einem solchen Gartenentwurf fehlt die Spannung, er wirkt leicht langweilig. Nur aus ungleichen Flächen resultieren letztlich interessante und trotz zurückhaltender Bepflanzung
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