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Ketaria - Die Liebe des Verfluchten (German Edition)

Ketaria - Die Liebe des Verfluchten (German Edition)

Titel: Ketaria - Die Liebe des Verfluchten (German Edition)
Autoren: Renate Blieberger
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lässt mir jeden Tag etwas in der Richtung bringen. Es dämpft die Blutgier ein wenig. Ich bin dran. Bist du schon deine eigene Herrin?“
Sie schüttelte den Kopf, „ich bin noch einem Meister zugeteilt. Erst wenn er der Gilde meldet, dass ich bereit bin, werden sie mich einer Prüfung unterziehen, um zu testen, ob ich es tatsächlich bin. Ich bin dran. Wieso dämpft das Rehblut die Blutgier nur, du müsstest dann doch satt sein?“
„Satt ja, aber nicht befriedigt. Das vermag nur Menschenblut.“
Ein kalter Schauer rann über ihren Rücken, sie fragte: „Wieso?“ Er schwieg und schien zu überlegen. „Du musst antworten“, forderte sie.
„Das habe ich vor, aber ich suche nach einem passenden Vergleich, damit du es nachempfinden kannst. Was ist deine Lieblingsspeise?“
Sie blinzelte irritiert und wehrte ab: „Du hast noch nicht geantwortet.“
„Ich brauche diese Information für die Antwort.“
„Also schön, ich liebe Schokoladenkuchen.“
„In Ordnung. Stell dir vor du würdest monatelang nur von Wasser und Brot leben. Du könntest damit überleben, aber es wäre, denke ich mir, höchst unbefriedigend, nicht wahr?“ Sie nickte nur, Ricardo fuhr fort: „Jetzt stell dir vor, nach einer solchen Diät, würde dir jemand einen frischen saftigen, noch duftenden Schokokuchen vor deine entzückende Nase halten. Wie würdest du darauf reagieren?“
„Ich wäre wohl ziemlich gierig darauf“, gab sie zu.
„Genau, bei mir ist es nicht viel anders. Tierblut ist für mich wie Wasser und Brot für dich. Menschenblut ist mein Schokokuchen. Nimm den Raubtierinstinkt und die scharfen Sinne eines Vampirs dazu und du hast ein blutgieriges Monster.“
Sie fragte geschockt: „Ist es so schlimm?“
Er lachte bitter: „Oh ja. Obwohl du mehrere Meter von mir entfernt stehst, kann ich dein Blut riechen Lucia und es riecht wie der leckerste Schokokuchen.“ Lucia fuhr erschrocken zurück. Er seufzte: „Keine Sorge, selbst wenn ich die Beherrschung verlieren sollte, die Gitter sind zu dick, du bist sicher. Ich wollte nur, dass du verstehst. Ich bin dran. Dein Meister hat ja ganz schön viel Einfluss auf dein Leben. Was aber wenn so ein Meister das ausnützt? Gibt es da keine Möglichkeit ihn zu umgehen?“
Bitterkeit stieg in Lucia hoch, als sie an den nie endenden Ehrgeiz von Meister Albinus dachte. Sie presste die Lippen zusammen und murmelte: „Die Eltern können sich an die Gilde wenden, falls sie denken, dass der Meister unfair handelt.“
Er sagte sanft: „Aber du hast keine Eltern mehr. Wer kann es in deinem Fall tun?“ Die bittere Wahrheit war, niemand konnte es tun. Ihre Augen wurden feucht und sie wandte den Blick ab, um es zu verbergen. Seine Stimme wurde noch sanfter: „Jemand muss dich aufgezogen haben, kann er nichts tun?“
Sie erwiderte fast trotzig: „Mein Meister hat mich aufgenommen, es gibt nur ihn.“

    Ihre feuchten Augen brachen ihm das Herz und Wut auf diesen verdammten Meister überschwemmte ihn. Dieser Mistkerl hatte sie zu ihm geschickt, um sich selbst einen Vorteil zu verschaffen. Die Götter mochten wissen, wozu sie noch gezwungen gewesen war. Aber ihr verschlossener Gesichtsausdruck riet ihm davon ab, nachzufragen. Zuerst musste er sich ihr Vertrauen verdienen. Er sagte fast zärtlich: „Du bist dran.“
Sie schluckte sichtlich ein paar Mal und fragte dann immer noch gepresst: „Wie lange kommst du dann mit Menschenblut aus?“
„Ich habe nie Menschenblut getrunken“, fauchte er empört. Allein der Gedanke, dass sie das von ihm dachte, tat weh. Sie hatte erschrocken die Augen aufgerissen, weigerte sich aber zurückzuweichen.
Sie drückte ihren Rücken durch, sah ihm fest in die Augen und sagte hart: „Das kann ich nicht glauben.“ Wieder ein Pfeil durch sein Herz. Es traf ihn mehr als alles andere in den vergangenen Jahrhunderten. Er bleckte mit einem Fauchen seine Fangzähne. Jetzt sprang sie doch erschrocken zurück.
Er knurrte: „Diese Zähne haben sich nie in menschliches Fleisch gebohrt. So tief sinke ich nicht, darum bin ich hier drinnen, darum habe ich die vergangenen Jahrhunderte in einer einsamen Höhle verbracht. Ich hätte nicht diese rot glühenden Augen, wenn es nicht so wäre.“
Trotz ihrer offensichtlichen Angst würgte sie hervor: “Dann sind deine Augen nicht immer rot?“ Sie war verblüffend, sie hatte Todesangst, aber sie fragte sich wie seine Augen sonst aussahen. Sie war eine Suchende nach Wissen, so wie er es einst gewesen war.
Er schloss den Mund wieder
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