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KGI: Blutiges Spiel (German Edition)

KGI: Blutiges Spiel (German Edition)

Titel: KGI: Blutiges Spiel (German Edition)
Autoren: Maya Banks
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wie viel. Alles. Ich gebe Ihnen alles, was sie wollen.«
    Verächtlich zuckte Marcus’ Mundwinkel. »Sie könnten sich nicht einmal meine Schuhe leisten.«
    Sein Finger drückte fester auf den Abzug. In Cross’ Augen konnte er das Entsetzen sehen, das die Erkenntnis auslöste, dass er sterben würde.
    Cross stürzte zur Seite. Das Geräusch der Kugel, als sie seine Brust durchschlug, hallte von den Wänden des geräumigen Büros wider. Cross schlug auf dem Boden auf, die Arme in seiner Verzweiflung ausgestreckt. Blut sickerte durch das weiße Seidenhemd, immer mehr, je heftiger er nach Atem rang.
    Wie sehr Marcus dieses Schwein auch möglichst langsam sterben sehen wollte, er musste die Sache nun zu Ende bringen. Er hob die Waffe und zielte genau zwischen Cross’ Augen. Dieser hatte die Ausweglosigkeit erkannt und akzeptierte seinen Tod. Marcus drückte ab und ging, zufrieden, dass der Gerechtigkeit Genüge getan war.
    Das Taxi blieb abrupt vor dem Gebäude stehen, in dem Sarah Daniels sechs Monate lang gearbeitet hatte. Seit einem Jahr war sie nicht mehr dort gewesen. Der bloße Gedanke, das Firmengebäude von Cross Enterprises zu betreten, machte sie buchstäblich krank.
    Sie warf dem Taxifahrer einen Zwanzigdollarschein hin und ignorierte dessen Angebot, ihr den Rest herauszugeben. Unbeholfen öffnete sie die Tür und eilte auf das Hochhaus zu.
    Die Eingangshalle war leer. Der Wachmann war nicht auf seinem Posten. Kam sie zu spät? Was hätte sie dem Mann überhaupt sagen wollen? Dass ihr Bruder auf dem Weg hierher war, um Stanley Cross zu töten?
    Sie rannte zum Aufzug, hämmerte auf den Aufwärts-Knopf und betete insgeheim, dass er im Erdgeschoss sein möge. Mit einem erleichterten Stoßseufzer zwängte sie sich durch die aufgleitenden Türen.
    Sie drückte den Knopf zum zwanzigsten Stock und danach wiederholt den Knopf, um die Tür zu schließen.
    Schnell. Schnell. Schnell.
    Sie musste es rechtzeitig schaffen. Sie würde Marcus aufhalten.
    Dumm. Strohdumm.
    Sie hätte es wissen müssen. Sie hatte die Wut in Marcus’ Augen gesehen. Äußerlich war er viel zu ruhig gewesen und viel zu gefasst, als er ihr mitteilte, dass er sie fortbringen würde. Sie hatte nicht widersprochen. Sie hatte ihm alle Entscheidungen überlassen. Sie hatte nicht einmal gewusst, wohin die Reise ging, nur dass Marcus’ Privatjet voll aufgetankt auf sie wartete.
    Endlich war sie oben. Sie lief in den Empfangsbereich und auf Allens Büro zu. Die Tür stand weit auf. Sie sah Marcus von der Seite, wie er soeben die Pistole wieder in den Hosenbund steckte.
    Entsetzt sah sie Allen Cross auf dem Boden liegen mit blutbeflecktem weißem Hemd.
    Sie hob die Hand zum Mund und trat rasch zurück.
    Oh Gott. Oh Gott. Oh Gott.
    Sie kam zu spät. Sie hatte es nicht rechtzeitig geschafft.
    Allen war tot. Marcus hatte ihn ermordet.
    Oh Gott.
    Ihr wurde übel. Beinahe wäre sie auf ihrem langsamen Rückzug über die eigenen Füße gestolpert. Sie musste fort von hier. Bald würde die Polizei auftauchen. Oder? Kein Mensch konnte doch so einfach in ein Bürogebäude hineinspazieren und jemanden erschießen.
    Sie drehte sich um und lief zum Lift. Sie betete, dass er noch da war, denn am Wochenende waren immer mindestens zwei der Aufzüge außer Betrieb. Blieben auf dieser Seite des Hochhauses immer noch zwei, die funktionieren sollten.
    Sie drückte den Daumen auf den Abwärts-Knopf und hielt den Atem an. Notfalls würde sie die Treppe nehmen. Die Tür glitt auf, und sie stolperte hinein. Sie hämmerte auf den Knopf zum Erdgeschoss und drehte sich in dem Moment um, als die Tür zuging. Nur wenige Meter entfernt von ihr stand Marcus mit erstarrter Miene.
    »Sarah …«
    Die Tür war zu und schnitt ihm das Wort ab. Der Aufzug fuhr nach unten. Sarahs Magen rebellierte.
    Sie war nicht in der Lage zu verarbeiten, was sie gerade gesehen hatte. Marcus hatte Allen Cross getötet. Sie spürte nicht das geringste Bedauern. Nur Angst. Angst um Marcus. Wie konnte er nur annehmen, mit einer derart dreisten Tat ungestraft davonzukommen?
    Der Aufzug hielt, und sie stemmte sich gegen die Tür, als ginge sie dadurch schneller auf. Kopfüber stolperte sie in den Empfangsbereich und hatte Mühe, nicht der Länge nach hinzufallen. Gerade hatte sie sich gefangen, da schloss sich eine Hand um ihren Arm und riss sie herum.
    »Was zum Henker tust du hier?«
    Ihr stockte der Atem, denn sie sah sich dem leibhaftigen Teufel gegenüber.
    Stanley Cross, Allens Bruder, packte sie so
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