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Kiesgaerten

Kiesgaerten

Titel: Kiesgaerten
Autoren: Bernd Hertle
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Orientalische Iris und Fackellilien fühlen sich im Vorfeld der Mauer wohl.
    Fließende Grenzen
    Falls Sie einen großzügigen und weitläufigen Garten wünschen, können Sie diesen so gestalten, dass er nur zu einem Teil aus einem Kiesgarten besteht, der von seinen Rändern aus schrittweise und wie selbstverständlich in benachbarte Gartenbereiche übergeht. Diese beinhalten abweichende Themen und eine andere Pflanzenwelt. In jedem Fall sollten Sie ein unvermitteltes Aufeinandertreffen der sanften Grautöne trockenheitsverträglicher Arten mit üppiger, saftig grüner Vegetation vermeiden und mit einer geschickten Pflanzenwahl für fließende Übergange sorgen: So können unterschiedlich hohe Stauden das Kiesgarten-Areal mit den Gehölzen an der Gartengrenze verbinden. Ebenso sollte der Wechsel von den trockeneren Bereichen des Kiesgartens zu den feuchteren Gartenzonen einfühlsam erfolgen, indem sich am Rand des Kiesgartens allmählich Pflanzen für frischere Standorte anschließen. Wenn Sie an den Nahtstellen diesseits und jenseits der gedachten Grenze Pflanzen verwenden, die sowohl Trockenheit als auch etwas feuchtere Standorte akzeptieren, vernetzen Sie beide Bereiche, und die Gartenszenerie erhält ein natürliches Erscheinungsbild.
    Mauern und üppig bewachsene Zäune begrenzen den Garten. Kiesflächen lassen den Raum trotzdem weit und großzügig wirken.
    Hoch und tief, feucht und trocken: Kiesgärten am Hang
    Sonnenexponierte Hanglagen sind meist ein perfekter Standort für einen Kiesgarten. Hier können Sie ein reizvolles Gartenbild gestalten, indem Sie im Übergang zur Senke Pflanzen für frischere Böden verwenden. Ist das Areal groß genug, können Sie an der tiefsten Stelle sogar einen Teich anlegen, der hier ganz natürlich wirkt.
    Natur
    beobachten
    Durch eine geschickte Pflanzenauswahl wird Ihr Kiesgarten zum Magnet für Schmetterling & Co. Tagpfauenauge und Admiral fliegen nicht nur auf den Schmetterlingsstrauch. Auch Igelkopf, Berg-Astern und Fetthennen sind als Nahrungsquelle begehrt. Taubenschwänzchen umschwärmen die Spornblume. Bienen, Hummeln und Schwebfliegen wiederum laben sich an Dost, Thymian, Lavendel, Katzen- oder Bergminze.

    Aus nah und fern: Heimat der Pflanzen
    Die orangerot blühende Knollige Seidenpflanze stammt wie der benachbarte Gelbe Igelkopf aus den Prärien Nordamerikas.
    Die meisten Gartenpflanzen stammen aus Breiten, die ein ähnliches Klima aufweisen, wie wir es in Mitteleuropa kennen. Neben Arten aus Europa finden sich daher viele west- und ostasiatische sowie zahlreiche nordamerikanische Gäste in unseren Gärten. Die meisten Kiesgartenpflanzen kommen ebenfalls aus diesen Regionen, jedoch aus Gebieten, die von jeher trockener sind als unsere mitteleuropäischen Gärten. Sie sind daher geradezu prädestiniert, immer längere sommerliche Trockenperioden unbeschadet zu überstehen.
    Gäste aus dem Osten
    In Südosteuropa sind es die baumlosen Steppen und weiten Graslandschaften – beispielsweise die ungarische Puszta –, die eine Vielzahl von Kiesgartenpflanzen beheimaten. Ähnliche Pflanzengesellschaften begegnen uns im Umfeld des Schwarzen Meers oder in Innerasien. Weil sie weit von allen Ozeanen entfernt liegen, sind diese Regionen geprägt durch lang anhaltende Sommertrockenheit. Bäume und höhere Sträucher können hier nicht mehr wachsen. Vielmehr werden die Steppen von Gräsern, niedrigen Halbsträuchern, trockenheitsverträglichen Stauden sowie einer Reihe von Zwiebel- und Knollenpflanzen besiedelt. Viele attraktive Gartenpflanzen wie das Rispige Schleierkraut, Steppen-Wolfsmilch, Tatarenschleier und zahlreiche Federgras-Arten entstammen den südosteuropäischen und asiatischen Steppen. Da sie im Garten ohne zusätzliche Wasserversorgung auskommen, bringen sie beste Voraussetzungen für die Verwendung im Kiesgarten mit.
    Gäste aus den nordamerikanischen Prärien
    Ähnliche Wachstumsbedingungen herrschen in den nordamerikanischen Prärien vor. Auch dies sind weite Graslandschaften. Im Regenschatten der Rocky Mountains liegt die Kurzgrasprärie. Sie beherbergt viele niedere trockenheitsverträgliche Gräser wie das Moskitogras, ebenso winterharte Kakteen wie den Vieldornigen Feigenkaktus oder Stauden wie die Wüstenmalve (Sphaeralcea coccinea) oder Mohnmalve (Callirhoë involucrata). Nach Osten zum Atlantik hin nehmen die Niederschläge zu. In Mischgras- und Hochgrasprärien gedeihen hier höherwüchsige Arten wie Prärie-Borstgras und Rutenhirse, die in
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