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Ketaria - Die Sehnsucht des Daemons

Ketaria - Die Sehnsucht des Daemons

Titel: Ketaria - Die Sehnsucht des Daemons
Autoren: Renate Blieberger
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nach draußen, sie brauchte frische Luft, und zwar dringend.

    Da Sandro schon vermutet hatte, dass die Frau aus dem Portal die Helden aufsuchen würde, hatte er sich bei Anbruch der Nacht zu den Leuten in der Taverne gesellt und gewartet. Nach so vielen Jahrhunderten wusste ohnehin niemand mehr, wie der ehemalige König von Ketaria ausgesehen hatte, also hatte er sich in den vergangenen Jahren so etwas wie eine zweite Identität zugelegt. In seiner menschlichen Gestalt trat er unter dem Namen Sandro der Jäger auf. Er war dafür bekannt, in der Wildnis gegen Kopfgelder Monster zu jagen. Nicht dass er das Geld gebraucht hätte, aber es war eine großartige Tarnung um sich unter die Menschen mischen zu können, und die perfekte Erklärung, warum man ihn nie am Tag sah. Er war auf der Suche nach Informationen schon oft in der kleinen Taverne gewesen, sodass er auch jetzt nicht auffiel. Er hatte einen der hinteren Tische in Beschlag genommen und den Möchtegern Poeten im Blick behalten. Er hatte nicht lange warten müssen, knapp nach Einbruch der Dunkelheit waren die Amazone und der Magier, den er trotz dessen Verkleidung sofort erkannt hatte, mit ihr angekommen. Die Fremde trug zwar den Umhang einer Einheimischen, aber er hätte blind sein müssen, um sie für eine zu halten. Ihr zielstrebiger Gang, die Willensstärke in ihren Augen, sie war definitiv keine der ängstlichen Einheimischen, und sie war eine Schönheit. Sie war nicht besonders groß, eher zierlich, ihr hübsches Gesicht wurde von diesen lebendigen grünen Augen beherrscht und von schulterlangem roten Haar eingerahmt, Sandro hatte schon immer eine Vorliebe für Rothaarige gehabt, vor allem für Temperamentvolle, und dass sie das war, wurde spätestens klar, als sie aufsprang und die Drei anbrüllte. Als sie danach rausstürzte, glitt ein Lächeln über seine Züge, das war der perfekte Moment um Kontakt mit ihr aufzunehmen. Sandro folgte ihr und ertappte sich bei dem Wunsch sie möge keine Dienerin des Magiers sein, er hätte sie nur ungern getötet.

    Julia starrte, in ihrer Verzweiflung gefangen, deprimiert in die Dunkelheit, als Schritte hinter ihr sie herumfahren liesen. Aber zum Glück schlurfte kein Zombie an sie heran, sondern einer der Männer aus der Taverne trat zu ihr. Sie spannte sich an, bereit das wenige an Selbstverteidigung dass Sie beherrschte einzusetzen, falls er zudringlich werden sollte. Aber er blieb zum Glück etwas entfernt von ihr stehen und schenkte ihr eine knappe Verbeugung. „Entschuldige, wenn ich dich einfach so anspreche, aber mir scheint du bist fremd hier.“ Julia seufzte: „Ich schätze das ist wohl nicht zu übersehen.“ Sie musterte ihn, er war ungefähr in ihrem Alter, gut trainiert, wenn auch nicht so muskulös wie Ragnar, und gut bewaffnet, er trug einen Bogen und zwei Schwerter. Sein Gesicht war fein geschnitten, ohne jedoch weich zu wirken und wurde von schwarzem Haar eingerahmt, welches ihm bis weit über den Rücken floss. Seine grünen Augen blickten aufmerksam, aber auch freundlich. Er schenkte ihr ein Lächeln und fuhr fort: „Nicht wirklich, aber sag mir was tust du hier? Das Reisen zwischen den Städten ist gefährlich.“ „Wenn ich dir sage, dass ich aus einer anderen Welt komme, hältst du mich bestimmt für verrückt.“ „Stimmt es denn?“ Sie lachte leise aber bitter auf, „oh ja, und ich habe keine Ahnung, wie ich wieder dorthin zurückkomme. Oder besser gesagt ich ahne es, aber ich habe keine Chance diese Ahnung zu nutzen.“ Er zog fragend eine Augenbraue hoch, sie lächelte bitter, „ich sollte keinen Fremden mit meinen Problemen belasten.“ „Wie ungehobelt von mir, die Wildnis hat meine Manieren wohl abstumpfen lassen. Ich bin Sandro, man nennt mich auch den Jäger, ich jage Monster gegen Kopfgeld.“ Julia erwiderte ironisch: „Wie schön, dass wenigstens irgendjemand sie jagt.“ „Ich entnehme deiner Bemerkung, dass du mit unseren Helden nicht sehr zufrieden bist?“ Julia schnaubte abfällig, „das soll wohl ein Witz sein, die Drei sind völlig unbrauchbar. Eine Möchtegern Mutter, ein Frauenheld und ein verhinderter Poet, armes Ketaria, die Drei werden den Herrn des Schreckens niemals besiegen können.“ „Und warum ist dir das so wichtig, in der Stadt bist du sicher.“ „Warum?“, Tränen stiegen Julia in die Augen, sie wischte sie wütend weg. „Weil ich mir mein Leben nicht wegnehmen lasse, darum.“ Genau das war es, was sie so wütend machte, wie sie sich grimmig
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