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Key of Valor 03 - Zeit Des Gluecks

Titel: Key of Valor 03 - Zeit Des Gluecks
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sie, während sie sich abtrocknete.
    Ihr Leben? Das Leben der Töchter? Darüber musste sie unbedingt nachdenken, beschloss sie, während sie die nach Pfirsich duftende Creme auftrug. An ihrem Leben war nichts Interessantes, aber das hatte nichts zu sagen. Ihr fiel ein, dass Dana einzelne Wörter aus ihrem Hinweis genommen und damit gearbeitet hatte. Eventuell sollte sie das auch versuchen.
    Die Göttin mit dem Schwert - das war einfach. Kyna hatte ein Schwert, und Kyna war ihre Göttin. Aber das erklärte noch lange nicht, warum sie sie kennen musste, um den Schlüssel zu ihrer Befreiung zu finden.
    Kopfschüttelnd drehte Zoe sich um und blinzelte in den beschlagenen Badezimmerspiegel. Ihre nassen Haare fielen ihr glatt und schwarz bis auf die Schultern, und sie war sehr, sehr blass. Ihre goldfarbenen Augen wirkten dadurch noch größer und intensiver. Der Dunst lag wie ein Schleier zwischen Zoe und dem Spiegelbild, und als sie die Hand ausstreckte, um das Glas zu berühren, hatte sie einen Moment lang das Gefühl, hindurchzugreifen und die Haut eines Gesichtes zu berühren, das nicht das ihre war.
    Aber dann stand sie lediglich in ihrem Badezimmer und betrachtete durch die Streifen auf dem Spiegel ihr eigenes Gesicht.
    Ich bilde mir schon Sachen ein, dachte sie und ließ die Hand sinken. Projektionen, so nennt man das. Sie versuchte, in sich die junge Göttin zu sehen, und sie war einfach so müde und überarbeitet, dass sie geglaubt hatte, es sei ihr gelungen. Darüber musste sie wahrscheinlich ebenfalls noch mal nachdenken. Aber erst morgen früh, wenn sie ausgeruhter war.
    Sie nahm ihre Aktenordner mit ins Bett und sah sich die Warenlisten für ihren Salon, für das Tagesspa, das sie plante, und für das Haus insgesamt noch einmal an. Sie machte sich Notizen und spielte mit ein paar neuen Ideen. Aber der Schlüssel und der Hinweis gingen ihr nicht mehr aus dem Kopf.
    Ein Wald. In Pennsylvania gab es viele Wälder. War Wald wörtlich gemeint, also ein Wald mit Bäumen, oder sollte es eine Metapher sein?
    Mit Metaphern konnte sie nicht viel anfangen.
    Blut. Was sollte das Blut bedeuten? Bezog es sich auf Jordans Blut, als er verletzt worden war? Auf das Blut von jemand anderem? Ihr eigenes?
    Natürlich hatte sie in ihrem Leben schon einige Kratzer und Schnittwunden gehabt. Einmal hatte sie sich den Daumen beim Tomatenschneiden halb abgeschnitten, als sie - wie alt war sie damals? Elf? Ihr Bruder und ihre Schwester hatten sich gezankt, und einer von ihnen war gegen sie gestoßen.
    Das Messer hatte ihren Daumen der Länge nach aufgeschlitzt, von der Spitze bis zum Knöchel, und es war eine richtige Blutfontäne herausgeschossen. Die Narbe war heute noch als blasse, dünne Linie zu sehen.
    Aber die Narbe war nicht verhärtet, und sie war bestimmt auch keine Art von Schild. Das hatte also wahrscheinlich nichts damit zu tun.
    Schmerz und Verlust und Blut und Verzweiflung. Himmel, warum mussten gerade ihre Hinweise so deprimierend sein?
    Sie würde halt das Beste daraus machen müssen, dachte sie und griff wieder nach ihren Notizen. Allmählich fielen ihr die Augen zu, und sie schlief im Schein der Nachttischlampe ein.
    Sie träumte von ihrem Blut, das stetig auf den braunen Linoleumboden tropfte, während die Kinder um sie herum schrien.

3
    Am nächsten Morgen verschlief sie. Zoe konnte sich nicht erinnern, wann ihr das zum letzten Mal passiert war. In den letzten zehn Jahren bestimmt nicht. Und so war es fast schon zehn Uhr, als sie mit Hund und Kind im Schlepptau bei »Luxus« ankam.
    Sie parkte am Straßenrand, da die Einfahrt bereits zugestellt war. Flynns und Jordans Autos parkten dort und eins von Brad. Er besaß zwei, die sie kannte, vermutlich aber weit mehr.
    Es gelang ihr, Moes Leine zu erwischen, bevor er aus dem Auto sprang, und als geübte Mutter jonglierte sie gleichzeitig mit ihrer Tasche und der Kühlbox und hielt ein wachsames Auge auf ihren Sohn.
    »Halt den Hund gut fest«, mahnte sie Simon und drückte ihm die Leine in die Hand. »Wir müssen noch klären, was Flynn heute mit ihm machen will.«
    »Er kann bei mir bleiben, wir können im Garten spielen.«
    »Mal gucken. Lauft jetzt, aber bleib bitte in der Nähe, damit ich dich vom Haus aus sehen kann.«
    Die beiden zogen los, während Zoe zur Eingangstür ging. Sie liebte dieses große alte Haus mit all seinen Möglichkeiten. Die drei Freundinnen hatten ihm bereits ihren Stempel aufgedrückt, indem sie die Veranda in einem leuchtenden Blau
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