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Ketaria - Die Liebe des Verfluchten (German Edition)

Ketaria - Die Liebe des Verfluchten (German Edition)

Titel: Ketaria - Die Liebe des Verfluchten (German Edition)
Autoren: Renate Blieberger
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fuhr zu ihm herum. Der Magier stand da und deutete anklagend auf ihr Haar. Verdammt noch mal, dieser Vampir hatte sie so verwirrt, dass sie nicht mal ihr Haar wieder zusammengebunden hatte.
Sie räusperte sich verlegen und murmelte: „Tut mir leid.“
Raphael erwiderte sarkastisch: „Darf ich dann annehmen, dass sich unter diesem Zelt von einer Kutte ein durchaus attraktiver Frauenkörper befindet?“ Sie antwortete, indem sie die Kutte aufknöpfte und sie abstreifte. Sie trug einen schlichten Hosenanzug darunter, der durchaus ihre zierliche, aber doch weibliche Figur ins rechte Licht rückte. Der Magier hatte für einen Moment überrascht die Augen geweitet, aber nun verengten sie sich und seine Lippen waren hart aufeinander gepresst. Er fuhr beleidigt fort: „Habt ihr meinetwegen so eine Maskerade veranstaltet?“
Sie seufzte: „Ja.“
„Wieso um alles in der Welt?“, fragte er fassungslos.
„Ich hatte keine Lust mich auch noch eurer Verführungsversuche erwehren zu müssen“, erklärte sie verlegen. Er funkelte sie wütend an. Sie setzte an: „Hört mal, es tut mir wirklich ...“
Er unterbrach sie schroff: „Haltet ihr mich für einen Wüstling, der sich einer Frau aufdrängen würde?“ Röte schoss ihr ins Gesicht, Himmel war das peinlich.
Sie murmelte: „Nein, aber ich ...“
Er schnitt ihr das Wort ab: „Nein, ihr hört mir jetzt zu. Ich gebe es zu, ich liebe Frauen, vor allem so schöne Frauen wie euch. Aber ich würde niemals, absolut niemals eine Frau bedrängen, die kein Interesse hat. Ist das klar?“ Sie nickte nur und wich seinem Blick aus. Er knurrte: „Gut, dann werdet ihr ab morgen wie ein normaler Mensch gekleidet sein, wenn ihr wieder herkommt. Alles andere werde ich als persönliche Beleidigung auffassen. Ich mag es nämlich nicht für dumm verkauft zu werden.“ Am liebste wäre Lucia im Boden versunken, wie hatte alles nur so schnell völlig aus dem Ruder laufen können? Er entspannte sich etwas und fragte nun deutlich sanfter: „Da wir das geklärt haben, was habt ihr erreicht?“
„Nicht sehr viel“, gab sie zu, „ich hatte mit anderen Fragen gerechnet. Aber morgen werde ich besser vorbereitet sein.“
Raphael musterte sie plötzlich besorgt und sagte dann: „Ich weiß er kann furchtbar anstrengend sein. Macht für heute einfach Schluss und kommt morgen wieder.“
Sie widersprach: „Aber ich kann doch nicht jetzt schon gehen, die vielen Bücher ...“
„Sind morgen auch noch da und heute seit ihr ohnehin zu abgelenkt.“ Während er gesprochen hatte, war er näher getreten. Sie spannte sich an, in Erwartung eines Angriffs, wegen ihrer Täuschung oder schlimmer noch, eines Annäherungsversuchs. Aber er bückte sich lediglich und hob ihre Kutte auf, um sie ihr zu reichen.
„Seid ihr denn gar nicht mehr wütend?“, fragte sie verblüfft.
„Nur wenn ihr morgen wieder dieses fürchterliche Zelt tragen solltet“, erwiderte er augenzwinkernd. Lucia sah ihn misstrauisch an, aber er machte keine Anstalten ihr irgendwie zu nahe zu treten. Da fielen ihr die Worte des Vampirs wieder ein und sie begann sich schuldig zu fühlen. Sie hatte Raphael vorverurteilt, ohne ihm eine Chance zu geben.
Sie murmelte beschämt: „Werde ich nicht.“
Er hob theatralisch die Hände über den Kopf, verzog übertrieben gequält sein hübsches Gesicht und klagte: „Jetzt seht mich nicht so an. Ich bin ein netter Kerl ehrlich. Besser wir vertragen uns, bei der langen Zeit, die wir wohl miteinander verbringen werden.“ Ein leichtes Lächeln huschte dabei über seine Lippen, dann nahm er wieder eine normale Position ein, wedelte mit der Hand zur Treppe hin und scheuchte sie: „Jetzt geht schon.“ Das ließ sich Lucia kein weiteres Mal sagen und verschwand nach draußen. Dieser Tag war ihr bis jetzt schon entschieden zu aufregend gewesen.

4.Kapitel

    Die Nacht hatte Lucia überwiegend mit Grübeln verbracht. Die Sache mit dem Fluch war eine Sackgasse, es brachte nichts, da weiter zu bohren. Entweder es gab tatsächlich keine andere Möglichkeit als den Tod des Verursachers, oder Ricardo kannte sie eben nicht. Am Besten erschien es ihr sich mit der Materie an sich vertraut zu machen. Und wer weiß, vielleicht konnte sie heute ihn aus der Fassung bringen. Raphaels Worte im Kopf stand sie vor ihrem Kleiderschrank. Da er sie nun ohnehin gesehen hatte, machte die Verkleidung sowieso keinen Sinn mehr und verärgern wollte sie ihn ja auch nicht, aber auch nicht zu sehr ermutigen. Sie griff nach einer
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