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Ketaria - Die Sehnsucht des Daemons

Ketaria - Die Sehnsucht des Daemons

Titel: Ketaria - Die Sehnsucht des Daemons
Autoren: Renate Blieberger
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Möglichkeit, wie ich wieder von hier wegkommen könnte? Das Portal vielleicht?“ „Dieses ist nur in eine Richtung durchlässig, Naxaos benutzt es, wie schon gesagt, um uns ab und zu magische Gegenstände für den Kampf gegen die Dämonen zu schicken. So wie er dich geschickt hat, wenn es einen Weg zurückgibt, dann nur in der Festung des Dämons, und dorthin kannst du nur, wenn er besiegt worden ist.“ Einfach wunderbar, und die heulende Möchtegern Mutter, die sich Amazone nannte, würde dabei vermutlich keine große Hilfe sein. „Du hast von zwei weiteren Helden gesprochen, wo kann ich sie finden?“ „Sie sind in Ehrental, der Stadt aus der ich komme, ich bringe dich zu ihnen.“ „Danke, übrigens ich heiße Julia.“ Die Amazone löste sich jetzt zum Glück endlich von ihr und schlug sich betroffen die Hand vor den Mund, „oh wie unhöflich von mir, ich habe mich nicht mal vorgestellt, ich heiße Lara.“ Großartig, sie hatte also eine Amazone namens Lara, die offenbar einen Mutterkomplex hatte, der Himmel helfe ihr, hoffentlich waren die anderen beiden Helden brauchbarer, sonst würde sie bis ans Ende ihrer Tage hier festsitzen.

    Er stand auf dem Dach seines Refugiums und starrte auf die Ebene, die einst ein herrlicher, grüner Garten gewesen war. Nun erstreckte sich so weit sein Auge reichte nur noch eine steinige Ödnis, unterbrochen von Spalten in denen feurige Lava brodelte. „Mein Gebieter, eure Offiziere sind zurück“, erklang die nervöse Stimme des niederen Dämons hinter ihm. Der Dämon, der einst König Sandro von Ketaria gewesen war, den man nun jedoch Herr des Schreckens nannte, fragte, ohne sich umzuwenden: „Haben sie es gefunden?“ „Nein mein Gebieter“, flüsterte der kleine Dämon ängstlich. „Was tun sie dann hier?“ „Sie bitten um Vergebung, aber sie haben erfahren, dass diesmal keine Waffe, sondern ein Krieger durch das Portal gekommen ist. Die Untoten die um die Hauptstadt streifen haben sie zusammen mit der Amazone gesehen.“ „Sie? Eine weitere Amazone?“ „Ich weiß es nicht mein Gebieter. Sie berichteten, dass sie merkwürdig ausgesehen habe, anders als alle Menschen die sie jemals gesehen haben.“ Nun wandte Sandro sich doch um, um den Dämon zu mustern. Dieser wurde sichtlich noch nervöser, „sie sahen sie nur im Vorbeireiten, diese niederen Untoten sind langsam, aber wir können einen Dämon in die Stadt schicken und ...“, „nein“, unterbrach Sandro ihn donnernd, was den Dämon zusammenzucken lies. Sandro fuhr ruhiger fort: „Du weißt die Städte sind euch verboten, ich werde mich selbst darum kümmern, bald.“ Der niedere Dämon nickte und eilte fort, ehe er ihm doch noch den Kopf abreißen konnte. Sandro seufzte auf, Angst und Entsetzten, das waren die einzigen Emotionen, die er noch hervorrufen konnte, zumindest in seiner Dämonengestalt, selbst bei Seinesgleichen. Das war auch der Grund, warum er auch nur die leiseste Hoffnung auf Erlösung schon vor Jahrzehnten aufgegeben hatte. Nach dem ersten Schock hatte er es durchaus versucht, und zwar Jahrhunderte lang. Aber welche Frau hätte schon einem Dämon vertrauen oder ihn gar lieben können. Inzwischen hatte er sich damit abgefunden, bis zu seinem Tod tagsüber in diesem abscheulichen Körper festzustecken. Aber er hatte nicht vor bis in alle Ewigkeit zu leiden, er würde dem Hexer einen Strich durch dessen niederträchtige Rechnung machen. Sein Tod würde nicht nur seinen Fluch, sondern auch die Kontrolle des Hexers über das Portal beenden. Nachdem er seit vielen Generationen jede Nacht als Mensch durch die Städte gestreift war, hatte er vor einigen Jahren endlich einen Magier gefunden, der genug von Portalen verstand, um ihm versichern zu können, dass das Amulett, wenn es die Verbindung zum Portal aufrecht hielt, sich in dieser Welt befinden musste, das Amulett dass ihn töten würde. Er hatte dem Magier erzählt er wäre ein Dämonenjäger und müsste das Amulett finden, um den Herrn des Schreckens zu töten, nun zumindest das war nicht gelogen gewesen. Er mochte sich selbst nicht erlösen können, aber er würde sein geliebtes Ketaria erlösen. Ketaria, er seufzte abermals auf, sein armes Land litt unter dem offenen Höllentor, das Land veränderte sich, so wie sein Palast sich bereits verändert hatte. Wie eine bösartige Krankheit breitete sich die Flammenödnis, die er hier schon erblickte, langsam aber sicher über das ganze Land aus. Nur in wenigen Gebieten war noch Grünland, das
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