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KGI: Blutiges Spiel (German Edition)

KGI: Blutiges Spiel (German Edition)

Titel: KGI: Blutiges Spiel (German Edition)
Autoren: Maya Banks
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»Wieso erfahre ich so etwas immer als Letzte?«
    Garrett lächelte. Es laut ausgesprochen zu haben, erfüllte ihn mit neuer Entschlossenheit. Sarah gehörte hierher, zu ihm. Zu seiner Familie. Zu Menschen, die sie liebten und akzeptierten. Er musste sie nur noch davon überzeugen.

41
    Sarah saß auf der Veranda der Strandhütte, in der alles begonnen hatte. Sie war müde. Wie betäubt. Völlig erschöpft. Ihr Kopf war ein einziges Chaos. Und sie vermisste Garrett mit jedem Atemzug.
    Adam Resnick hatte sie mehrere Tage hintereinander befragt, wenn auch sehr höflich. Er hatte dafür gesorgt, dass sie alles bekam, was sie brauchte. Man hatte ihr Essen gebracht, sie bedient und überhaupt behandelt, als wäre sie ein wichtiger Gast und nicht die Schwester eines von der CIA gesuchten Verbrechers.
    Es hatte wehgetan, die Wahrheit über ihren Bruder zu erfahren. Sie hatte gewusst, dass er in fragwürdige Geschäfte verwickelt gewesen war, aber das Ausmaß seiner Aktivitäten hatte sie dann doch schockiert. Sie war entsetzt darüber, was er alles auf dem Kerbholz hatte. Er hatte Menschen umgebracht. Leben ruiniert. Irgendwann hatte sie sich die Ohren zugehalten und Resnick angefleht, mit der Auflistung von Marcus’ mannigfachen Verbrechen aufzuhören.
    Sie hatte ihnen nicht helfen können. Wenn sie gekonnt hätte, hätte sie es getan. Aber Marcus hatte ihr nie irgendetwas erzählt. Diesen Teil seines Lebens hatte er konsequent von ihr ferngehalten, damit ihr daraus keine Schwierigkeiten erwuchsen.
    Sie hatte Resnick die Nummer ihres Auslandskontos gegeben, auf das Marcus ihr Geld überwiesen hatte. Nachdem sie nun genau wusste, wie er an dieses Geld gekommen war, würde sie es sowieso nie wieder anrühren.
    So kam es, dass sie jetzt quasi pleite war. Auf ihrem eigenen Konto waren noch knapp tausend Dollar. Hätte Resnick ihr nicht angeboten, ihr ein Dach über dem Kopf zu besorgen, wo immer sie wollte, hätte sie es sich nicht leisten können, hierher zurückzukommen.
    Dies war genau der Ort, an dem sie sich darüber klar werden wollte, wie es weitergehen sollte. Hier hatte sich ihr Leben unwiderruflich verändert. Natürlich hatte es sich bereits in dem Moment verändert, als Allen Cross sie vergewaltigt hatte, aber hier auf der Insel war ihr ein neuer Anfang geschenkt worden – dank Garrett. Doch dann hatte er sie vernichtet, tausendmal schlimmer als Allen Cross. Es war wirklich Ironie des Schicksals.
    Drei Tage lang hatte sie nur auf der Veranda gesessen und aufs Wasser gestarrt, ohne irgendetwas wahrzunehmen. Sie hatte keine Ahnung, was sie jetzt tun sollte. Über kurz oder lang würde sie eine Entscheidung treffen müssen. Sie konnte sich nicht den Rest ihres Lebens verstecken.
    Es hätte sie nicht überraschen sollen, als sie Garrett über den Strand auf ihr Haus zukommen sah. Und doch war es ein Schock. Sie musste ihre ganze Willenskraft aufbieten, um nicht ins Haus zu flüchten und die Tür hinter sich zuzusperren.
    Stattdessen blieb sie so gelassen wie möglich sitzen und beobachtete, wie er näher kam.
    Er trug Jeans und T-Shirt. Nach seiner genervten Miene zu urteilen und wie er immer wieder seine Füße schüttelte, musste er auf dem Weg vom Ort hierher jede Menge Sand in seine Tennisschuhe bekommen haben. Offensichtlich hatte er von seinem vorherigen Aufenthalt nichts gelernt.
    Als er bereits recht nah war, sah sie, dass er etwas in der Hand hielt. Sie zwang sich, den Blick abzuwenden und aufs Meer hinauszustarren.
    Nach kurzem Zögern setzte er sich neben sie auf die Stufe. Genau wie vor ein paar Wochen. Er spielte mit dem Gegenstand in seiner Hand und hielt ihn ihr dann hin, bis sie endlich den Blick darauf richtete.
    Ein Lächeln huschte über ihre Lippen. Wieso musste sie lächeln, wenn doch alles in ihr derart schmerzte?
    »Diesmal fahre ich die ganz großen Geschütze auf«, sagte Garrett und hob den Karamell-Schokoriegel hoch. »Diesmal halte ich nichts zurück.«
    Er legte ihn ihr in den Schoß und starrte dann genau wie sie aufs Meer hinaus.
    »Ich liebe dich, Sarah.«
    Sie schnappte nach Luft. Wieder einmal zerbrach ihr Innerstes in tausend Teile. Ihr Herz schmerzte wie eine tiefe Wunde, und sie versteifte sich so sehr, dass sie zitterte. Sie wollte aufspringen, aber er packte sie am Handgelenk und hielt sie fest.
    »Bitte«, sagte er leise. »Hör mich an.«
    Sie konnte ihn nicht ansehen, sonst hätte sie endgültig die Fassung verloren. Rasch schloss sie die Augen, um die Tränen
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